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Finanzminister in "Aktueller Stunde" |
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erstellt am
24 03. 10
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Pröll:
Motto der nächsten Monate
Sozial verträglich und wirtschaftlich vernünftig sparen
Wien (övp-pk) - Österreich hat mit einer niedrigen Arbeitslosigkeit, höherem Wachstum
und einer besseren Wettbewerbsfähigkeit einen Vorsprung in Europa. Diese Position gilt es auszunützen.
Deutschland diskutiert jetzt über eine Steuersenkung, die wir bereits vor einem Jahr vorgenommen haben. Mit
der Steuerreform und den beiden Konjunkturpaketen haben wir einen wesentlichen Beitrag zur Kaufkraftstärkung
und Konjunkturbelebung geleistet. Unser Ziel ist klar: Wir wollen das Budget sozial verträglich und wirtschaftlich
vernünftig in Balance bringen. Das sagte Finanzminister Josef Pröll am 24.03. in der Aktuellen Stunde
im Nationalrat.
"Ich bekenne mich dazu, dass wir das Defizit verringern und den Schuldenstand abbauen müssen. Mein Hauptaugenmerk
liegt in der Stärkung des Wachstums, denn jedes Zehntel Prozent Wachstum bringt uns eine Entlastung. Der Fokus
liegt ganz klar in der Stärkung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums", so Pröll.
Bis 2013 besteht ein Konsolidierungsbedarf von sechs Milliarden Euro. Für Pröll braucht es einen nationalen
Schulterschluss über alle Gesellschafts- und Wirtschaftsbereiche hinweg. "Wir sollten uns aber in der
nächsten Zeit nicht ausschließlich mit Steuerfragen beschäftigen. Erstmals haben wir den einzelnen
Ministerien beim Sparen klare Vorgaben gemacht. Diese Einsparungsziele werden nun die Ministerien gemeinsam mit
den Bundesländern umsetzen.", betont der Finanzminister.
"Keine neuen Steuern waren mein Ziel. Dazu stehe ich auch. In einer Koalition zählt aber nicht nur das
eigene Ziel. In der Frage der Budgetsanierung wurde ein Konsenses von 60:40 erzielt. 60 Prozent ausgabenseitige
Spar- und 40 Prozent einnahmenseitige Sanierungsmaßnahmen", so Pröll zu den Budgetvorhaben, die
zeitgerecht dem Parlament zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Pröll mahnte in seinem Redebeitrag ein, in der Frage der Einnahmendiskussion keine Neiddebatte loszutreten.
"Wir wollen Arbeitsplätze halten und neue Arbeitsplätze schaffen. Es wäre jetzt falsch, die
Unternehmen an die Kandare zu nehmen. Vielmehr brauchen wir eine Neuordnung der Steuern mit einer Entlastung des
Faktors Arbeit und einer Ökologisierung des Steuersystems", schloss der Finanzminister. |
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Krainer: Nicht tiefer in Krise hineinsparen, sondern raus investieren
Ja zu Bankenabgabe, Stiftungsbesteuerung und Reform der Gruppenbesteuerung - Maßnahmen
müssen verursachergerecht sein
Wien (sk) - "Wir müssen darauf achten, dass wir uns nicht tiefer in die Krise hineinsparen,
sondern wir müssen raus investieren und darauf achten, dass wir genug Geld haben für die wichtigen Zukunftsinvestitionen
in unserem Land", betonte SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer im Nationalrat. In der Frage der Budgetkonsolidierung
sei die SPÖ immer für einen "vernünftigen Mix aus einnahmen- und ausgabenseitigen Maßnahmen"
eingetreten. Diese Maßnahmen müssten "verursachergerecht, sozial gerecht und zukunftsgerecht sein",
so Krainer, der das Ja der SPÖ zur Bankensolidarabgabe sowie das Ja zur Stiftungsbesteuerung und zu einer
Reform der Gruppenbesteuerung bekräftigte.
Für die SPÖ sei klar, dass jene, die die Krise verursacht haben, an erster Stelle kommen müssen,
wenn es um die Sanierung geht (verursachergerechte Maßnahmen). Außerdem dürften die Opfer der
Krise nicht noch einmal für die Finanzierung der Krisenkosten bezahlen (sozial gerechte Maßnahmen).
Und es sei bei den einnahmen- und ausgabenseitigen Maßnahmen auf Konjunktur und Beschäftigung Rücksicht
zu nehmen. Auch dürfe man bei den wichtigen Zukunftsbereichen, wie z.B. der Bildung, nicht auf Kosten der
Zukunft sparen (zukunftsgerechte Maßnahmen).
Ins Gleichgewicht seien die Unterschiede bei der Besteuerung von Kapital- und Arbeitseinkommen zu bringen, forderte
Krainer, der hier auch für ein Streichen der Spekulationsfristen plädierte. Die SPÖ sage außerdem
Ja zur Einschränkung der Gruppenbesteuerung und zu einer höheren und gerechten Besteuerung von Stiftungen.
Klar sei weiters, dass auch ausgabenseitig zu sanieren sei (z.B. Verwaltungsreform). Auch diese Maßnahmen
müssten verursachergerecht, sozial gerecht und zukunftsgerecht sein, schloss Krainer. |
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Weinzinger: Steuererhöhungen sind der falsche Weg
Österreich hat punkto Finanz- und Budgetsituation Handlungsbedarf
Wien (fpd) - Im Rahmen der Aktuellen Stunde im Parlament zum Thema "BM Pröll - Ich habe
keinen Grund, über Steuererhöhungen nachzudenken" stellte der Landesparteiobmann der FPÖ Oberösterreich
und Finanzsprecher des FPÖ-Parlamentsklubs, NAbg. Lutz Weinzinger fest: "Die bisherigen Debattenbeiträge
meiner Vorredner haben alle eines gemeinsam: Es waren Vorlesungen im 'Politsprech' und wie ein roter Faden zieht
sich hier im Hohen Haus der Begriff 'Handlungsbedarf' durch. Ja, es stimmt, wir haben punkto der Finanz- und Budgetsituation
in unserem Land Handlungsbedarf. Seitens der FPÖ bekenne ich mich dazu. Aber Steuererhöhungen sind der
falsche Weg."
"Leider wurde bisher geredet und geredet, aber nichts gesagt", kritisierte Weinzinger, dass die tatsächlichen
Probleme negiert werden. "Ganz klar ist: Die Lage und Verschuldung unseres Staates kann auch mit neuen Steuern
nicht geregelt werden. Aus freiheitlicher Sicht ist eine Analyse notwendig, wo die tatsächlichen Kosten liegen."
Eine Kernfrage sei dabei, so der FP-Finanzsprecher, "wie halten wir es mit dem Föderalismus. Wie wichtig
ist er uns und wo können wir in diesem Bereich einsparen." Dazu sei es notwendig, mit den Landeshauptleuten
vernünftige Gespräche zu führen.
Als weiteren Punkt nannte Weinzinger in diesem Zusammenhang das Sozialsystem: "Wir trauen uns nicht auszusprechen,
dass dieses krank ist bzw. dass Missbrauch im Sozialsystem betrieben wird." Zudem seien die Kosten der Asylantenbetreuung
unter die Lupe zu nehmen. "Diese sind ein nicht geringer Kostenfaktor und 90 Prozent jener, die diese Leistung
in Anspruch nehmen, sind keine echten Asylwerber, sondern Scheinasylanten und Wirtschaftsflüchtlinge. Sie
liegen uns aber trotzdem auf der Tasche und verursachen somit dem Steuerzahler immense Kosten", betonte Weinzinger.
Auch in den Bereichen der fehlenden Sicherheit, die sich ebenfalls budgetär auswirkt, aber auch bei den Kosten
der Einwanderung mahnte Weinzinger abschließend "den notwendigen Handlungsbedarf seitens der Bundesregierung
ein. Es ist an der Zeit, endlich offen und ehrlich über die anfallenden Probleme zu sprechen und sie rasch
zu lösen!" |
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Scheibner: Rot und Schwarz schröpfen Bürger und Wirtschaft
VP-Pröll hat der Bevölkerung die Unwahrheit gesagt - BZÖ für Reformen
statt Steuererhöhungen
Wien (bzö) - "Ich habe keinen Grund, über Steuererhöhungen nachzudenken. Ich
bin nicht bereit, neue Steuern einzuführen. Wir haben jetzt schon eine Steuerbelastung, die sich gewaschen
hat." Diese von ÖVP-Chef Finanzminister Josef Pröll stammenden Zitate präsentierte der stellvertretende
BZÖ-Bündnisobmann Herbert Scheibner zu Beginn der Aktuellen Stunde des BZÖ zu den jetzt angekündigten
Steuererhöhungen der rot-schwarzen Bundesregierung. "Ein Jahr lang hat uns Pröll vorgegaukelt, dass
es keine Steuererhöhungen geben wird. Jetzt kommen tagtäglich neue Ideen aus den Ministerien, wie die
Bürger und die Wirtschaft geschröpft werden", so Scheibner.
Der stellvertretende Bündnis- und Klubobmann wies darauf hin, dass SPÖ und ÖVP mit der Bankensteuer,
die wieder die Bankkunden zahlen müssen, begonnen hätten, die Bürgerinnen und Bürger an die
Steuererhöhungen zu gewöhnen. "Dann hat der ÖVP-Wirtschaftsminister mit der Mineralölsteuererhöhung
den nächsten Schritt gesetzt. Dies trifft insbesondere die Pendler, die auf ihr Auto angewiesen sind und 300
Euro pro Jahr mehr zahlen müssen. Die dadurch zusätzlich eingenommene Milliarde Euro geht aber gleich
wieder verloren, weil der Tanktourismus nach Österreich wegfällt. Jetzt stehen die Erhöhung der
Elektrizitätsabgabe, eine CO2-Steuer und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer vor der Tür", warnte
Scheibner.
Scheibner kritisierte, dass Pröll nicht willens sei, die Einsparungen über Reformen in der Verwaltung
oder über die Verursacher am Bankensektor hereinzubekommen. Der Rechnungshof fordert seit Jahren etwa in der
Schulverwaltung oder im Gesundheitssystem einzusparen. Das BZÖ habe eine Politreform mit einer Halbierung
der Zahl der Politiker ein Einsparungspotential von über 300 Millionen Euro vorgelegt. "Keiner sieht
ein, wieso es etwa in Wien 100 Landtagsabgeordnete und über 1.000 Bezirksräte gibt. Pröll greift
aber bei den Privilegien in den Landtagen oder bei den Pensionsprivilegien der Landesbeamten nicht ein, alles bleibt
wie es ist. Stattdessen belastet er die Bevölkerung mit Steuererhöhungen".
"Während in Deutschland über Steuersenkungen nachgedacht wird, werden hierzulande die Bürgerinnen
und Bürger geschröpft. Es braucht aber in Österreich eine Politik, die einen Beitrag für eine
gesunde Wirtschaft leistet und nicht in die Kassen der Betriebe sowie die Säcke der Steuerzahler greift",
so Scheibner. |
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