EU-Erzeugung wird heuer rückläufig sein
Wien (bmlfuw/aiz) - Der österreichische Rinderbestand nahm zum Stichtag 01.12.2009 im Jahresabstand
um 1,5% zu. Demgemäß wird die Produktion heuer leicht steigen, und zwar um 1,2% gegenüber der Bruttoeigenerzeugung
des vergangenen Jahres. Auch für 2011 wird ein weiterer leichter Anstieg im Ausmaß von 0,6% erwartet.
Dies geht aus der jüngsten Marktprognose der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft hervor. Konkret wird für
2010 mit einer Großrinder-Produktion von rund 581.000 Stück gerechnet (+1,5% gegenüber 2009).
Die Bruttoeigenerzeugung an Kälbern wird bei rund 121.000 Stück liegen (-0,2%). Das ergibt in Summe 702.000
Tiere (+1,2%).
Für 2011 geht die Bundesanstalt von einer Großrinder-Bruttoeigenerzeugung im Umfang von etwa 584.000
Stück aus (+0,5% gegenüber der Prognose für 2010). Davon werden 280.000 männliche Rinder, 182.000
Kühe und 122.000 Kalbinnen sein. Die Kälberproduktion wird 2011 voraussichtlich 122.000 Stück betragen.
In Summe ergibt das eine Gesamtproduktion von 706.000 Rindern und Kälbern (+0,6%).
Gesamtrinderbestand beträgt 2,03 Mio. Stück
Die Bundesanstalt geht in ihrer Prognose von der jüngsten Viehzählung aus. Demnach umfasste der heimische
Gesamtrinderbestand zum Stichtag 01.12.2009 rund 2,03 Mio. Stück, er ist damit im Jahresabstand um 1,5% gewachsen.
Im Detail stieg die Anzahl der Kälber insgesamt auf rund 643.000 Stück, wobei die Schlachtkälber
um 19,5% zunahmen und die Zucht-/Nutzkälber um 7,5% (männliche) beziehungsweise 0,2% (weibliche) zahlenmäßig
abnahmen. Der Bestand an Rindern zwischen ein und zwei Jahren stieg auf rund 446.000 Stück. Die Zahl der Ochsen
und Stiere in dieser Kategorie erhöhte sich um 4%, die der Schlachtkalbinnen um 19,1%, während bei den
Zucht- und Nutzkalbinnen ein Minus von 2,1% erhoben wurde. Die Gruppe der über 2-jährigen Tiere wuchs
um 0,8% auf 937.000 Stück. Bei männlichen Rindern ergab sich ein Plus von 7,4%. Die Anzahl der Kalbinnen
erhöhte sich um 4,6%, jene der Kühe stieg um 0,1% auf 797.500 Stück, wobei der Bestand an Milchkühen
um 0,5% auf 533.000 Tiere wuchs. Die Herde der Mutter- und Ammenkühe schrumpfte um 0,7% auf rund 264.500 Stück.
Bruttoeigenerzeugung an Großrindern 2009 gesunken
Im Jahr 2009 wurden laut Bundesanstalt in Österreich rund 620.000 Großrinder geschlachtet. Das
bedeutet gegenüber 2008 einen Anstieg um 1,5%. Der Import lebender Schlachtrinder nahm laut vorläufigen
Werten um markante 35,4% auf 81.500 Stück zu. Die Einfuhren von Rindfleisch und Verarbeitungsprodukten erhöhten
sich um 13,1% auf umgerechnet rund 87.900 Tiere. Die Importe von Zucht- und Nutzrindern sanken gleichzeitig um
13,7% auf rund 30.000 Stück.
Die Exporte lebender Schlachtrinder erhöhten sich um 1,3% auf 6.600 Stück. Die Ausfuhren von Rindfleisch
und Verarbeitungsprodukten nahmen um 7,7% auf umgerechnet 322.000 Tiere zu. Bei den Zucht- und Nutzrinderexporten
ergab sich eine Verringerung um 15,8% auf 57.600 Stück. Insgesamt importierte Österreich (umgerechnet)
199.400 und exportierte 386.300 Rinder, womit der Exportüberhang 186.900 Stück ausmachte. Daraus ergibt
sich eine vorläufige Bruttoeigenerzeugung an Großrindern für 2009 von etwa 572.300 Tieren, was
gegenüber dem Jahr davor einem Minus von 3,1% entspricht.
Die Kälberschlachtungen wurden im Jahr 2009 um 0,6% auf rund 80.200 Stück verringert. Der Import von
Schlachtkälbern wurde um 7,8% auf 8.500 Tiere zurückgenommen. Die Einfuhren von Kalbfleisch wurden um
5,7% auf umgerechnet rund 50.100 Stück ausgedehnt. Die Importe von Zucht- und Nutzkälbern erhöhten
sich auf 2.500 Stück, während die Ausfuhren (inklusive Schlachtkälber) um 2,1% auf 52.100 Stück
verringert wurden. Daraus resultierte eine vorläufige Bruttoeigenerzeugung an Kälbern von 121.300 Stück.
Das entspricht einem Minus von 2%.
Rückläufige Erzeugerpreise
Die Erzeugerpreise für Rinder entwickelten sich laut Statistik Austria im Jahr 2009 durchgehend negativ. Die
Schlachtpreise für Stiere gaben um 2,1%, für Kühe um 11% und für Schlachtkalbinnen um 3,6%
nach. Insgesamt ergab das einen um 5,3% geringeren Erzeugerpreis für Schlachtrinder. Der Verbraucherpreis
für Rindfleisch - errechnet aus den Preisen für Beiried, Rindsschnitzel, Rind-Suppenfleisch und Lungenbraten
- stieg im Gegensatz dazu um 6%. Bei den Schlachtkälbern gaben die Erzeugerpreise um 3,2% nach, während
der Verbraucherpreis für Kalbschnitzelfleisch um 5,4% erhöht wurde.
Schlachtrinderproduktion in der EU geht leicht zurück
In der EU dürfte die Produktion von Schlachtrindern einschließlich Kälbern heuer und im kommenden
Jahr weiter sinken. Dies geht aus einer Vorausschätzung von Eurostat hervor. Demnach wird die Bruttoeigenerzeugung
an Rindern und Kälbern 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 0,9% auf 29,24 Mio. Stück sinken. Im Jahr 2011
soll die EU-Produktion an Rindern weiter verringert werden, und zwar um 0,7% auf rund 29 Mio. Tiere. Letztere Prognose
ist allerdings mit Vorsicht zu sehen, da nicht alle bedeutenden Mitgliedstaaten entsprechende aktuelle Zahlen geliefert
haben.
Derzeit schwache Absatzlage bei männlichen Schlachtrindern in der EU
Aktuell wird EU-weit bei männlichen Schlachtrindern weiterhin von einer schwachen Absatzlage berichtet, die
Preise geben nochmals leicht nach. Bei Schlachtkühen ist das Angebot in den meisten Ländern knapp, die
Nachfrage ist leicht belebt, die Preise ziehen etwas an. In Österreich ist das Angebot laut Rinderbörse
bei Jungstieren stabil, die Nachfrage liegt weiterhin unter den Erwartungen. Die Preise für Stiere, Ochsen
und Kalbinnen geben nochmals leicht nach. Bei Schlachtkühen ist das Angebot derzeit rückläufig,
die Nachfrage gilt als stabil, die Preise haben sich nochmals verbessert. Bei Schlachtkälbern befindet sich
die Nachfrage für Ostern jetzt am Höhepunkt, gleiches gilt für die Preise. |