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Neues Glücksspielgesetz |
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erstellt am
31 03. 10
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Lopatka:
Mehr Spielerschutz und wirkungsvolles Instrument gegen illegales Glücksspiel
Finanzstaatssekretär erwartet sich noch im April Ministerratsbeschluss
Wien (öpv-pk) - Mehr Spielerschutz und Kontrollen bietet das neue Glücksspielgesetz, dessen
Zielsetzung Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka am 31.03. im Finanzministerium präsentierte. "Dieses
Gesetz hat drei vorrangige Ziele: 1. den Spielern - und hier besonders Jugendlichen - maximalen Schutz zu bieten,
2. dem Wildwuchs bei illegalen Automaten ein Ende zu setzen, 3. mit einer SOKO Glücksspiel gegen illegales
Glücksspiel wirkungsvoll vorzugehen", betonte der Finanzstaatssekretär. Beim neuen Gesetz gehe es
um die Absicherung des Glücksspielmonopols durch die Umsetzung europarechtlicher Erfordernisse, so Lopatka.
Mehr Spielerschutz sei durch österreichweite einheitliche Standards bei Automatensalons gewährleistet
und eine 100-prozentige und verpflichtende Anbindung aller Automaten an das Bundesrechenzentrum gewährleistet.
Das bringt Kontrolle bei den Automaten und bedeutet das Ende von mehr als 5.000 illegalen Automaten. Um eine lückenlose
Aufsicht zu gewährleisten, werde eine SOKO Glücksspiel eingerichtet, die die neuen Standards bei den
Automaten kontrolliere und durch die Anbindung aller Automaten beim Bundesrechenzentrum gegen illegales Glücksspiel
endlich wirkungsvoll vorgehen kann.
Und zudem werde die Sportförderung durch das neue Glücksspielgesetz besser abgesichert. Bisher waren
40 Millionen garantiert, im Regierungsprogramm waren 60 Millionen festgelegt. Es wird mehr Geld für den Sport
geben als die 60 Millionen. Nun soll laut Lopatka die Situation ein Ende haben, dass es auch für den Sport
ein Glücksspiel ist, wie viel Geld er tatsächlich bekommt. Lopatka: "Mit diesem Gesetz gehören
wir in Europa zu den Ländern mit den strengsten Spielerschutzstandards." Um bestmöglichen Spielerschutz
zu gewährleisten, werde zudem durch das BMF eine Stelle für Suchtprävention und Suchtberatung unter
Beiziehung von Gesundheits- und Konsumentenschutz eingerichtet.
Neue Standards setzt das neue Gesetz auch beim Thema Poker, das erstmals klar geregelt ist. Lopatka: "Durch
eine ausdrückliche Erwähnung von Poker im Gesetz wird nun nicht nur gesetzlich klar ausgeschildert, dass
es sich auch bei Poker um ein Glücksspiel handelt. Damit wird Höchstgerichtsjudikatur endlich umgesetzt."
Poker kann somit künftig in 15 Spielbanken (Casinos) gespielt werden. Die Spielbanken bleiben nach der Novelle
die einzigen großen Glücksspiel-Spielstätten. Zusätzlich soll es jedoch eine eigene Pokersalon-Lizenz
zum ausschließlichen Betrieb für Pokerspiele ohne Bankhalter geben.
Lopatka will nach mehr als einem Jahr Verhandlungen mit Ländervertretern, der Wirtschaftskammer, Konsumentenschützern
und Vertretern des Sports gemeinsam mit Staatssekretär Andreas Schieder, der für die SPÖ die Verhandlungen
führt, im April das Gesetz in den Ministerrat einbringen. |
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Kaiser: Was kommt als nächstes, Steuern auf Drogen?
Kleines Glücksspiel soll durch neues Gesetz leere Staats- und Landeskassen auffüllen.
Dabei gehören Glücksspielautomaten eigentlich auf den Müll
Klagenfurt (sp-ktn) - Sorgenvoll blickt der neue Parteivorsitzende der SPÖ-Kärnten, Gesundheitsreferent
LR Peter Kaiser, der öffentlichen Präsentation des neuen Glücksspielgesetzes durch ÖVP-Finanzstaatssekretär
Reinhold Lopatka entgegen.
"Die darin enthaltenen Regelungen wonach der Höchsteinsatz bei Glücksspielautomaten von 0,5 um das
2000 Fache auf 10 Euro pro Sekunde erhöht werden soll bedeuten nichts Anderes, als dass die ÖVP den Menschen
ihr hart erarbeitetes Geld noch schneller aus den Taschen ziehen will, um das Budget ja nicht durch eine höhere
Besteuerung von gut betuchten und reichen Österreichern sanieren zu müssen", kritisiert Kaiser scharf.
Er, Kaiser, fordert erneut, das Kleine Glücksspiel, das allein in Kärnten tausende Menschen in die Spielsucht
treibt, endlich bundesweit zu verbieten. "Es kann doch nicht wahr sein, dass die Politik aktiv unterstützt,
dass immer mehr Existenzen und Familien an den Glücksspielautomaten zerbrechen", so Kaiser und fragt
provozierend: "Was kommt denn dann als Nächstes: Der Versuch Drogen zu legalisieren und mit deren Besteuerung
auch noch ein Geschäft zu machen?" |
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Huber: Nein zur Novelle des Glücksspielgesetzes
Grüne unterstützen kein "lex novomatic"
St. Pölten (grüne) - Die Grünen Niederösterreich haben etwas gegen Profit, der
auf dem Leid anderer basiert. "Genau das passiert aber im Rahmen des kleinen Glücksspiels in Niederösterreich
und soll mit dem neuen Glücksspielgesetz weiter forciert werden. Das werden die Grünen ganz sicher nicht
unterstützen", erklärt der Grün-Landesgeschäftsführer Thomas Huber, der auf die zahlreichen
Casino-Checks der Grünen Niederösterreich verweist, die allesamt bewiesen haben, dass Jugend- und Spielerschutz
nicht existieren, weil Kontrollmechanismen nur vorgegaukelt werden.
"Gutachten bestätigen, das schon jetzt Gesetze nicht eingehalten werden bzw. leicht umgangen werden können.
Das neue Glücksspielgesetz ermöglicht dem Automatenhersteller Novomatic ganz legal noch mehr Profit mit
dem Leid anderer zu machen. Das sollte auch dem VP-Klubobmann Schneeberger nicht entgangen sein", weiß
Huber. Die Glücksspiel-Lobby ignoriert nicht nur die steigende Zahl an Spielsüchtigen, das Auseinanderbrechen
von Familien und mehrfache Scheitern vieler Existenzen aufgrund des kleinen Glücksspiels, sondern forciert
sogar noch, dass Automatensalons noch anziehender werden - besonders für die sozial Schwächeren. "Die
sind es, die sich ihre Zeit in Glücksspielsalons vertreiben sollen, damit der Profit von Novomatic und Staat
steigt. Genau darauf zielt die Glücksspiel-Lobby ab. Eine gesellschaftspolitisch nicht nur bedenkliche Entwicklung,
sondern ein Verhalten, dass vor allem aus menschlicher Sicht zu verurteilen ist. Deswegen muss das neue Glücksspielgesetz
verhindert werden. Menschen dürfen nicht absichtlich ins Unglück geführt werden", so der Grün-Landesgeschäftsführer
Thomas Huber abschließend. |
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Hochhauser sieht weitgehend ausgewogenen Kompromiss
Glücksspielgesetznovelle schafft klare Rahmenbedingungen für legales Glücksspiel
Wien (pwk) -"Nach langem Tauziehen wurde ein im Vergleich zum Erstentwurf ausgewogener Kompromiss
erreicht", sagt die Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Anna Maria Hochhauser,
zur neuen Glückspielgesetznovelle, die von Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka präsentiert wurde.
"Aus Sicht der Wirtschaft ist es wichtig, dass alle am Glücksspielmarkt tätigen Betriebe nach der
Novelle mit klaren Spielregeln weiterbestehen können."
Besonderer Wert wurde in der Novelle auf den Spielerschutz gelegt. "Ziel muss es sein, Menschen eine ausreichende
Möglichkeit zu geben, legal Glücksspielen nachgehen zu können. Aber dies darf nicht zu einem Ausnützen
von Suchtverhalten führen, weshalb wir die strengen Spielerschutzbestimmungen befürworten", hebt
Hochhauser hervor.
Die geplante Gesetzesnovelle schafft klare Rahmenbedingungen für legales Glücksspiel, an denen sich Betreiber
und Spieler künftig orientieren können. Eckpunkte der Novelle sind die Schaffung von nunmehr 15 statt
bisher 12 Konzessionen für Spielbanken, die eine optimale Standortpolitik erlauben, sowie die Beibehaltung
der Einzelaufstellung von Automaten in Gastgewerbebetrieben, allerdings unter strikteren Überwachungsvorschriften
als bisher. Daneben wird es auch Spielhallen mit 10 bis 50 Automaten geben. Es ist darauf Rücksicht zu nehmen,
dass bestehenden Unternehmen durch die neue Regelung kein unzumutbarer wirtschaftlicher Schaden entsteht.
"Der vorliegende Gesetzesentwurf ist zwar keine Optimallösung, aber im Vergleich zum Erstentwurf wohl
der ausgewogenste Kompromiss, der unter Berücksichtigung aller beteiligten Interessen erreicht werden konnte",
gibt sich Hochhauser abschließend realistisch. |
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