Tschechien bleibt ein attraktiver Investitionsstandort für international
agierende Unternehmen
Wien (pwk) - Tschechien hat auch in Zeiten der Wirtschaftskrise für österreichische Investoren
nicht an Attraktivität verloren: Im Jahr 2009 war der Zufluss an österreichischen Direktinvestitionen
mit 952 Mio. Euro zwar geringer als im Vorjahr (1,461 Mio. Euro), allerdings war Österreich im vergangenen
Jahr mit einem Anteil von 48,4 % an allen ausländischen Direktinvestitionen noch vor Deutschland (250 Mio.
Euro) der größte Investor in Tschechien.
Die Tschechische Republik gehört innerhalb der Region Mittel- und Osteuropa zu den Ländern mit dem höchsten
Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen. Die Auslandsinvestoren trugen wesentlich zum Wandel der tschechischen
Industrie bei. Allerdings durchlebte Tschechien 2009 mit einem BIP-Minus von 4,1 % den größten Rückgang
seiner Wirtschaftsleistung seit Bestehen der Republik, was sich negativ auf den Zufluss der Auslandsinvestitionen
auswirkte, die mit knapp 2 Mrd. Euro nur die Hälfte von 2008 betrugen.
Umso erfreulicher ist daher die Struktur der ausländischen Investitionen: Anspruchsvolle Projekte in den Bereichen
Forschung, Entwicklung und Shared-Services nehmen stark zu. Sowohl neue Investoren als auch Unternehmen, die früher
lediglich mit Produktionsstandorten vertreten waren, verlagern jetzt zunehmend auch ihre Entwicklungstätigkeiten
mit hohem Mehrwert, wie z.B. Technologie- oder Business-Support-Zentren, nach Tschechien. "Während früher
die Investoren vorwiegend in die Produktion investierten, gibt es heute eine stark wachsende Zahl an Investoren
aus dem Bereich der Informationstechnologie sowie F & E. Tschechien hat also den Sprung von der ehemals 'verlängerten
Werkbank' der westlichen Industrieländer zu einem für anspruchsvolle Projekte mit höherem Mehrwert
attraktiven Investitionsstandort geschafft", meint Nikolaus Seiwald, österreichischer Handelsdelegierter
für Tschechien.
Mit einem kumulierten Bestand an österreichischen Direktinvestitionen von rund 10,8 Mrd. Euro ist Österreich
mit einem Anteil von 13 % nach den Niederlanden (30 %) und Deutschland (14 %) drittgrößter Investor
in Tschechien.
Tschechien ist für Österreich der wichtigste Handelspartner in Zentral- und Osteuropa und -hinter Deutschland,
Italien und der Schweiz - der viertwichtigste Handelspartner weltweit. |