Innsbruck (rms) - Am 18.03. wurden in einer Pressekonferenz erste Ergebnisse
aus dem 2009 gestarteten Pilotprojekt "gemeinsam wohnen, gemeinsam leben" präsentiert. Das in Tirol
einzigartige Projekt, das kürzlich eine Teilfinanzierungszusage des europäischen Integrationsfonds erhielt,
wurde im Herbst 2009 von der Stadt Innsbruck gemeinsam mit dem Land Tirol und den Wohnbauträgern Innsbrucker
Immobilien Gesellschaft (IIG), Neue Heimat Tirol und TIGEWOSI lanciert. Es verfolgt das Ziel der Verbesserung des
Zusammenlebens und der Lebensqualität in städtischen und gemeinnützigen Wohnanlagen.
Zur Erhebung der aktuellen Probleme und Wünsche wurde ab Oktober 2009 als erster Schritt eine Mieterbefragung
in drei Innsbrucker Wohnanlagen mit 236 Wohnungen und 712 Bewohnerinnen und Bewohnern durchgeführt.
Erste Ergebnisse
Wohnungsstadträtin Dr. Marie-Luise Pokorny-Reitter berichtete über die Erkenntnisse aus den 115
Interviews. Es stellten sich drei Problemfelder und Anliegen heraus: Die Sauberkeit lasse vielerorts zu wünschen
übrig, besonders in den Allgemeinräumen wie dem Müllraum. "Viele wollen eine Ansprechperson,
wie beispielsweise einen Hausmeister, der zu regelmäßigen Zeiten erreichbar ist", so StRin Dr.
Pokorny-Reitter. Und letztendlich gehe es um eine generell mangelnde Kommunikation untereinander, die in der Folge
oft zu Schwierigkeiten im Zusammenleben führe. Positiv erwähnt wurden die jeweilige Wohnungsgröße,
die gute Infrastruktur und die Anbindung an den öffentlichen Verkehr.
"Die Interviews und die Hausgespräche verliefen sehr konstruktiv - die Mieterinnen und Mieter arbeiten
gerne mit, wenn es um die Verbesserung ihrer Wohn- und Lebenssituation geht. Generell sollten regelmäßig
moderierte Hausversammlungen durchgeführt werden, um Konflikte zu entschärfen", fasste StRin Pokorny-Reitter
zusammen.
Begleitet und unterstützt wird das Projekt von der Firma "PRO Team", die sich auf Nahraum- und Gemeinwesenentwicklung
spezialisiert hat. "Wir haben ausführliche Interviews mit den Bewohnern geführt. Es fiel auf, dass
zum Teil schon lange keine Hausversammlungen stattgefunden haben", so Georg Mahnke von PRO Team.
"Auch die folgenden moderierten Hausgespräche haben etwas bewegt. Wichtig war dabei immer, die Menschen
zur gemeinsamen Problemlösung zur motivieren", so Mahnke. Manchmal könne durch Gespräche und
das Beheben kleiner Mängel schon eine wesentliche Verbesserung erreicht werden. "Bei schwerwiegenderen
Konflikten wurden Aktionsgruppen mit 7 bis 12 Personen eingesetzt, um intensiver an Verbesserungen zu arbeiten",
ergänzte IIG-Geschäftsführer Dr. Franz Danler.
"Von den Ergebnissen dieses bis Ende 2010 laufenden Projektes sollen auch andere Innsbrucker Wohnanlagen profitieren
und das neue Know-how soll vielfach angewandt werden", betonte Dr. Danler stellvertretend für alle gemeinnützigen
Bauträger. |