|
Grüne: "Korruption bei Bundesheer-Beschaffung" |
|
erstellt am
17 03. 10
|
Pilz:
Grüne orten Manipulation bei Iveco-Beschaffung
Die Grünen vermuten, dass der Beschaffungsvorgang zu neuen
gepanzerten Mehrzweckfahrzeugen manipuliert worden ist.
Wien (grüne) - Demnach soll die Ausschreibung zum Ankauf von 150 Iveco mit einem Auftragsvolumen
von rund 100 Mio. Euro auf genau dieses Fahrzeug zugeschnitten gewesen sein, erklärte Grünen-Sicherheitssprecher
Peter Pilz am 17.03. bei einer Pressekonferenz. Er forderte eine parlamentarische und gerichtliche Aufklärung.
Außerdem sollten für Beschaffungen zuständige Beamte künftig ihre Vermögenszuwächse
deklarieren müssen.
"Wie ist das möglich, dass es im System Darabos offenbar systematische Manipulation bei der Beschaffung
gibt?" meinte Pilz mit Verweis auf den unlängst aufgetauchten Korruptionsverdacht bei der Beschaffung
von Allschutz-Transportfahrzeugen (Dingo, Anm.) Laut dem Abgeordneten ist die technische Leistungsbeschreibung
für die Beschaffung des kleineren Mehrzweckfahrzeuges genau so gestaltet, dass nur ein einziger Anbieter alle
Muss-Kriterien erfüllt. "Wir gingen die Leistungsbeschreibung Punkt für Punkt durch. Das Ergebnis
ist eindeutig, es gibt nur ein Produkt, das alle Forderungen erfüllt", so Pilz.
Dies sei eine "Manipulation und Schiebung" zugunsten eines Anbieters. Verantwortlich hierfür seien
die Leiter der Fahrzeug- und Gerätetechnik sowie der kaufmännischen Abteilung. "Das werden sich
der Minister (Norbert Darabos, Anm.) und die Staatsanwaltschaft anschauen müssen", forderte der Sicherheitssprecher
und kündigte an, die Unterlagen der Korruptionsstaatsanwaltschaft zu übergeben. Er kritisierte auch,
dass es sich um keine offene, sondern eine beschränkte Ausschreibung gehandelt habe. Demnach seien insgesamt
nur vier Firmen geladen gewesen. Drei davon schieden "gleich wieder" aus, nachdem sie nicht sämtliche
Muss-Anforderungen erfüllt hatten.
Laut dem Grünen-Politiker sind bei Korruption in Österreich vier bis fünf Prozent des Auftragsvolumens
für die Lobbyisten üblich: "Man kauft immer das teuerste Produkt, weil es da am meisten zu verteilen
gibt." Er forderte deshalb, dass es ähnlich wie in anderen Ländern eine "Deklarationspflicht"
für Beamte im Beschaffungswesen gibt, was ihre Vermögenszuwächse betrifft. Bei Verstößen
sollen Haftstrafen drohen, so Pilz. Auch solle sich der Verteidigungsminister die Lebensumstände der Verantwortlichen
ansehen. So würden derartige Deals oft auf Kreuzfahrten gemacht, meinte Pilz. Die Unterlagen zum Iveco-Auftrag
seien den Grünen von "jemandem, der direkt mit dem Beschaffungswesen" zu tun hat, ins Büro
gebracht worden. |
|
|
|
Prähauser: Pilz startet politische Kleingeldsammlung
Geschütztes Mehrzweckfahrzeug wichtiger Beitrag zur Sicherheit unserer Soldaten -
Peter Pilz übt für Karriere als Krimi-Autor
Wien (sk) - "Pilz stellt ständig vage Behauptungen in den Raum um sich medial in den Mittelpunkt
zu rücken", kommentierte SPÖ-Wehrsprecher Stefan Prähauser die haltlosen Aussagen des grünen
Abgeordneten. "Er konstruiert einen angeblichen Skandal nach dem anderen. Man möchte fast meinen, Pilz
will sich ein zweites Standbein als Krimi-Autor aufbauen", so Prähauser weiter. "Schaumschlägerei
und Verschwörungstheorien" könnten jedoch nicht über Pilz' Grundanliegen - die Abschaffung
des Österreichischen Bundesheeres - hinwegtäuschen.
Die Anschaffung des für In- und Auslandseinsätze dringend benötigten geschützten Mehrzweckfahrzeuges
der Firma IVECO bezeichnete Prähauser "als wichtigen Beitrag zur Sicherheit unserer Soldatinnen und Soldaten".
An der Korrektheit der Ausschreibung bestehe "nicht der geringste Zweifel", so der SPÖ-Wehrsprecher.
Pilz' Versuch Verteidigungsminister Norbert Darabos in die Nähe von Korruption zu rücken verurteilte
Prähauser scharf: "Das ist nicht nur letztklassig und schäbig, es ist auch ein Sittenbild des grünen
Abgeordneten Pilz". |
|
|
|
Bundesheer weist Vorwürfe von Pilz entschieden zurück
Firma IVECO Bestbieter - leistungsfähiger und kostengünstiger
Wien (bmlvs) - In Reaktion auf die Aussagen von Abgeordneten Peter Pilz weist das Bundesministerium
für Landesverteidigung und Sport die haltlosen Korruptionsvorwürfe in Zusammenhang mit dem Vergabeverfahren
für geschützte Mehrzweckfahrzeuge entschieden zurück. Das BMLVS hält fest, dass die Entscheidung
für die Firma IVECO im Rahmen des Vergabeverfahrens eindeutig gefallen ist. Die Firma IVECO hatte als eine
der zwei final verbleibenden Bieter eine geringfügig bessere Leistungserfüllung und zusätzlich ein
kostengünstigeres Angebot vorgelegt (besser und billiger). Das Angebot der Firma IVECO war um rund ein Viertel
billiger als jenes des zweiten verbleibenden Bieters. Die Vergabe erfolgte völlig transparent, mit begleitender
Kontrolle durch interne Revision sowie nachträglicher Prüfung durch den Rechnungshof
Das Vergabeverfahren wurde in Form einer freihändigen Vergabe im Wettbewerb durchgeführt. Dabei arbeitet
das BMLVS nach dem Bestbieterprinzip. Fünf Firmen wurden angeschrieben. Vier Bieter haben ein Angebot abgegeben,
zwei Bieter sind wegen Nichterfüllung von "Muss-Kriterien" im Zuge des Verfahrens ausgeschieden
worden. Die Bewertung der verbliebenen Bieter wurde auf Basis eines Bewertungskatalogs, der vor Angebotseröffnung
fertig gestellt wurde, nach dem Verfahren der Kosten-Nutzen-Analyse bewertet - dadurch wurde der Bestbieter ermittelt.
Auch der Vorwurf an das Bundesheer, dass hier am tatsächlichen Bedarf vorbei beschafft wurde, ist falsch.
Auch als Folgerung der materiellen Folgemaßnahmen zur Umsetzung der Reform zum ÖBH2010 hat sich ganz
klar ein Bedarf an geschützten Mehrzweckfahrzeugen für die In- und Auslandeinsätze des Bundesheeres
herausgestellt. |
|
|
|
Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen
Parteien –
sofern vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet sich in der Regel nach deren
Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der Personen. Die Redaktion
|
|
zurück |
|
|