Tourismusbetriebe fordern konkrete Maßnahmen - Schenner: "Ergebnis
gut, aber nicht gut genug"
Wien (pwk) -Prinzipiell zufrieden zeigt sich der Sprecher der österreichischen Tourismuswirtschaft
in der Wirtschaftskammer (WKO), Hans Schenner, mit dem von der Statistik Austria verkündeten Nächtigungszahlen
für die laufende Wintersaison. Demnach wurden der Statistik Austria für den Zeitraum November 2009 bis
Februar 2010 43,45 Millionen Übernachtungen (-1,6 gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode) und
10,54 Millionen Ankünfte (+0,6 Prozent) gemeldet. Gegenüber der ersten Wintersaisonhälfte (November
2009 bis Jänner 2010), in der die Nächtigungen noch um 1,8 Prozent unter und die Ankünfte um 0,2Prozent
über dem Vorjahresniveau gelegen waren, verbesserte sich die Nächtigungs- bzw. Gästebilanz. Bei
ausländischen Gästen wurde sowohl bei den Nächtigungen (2,7 Prozent) als auch bei den Ankünften
(-0,8 Prozent) jeweils ein Rückgang registriert. Bei inländischen Gästen hingegen gab es bei Übernachtungen
ein Plus von 2,4 Prozent (auf insgesamt 9,95 Millionen), bei Ankünften eine Steigerung um 4,2 Prozent (auf
3,14 Millionen) zu verzeichnen. Für die bisherige Wintersaison bedeutet dass ein neues Rekordniveau.
"Wir haben damit zwar den drittbesten Winter aller Zeiten und ein All time-High bei den Inlandsurlaubern,
aber darauf können wir uns nicht ausruhen", analysiert der Tourismusobmann. Denn die Argumentationslinie,
dass Österreich in der Krise Marktanteile gewinnt und andere noch mehr verlieren, "hilft der heimischen
Tourismuswirtschaft wenig. Was bringt den Betrieben und den Mitarbeitern ein besserer Marktanteil wenn trotzdem
weniger Gäste kommen? Wenn wir statt drei Watschen nur eine bekommen, tut diese immer noch weh, das ist kein
Erfolg", so Schenner.
Der Zuwachs bei den Inlandsnächtigungen sei zwar sehr erfreulich. "Aber wir dürfen die Augen nicht
davor verschließen, dass wir uns am internationalen Markt behaupten müssen. Wir brauchen -gerade im
Winter - wieder mehr ausländische Gäste und dafür noch mehr Anstrengungen der Tourismuswerbung",
fordert Schenner. Dazu wird es notwendig sein, dass sich Bund und Länder nicht zur über Prozesse und
Synergien in der heimischen Tourismuswerbung Gedanken machen, sondern dass die Österreich Werbung klare Ziele
für die ausländischen Märkte formuliert. "Ich erwarte mir noch für den Sommer 2010 und
den nächsten Winter quantitative Ziele für Nächtigungen und Ankünfte für alle wichtigen
Herkunftsmärkte und auch klare Maßnahmen, diese zu erreichen. Diese Ziele sollten noch im April vorgelegt
werden." Die Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft vertritt 90.000 Betriebe mit über 300.000
Mitarbeitern. Die jährliche Wertschöpfung der Tourismus und Freizeitwirtschaft beträgt 45 Milliarden
Euro, das sind 16,1 Prozent des BIP. |