Infrastruktur-Investitionen sichern in Tirol über 3.000 Arbeitsplätze
pro Jahr
Innsbruck (lk) - Im aktuell gültigen Rahmenplan (2009–2014) für Schienenprojekte werden
allein in Tirol 2,8 Mrd. Euro in den Bahnbau investiert. Diese Vorhaben bringen auf dem 421 km langen Schienennetz
in Tirol nicht nur mehr Komfort und ein besseres Angebot für die Kunden, sie sind auch für die Tiroler
Wirtschaft enorm wichtig. Belegt werden diese positiven Auswirkungen für Wirtschaft und Arbeitsmarkt durch
neueste Untersuchungen des Instituts für Höhere Studien (IHS), des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO)
und von Joanneum Research.
Verkehrslandesrat Bernhard Tilg und Andreas Matthä, der Vorstandssprecher der ÖBB-Infrastruktur AG, präsentierten
gemeinsam die erfreulichen Zahlen für die Tiroler Bahnprojekte. Die zentralen Ergebnisse: Die aktuellen Investitionen
für Neu- und Ausbau ergeben zahlreiche Verbesserungen für Kunden und die Wirtschaft. So bringen der viergleisige
Ausbau im Unterinntal, der Ausbau des Güterterminals in Wörgl, die sicherheitstechnische Aufrüstung
im Arlbergbahntunnel oder die zahlreichen Einzelvorhaben (Bahnhofvorplätze, Erneuerungen Verkehrsstationen,
höhere Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen, etc.) aus dem Vertrag Tirol, eine Rekordinvestition von 2,8 Mrd.
Euro. Diese Investitionen sichern und schaffen jährlich über 3.000 Arbeitsplätze und zudem fließen
62 Prozent der Investitionen als Umwegrentabilität in Form von Steuereinnamen wieder zurück. Mit der
modernisierten Bahninfrastruktur erhalten die Kunden ein attraktives, komfortables Verkehrsangebot, zudem werden
nachhaltige Werte geschaffen und die Tiroler Wirtschaft bekommt wichtige Impulse.
Das Land Tirol setzt auf die Eisenbahn
„Die Eisenbahn als zentrale Verkehrsinfrastruktur sichert unsere Mobilität, transportiert Güter,
schafft Arbeitsplätze und schont gleichzeitig unsere Umwelt. Das Land Tirol stellt daher erhebliche Finanzmittel
bereit, um den öffentlichen Nahverkehr auszubauen. Zudem beteiligt sich das Land auch am Ausbau der Park &
Ride Anlagen, an der Neugestaltung von Bahnhofsvorplätzen und an der Adaptierung von Haltestellen an die geänderten
Anforderungen“, betont Gesundheits- und Verkehrslandesrat Bernhard Tilg. Aber auch im Güterverkehr erfüllt
die Bahn eine ganz wichtige Aufgabe, so wurden beispielsweise im vergangenen Jahr mehr als 225.000 Lkw auf der
rollenden Landstraße durch Tirol transportiert. „Mehr Verkehr auf der Schiene bedeutet aber auch Belastungen
für die Anrainerinnen und Anrainer entlang der Bahnstrecken. Das Land ist sich dessen bewusst und wird in
den kommenden Jahren weitere 3 Millionen Euro in den Bahnlärmschutz investieren“, so Tilg.
„Eine funktionierende Bahn-Infrastruktur ist für das Land von enormer Bedeutung. Sie hält Menschen und
Güter in Bewegung und hält so die heimische Wirtschaft am Leben“, erläutert Andreas Matthä,
Vorstandssprecher der ÖBB-Infrastruktur AG. „Damit die Standorte Tirol und Österreich langfristig gesichert
bleiben, bauen wir schon jetzt das Bahnnetz der Zukunft – und schaffen damit gleichzeitig die Jobs von heute!“
Positive wirtschaftliche Auswirkungen am Beispiel Viergleisiger Ausbau Unterinntal
Anhand des Großprojektes „viergleisiger Ausbau der Unterinntalstrecke“ zeigen sich klare Vorteile für
Kunden und Wirtschaft. So entsteht einerseits ein leistungsfähiger Zulauf für den Brenner-Korridor, zudem
ermöglicht die Neubautrasse einen vertakteten öffentlichen Nahverkehr in der Region. Bis Ende 2012 wird
zwischen Kundl/Radfeld und Baumkirchen eine rd. 40 km lange zusätzliche Bahntrasse mit zwei Fahrspuren hergestellt.
Ein Großteil des Güterverkehrs wird künftig durch die neue Tunnelstrecke geführt. In den viergleisigen
Ausbau Unterinntal werden rund 2,42 Mrd. Euro investiert und bringen bereits in der Bauphase einen Multiplikatoreffekt
für die Wertschöpfung von 1,43. Im Zusammenhang mit der gesamten Westbahnachse erreicht dieses Projekt
mit dem Multiplikator von 2,6 einen noch größeren Gesamteffekt. Das heißt konkret, dass die getätigten
Investitionen mehr als das Zweieinhalbfache an Wertschöpfung bringen. Die steuerlichen Rückflüsse
liegen hier in etwa bei 100 Prozent der Investitionssumme. Durch das Ausbauprojekt werden pro Jahr 2.700 Arbeitsplätze
nachhaltig geschaffen und gesichert.
Die ÖBB investieren im Bundesland Tirol zudem in weitere Großprojekte (siehe Faktenblatt). Insgesamt
zeigt die aktuelle Studie ganz klar, dass die Investitionen während der Bauphase, aber auch in der Betriebszeit
eine enorme Auswirkung auf den Arbeitsmarkt haben. Betrachtet man die Zeitperiode von 2009-2018, so schaffen und
sichern die angeführten Großprojekte in Tirol jährlich über 3.000 Arbeitsplätze. Auch
abseits vom Arbeitsmarkt zeigen die ÖBB-Investitionen eindrucksvolle positive Auswirkungen: Leistungsfähige
Bahnstrecken bieten mehr Mobilität für Menschen und Unternehmen in den Regionen. So können überregionale
Märkte erschlossen werden, was wiederum Wohlstand und Wachstum in der Region sichert. Vorhandene Infrastruktur
vergünstigt Transportkosten, wodurch neue Betriebsansiedelungen angezogen werden. Dementsprechend stellt die
aktuelle Studie des IHS auch einen klaren Zusammenhang zwischen verringerten Bahnfahrzeiten und Transportkosten
einerseits und gesteigertem Wirtschaftswachstum andererseits her. |