Burgenland setzt auf Windkraft
Eisenstadt (blms) - Das Burgenland will bis zum Jahr 2013 zur stromautarken Region werden. Bereits
heute werden 60 Prozent des burgenländischen Strombedarfs aus erneuerbarer Energie erzeugt, davon kommen 50
Prozent aus der Nutzung der Windkraft. Aktuell gibt es im Burgenland 206 Windkraftanlagen mit 370 Megawatt Leistung.
168 neue Windräder sollen in den Gemeinden Andau, Halbturn, Mönchhof und Nickelsdorf errichtet werden.
Die ersten Weichen dazu sind bereits gestellt, berichtete Landeshauptmann Hans Niessl am 01.04. mit einer hochkarätigen
Runde aus Entscheidungsträgern und Experten in Weiden am See.
Die Austrian Wind Power (AWP) und Partner werden im Zuge des Ausbaues der Windkraft Gesamtinvestitionen in Höhe
von bis zu 680 Mio. Euro tätigen. Über einen Zeitraum von 20 Jahren werden weitere 220 Mio. Euro für
Wartung, Betrieb und Instandhaltung aufgewendet. Die Gemeinden, in denen Projekte umgesetzt werden, bekommen in
diesem Zeitraum ca. 12,5 Mio. Euro. „Das bedeutet ein Gesamtinvestitionsvolumen in der Höhe von fast einer
Milliarde Euro. Die in der Bauphase getätigten Arbeiten der AWP bedeuten über einen Zeitraum von vier
Jahren eine Wertschöpfung von ca. 100 Millionen Euro“, erklärt Landeshauptmann Hans Niessl.
Somit werden pro Jahr rund 450 Arbeitsplätze direkt oder indirekt gesichert. Durch die Nutzung der Windkraft
werden derzeit im Burgenland jährlich rund 550.000 Tonnen CO2 eingespart, das entspricht einer Menge von mehr
als 51 Millionen Liter Heizöl. „Das Ziel bis 2013 stromautark zu sein, ist ehrgeizig, aber erreichbar. Die
370 Megawatt Leistung der 206 Windkraftanlagen, die wir jetzt im Burgenland haben, kann deutlich ausgeweitet werden.
Jedes Dritte der insgesamt 618 Windräder Österreichs steht somit im Burgenland und das Burgenland mit
seinen optimalen Standortbedingungen ist nun bereit für weitere“, formuliert Niessl das Ziel.
„Das Burgenland setzt voll auf Windkraft. Mit der gezielten Flächenwidmung weiterer Standorte für Windparks
ist das Land entschlossen unterwegs, seine Energieautarkie-Ziele zu erreichen“, freut sich Mag. Stefan Hantsch,
Geschäftsführer der IG Windkraft Österreich. „Landeshauptmann Niessl war maßgeblich daran
beteiligt, dass Anfang dieses Jahres ein bundesweiter Einspeisetarif von 9,7 Cent verordnet wurde. So kann der
Windkraftausbau an den effizienten Standorten nach drei Jahren des Stillstands endlich wieder losgehen. Mit der
parallel dazu eingeleiteten Windausbauplanung im Burgenland wird diese Chance nun effektiv genutzt. Das Burgenland
kann hier allen anderen Ländern als Vorbild dienen“, so Hantsch weiter.
Nach der Ökostrom-Verordnung im Februar und dem Beschluss des Regionalen Rahmenkonzeptes für Windenergieanlagen
im Raumplanungsbereit können nun die ersten Anträge auf Änderungen des Flächenwidmungsplanes
zur Beschlussempfehlung im Raumplanungsbeirat behandelt werden. Auf der Parndorfer Platte alleine könnten
so 168 neue Windräder mit einer Leistung von 504 Megawatt errichtet werden. Die Erweiterung der Eignungszonen
für Windkraftanlagen in den Gemeinden Andau, Halbturn, Möchhof, Nickelsdorf, Gattendorf, Pama und Zurndorf
sowie in den Gemeinden Zagersdorf und Baumgarten ermöglichen den Ausbau der Gesamtnennleistung der Windkraftanlagen
im Burgenland von derzeit 400 Megawatt auf 1.000 Megawatt.
BEWAG-Vorstandssprecher Mag. Hans Lukits: „Im Rahmen des Ausbaues ist geplant, in Zurndorf ein neues, großes
Umspannwerk mit dem Verbund zu errichten bzw. die bestehenden Umspannwerke zu erweitern. „Damit steht einem stromautarken
Burgenland nichts mehr im Wege“, betont Niessl abschließend. |