26 Insolvenzen pro Werktag   

erstellt am
29  03. 10

Eröffnete Firmeninsolvenzverfahren sinken um fast 8%
Wien (creditreform) - Ein erster Blick auf die Insolvenzentwicklung im 1. Quartal 2010 zeigt eine Überraschung: Die Gesamtfirmeninsolvenzen werden um 0,8% gegenüber dem 1. Quartal 2009 sinken. Die eröffneten Verfahren werden gar um 7,8% auf 851 sinken und bewegen sich damit auf das Niveau der Jahre 2006/2007. Ein Wermutstropfen bleibt: Die mangels Masse abgewiesenen Insolvenzanträge werden um 8,0% auf 786 steigen. Ob die lediglich positiven Anreize der geplanten Insolvenzrechtsnovelle zur vorzeitigen Insolvenzanmeldung bzw. Beantragung des Sanierungsverfahrens (Eigenverwaltung, Bestandsfestigkeit von Verträgen uä) die mangels Masse abgewiesenen Konkursanträge zurückdrängen wird, bleibt in der Praxis abzuwarten. Eine Prognose über die weitere Entwicklung bei den Firmeninsolvenzen ist angesichts der noch unklaren Konjunkturentwicklung und den möglichen Auswirkungen der Insolvenzrechtsreform zur Zeit nur schwer möglich.

Bundesländervergleich
Der Blick auf die Bundesländer zeigt drei Bundesländer mit einem massiven Rückgang: Steiermark (-18,3%), Tirol (-14,1%), Kärnten (-13,6%). Zuwächse hingegen mussten die Bundesländer Vorarlberg (+10,4%), Salzburg (+9,6%) und Niederösterreich (+6,6%) verzeichnen. Die höchste Insolvenzbetroffenheit herrschte in Wien mit über 6 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen. Österreichweit wurden im Durchschnitt 4,5 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen gezählt.

Conclusio 1. Quartal 2010: Kreditrisikomanagement nach wie vor Gebot der Stunde
Die heimische Wirtschaft hat der Krise bis dato gut getrotzt. Die Stagnation bei den Gesamtfirmeninsolvenzen und der momentan zu verzeichnende Rückgang bei den eröffneten Verfahren scheint darin zu liegen, dass die österreichischen Unternehmen im Vergleich z.B. mit ihren deutschen Nachbarn besser mit Eigenkapital ausgestattet sind und die österreichische Regierung durch das rasche und umfassende Konjunkturprogramm die richtigen Initiativen ergriffen hat. Nichts desto trotz ist vor allem Lieferantenkreditgebern auch 2010 dringend zu raten, sich bewusst und nachhaltig mit ihrem Kreditrisikomanagement auseinander zu setzen. Rechtzeitiges und richtiges Ausstellen von Rechnungen, Überwachung der Zahlungseingänge und laufendes Bonitätsmonitoring der Kunden sind nicht nur in Krisenzeiten das Um und Auf eines ordentlichen Kaufmannes. Durch die Schaffung von Liquidität und die damit verbundene gestärkte Bonität wird man sich auch bei der Finanzierung und im Bankgespräch leichter tun - Kreditklemme hin oder her.
     
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