Regensburg (idw) - Leberkrebs ist gerade in westlichen Ländern eine häufig vorkommende Erkrankung.
Dennoch ist das Wissen um die Ursachen und den Verlauf dieser gefährlichen Krankheit immer noch begrenzt.
Bösartige Lebertumore können durch Entzündungen hervorgerufen werden, die in die Vorgänge des
programmierten bzw. "normalen" Zelltods eingreifen können. Zwei besondere Botenmoleküle - Tumor
Necrosis Factor (TNF) und TNF-Related Apoptosis-inducing Ligand (TRAIL) - steuern dabei die Weiterleitung von Entzündungs-
sowie von Zelltodsignalen in den Leberzellen. Wie diese Vorgänge aber genau ablaufen, ist nur in Ansätzen
bekannt.Mit einem neuen Forschungsprojekt wollen nun Forscher der Universität Regensburg diese Wissenslücke
schließen. Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Rainer Spang vom Institut für Funktionelle Genomik der Universität
Regensburg erhofft sich zudem, auf dieser Grundlage neuartige Therapiemöglichkeiten gegen Leberkrebs entwickeln
zu können. Die Forscher werden dabei die krebsauslösenden Vorgänge der Signalweiterleitung in den
Leberzellen am Computer nachbilden. Die am Bildschirm erarbeiteten Modelle sollen helfen zu verstehen, wie und
zu welchem Zeitpunkt man therapeutisch eingreifen kann, um Leberkrebs wirksam zu bekämpfen oder seine Entstehung
sogar generell zu verhindern.
Die Regensburger Arbeitsgruppe ist dabei Teil des internationalen Projekts "Systemische Analysen von TNF und
TRAIL Signalwegen in Leberzellen", an dem auch Wissenschaftler der Universität Heidelberg und des Imperial
College in London beteiligt sind. Das Projekt hat im März 2010 seine Arbeit aufgenommen und läuft über
einen Zeitraum von drei Jahren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert allein
die Regensburger Arbeitsgruppe mit mehr als € 210.000. |