Innsbruck (rms) - "Frau Pitscheider, Sie sehen wirklich 20 Jahre jünger aus", begrüßte
Vizebürgermeister DI Eugen Sprenger anlässlich seines Gratulationsbesuchs im Wohnheim Saggen am 29.03.
das 100-jährige Geburtstagskind. Maria Pitscheider machte angesichts des überreichten Frühlingsblumenstraußes
einen besonders frischen und jung gebliebenen Eindruck.
Die rüstige Jubilarin wohnt erst seit April 2009 im Wohnheim. Bis vor zwei Jahren wohnte sie zuhause in Pradl
und erledigte auch die Einkäufe noch selbst. "Ich bin aber meiner Nachbarin sehr dankbar, die damals
so aufmerksam war und mich nach einem Unfall in der Wohnung gefunden hat", ist Maria Pitscheider noch heute
erleichtert. Nun feiert Maria Pitscheider ihren 100. Geburtstag im geselligen Kreis mit Freunden, Familie und auch
der ehemaligen Nachbarin. "Ich fühle mich hier im Heim gut aufgehoben, mir fehlt es an nichts. Seit gestern
lasse ich mich schon feiern", ist die Hundertjährige zufrieden.
Die gebürtige Absamerin besuchte die Handelsschule in Innsbruck und war über 40 Jahre lang - von 1934
bis zu ihrer Pensionierung 1975 - bei der Innsbrucker Verlagsanstalt Tyrolia beschäftigt: "Ich musste
bis 65 Jahre arbeiten gehen, aber das hat mir nichts ausgemacht". Über ihre Jugend sagt die Jubilarin:
"Uns ging es nicht schlecht, mein Vater arbeitete bei der Bundesbahn und wir wohnten in einer Dienstwohnung.
Ich bedauere nur, dass ich als Einzelkind ohne Geschwister aufgewachsen bin."
Ihr hohes Alter hat mit Sicherheit zu ihrer Lebenseinstellung beigetragen: "Ich habe beide Weltkriege zwar
gut überstanden, aber diese Notzeiten haben mich Sparsamkeit und Bescheidenheit gelehrt." Lesen gehört
immer noch zu ihren liebsten Beschäftigungen: Maria Pitscheider liest jeden Tag die Tageszeitungen von vorne
bis hinten durch - und heute hat sie ein Foto von sich selbst darin entdeckt. |