Die Wiener Stadtverwaltung konnte im Vorjahr 4.628 KollegInnen aus dem
Ausland zu Fachgesprächen begrüßen. Kommunen aller Kontinente lernen von Wien.
Wien (rk) - Professioneller Wissenstransfer ist mittlerweile zu einem Markenzeichen der öffentlichen
Verwaltung Wiens geworden. Verwaltungsprofis der nahen Twin-City Bratislava profitieren ebenso wie jene aus der
fernen Mega-City Manila vom Erfahrungsschatz ihrer Wiener KollegInnen. Die statistische Auswertung aller erfolgten
Fachgespräche mit ausländischen Delegationen ergab nun ein höchst erfreuliches Ergebnis: Im Jahr
2009 war Wiener Know-how auf allen Gebieten der Stadtentwicklung gefragter den je. 345 Delegationen mit 4.628 ExpertInnen
suchten im Vorjahr den Austausch mit ihren Wiener DialogpartnerInnen. Somit kamen noch einmal um 200 Verwaltungsprofis
mehr zur Fortbildung in die Bundeshauptstadt als im Jahr 2008.
Top-Expertise
Mit Abstand am meisten nachgefragt war die Expertise der MA 18 (Stadtplanung und Stadtentwicklung) mit
538 BesucherInnen, gefolgt von der MA 48 (Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark), die 430 Gäste
empfangen konnten. Ebenso unter den Top 3 bei den internationalen Fachbesuchern lag die MA 50 (Wohnbauförderung),
die 365 Personen begrüßen konnte. Einige überraschende Trends ließen sich nach Auswertung
der Besucherdokumentation ablesen: Durchschnittlich jeder fünfte internationale Kontakt erfolgte mit Verwaltungsbediensteten
aus Deutschland. An zweiter Stelle der "Wienfans" rangieren bereits KollegInnen aus Fernost. Die Volksrepublik
China entsandt 335 Bedienstete zum Studium nach Wien. Aus Russland kamen 300 Personen, um moderne Stadtentwicklungsprojekte
unter die Lupe zu nehmen.
Saubere Stadt
Die Bundeshauptstadt hat sich besonders unter dem Schlagwort "Saubere Stadt" über die Grenzen
hinaus einen guten Namen gemacht. Ausländische ExpertInnen interessierten sich im Vorjahr besonders für
die neu eingeführten "Waste Wacher", die Info-Teams und für die vermehrt aufgestellten "Dog-Stations"
mit Reinigungssets zur Entfernung von Hundekot. Auch die moderne Müllverbrennungsanlage Pfaffenau entwickelte
sich zum wahren Publikums-Hit. Mehrere Städte in Europa und Asien überlegen mittlerweile die Errichtung
ähnlicher Anlagen.
Moderne Planung
Im Fokus internationaler FachbesucherInnen im Bereich urbane Planung standen vorrangig der Stadtentwicklungsplan
STEP 05 sowie im Rahmen dessen Stadtentwicklungsgebiete wie die Seestadt Aspern, der Hauptbahnhof Wien sowie die
U2 Achse Prater-Messe-Krieau-Stadion. Im Zuge dessen wurden auch Exkursionen durchgeführt. Darüber hinausgehend
galt dem Themenfeld Verkehrsplanung besonderes Interesse. Hier waren vor allem Informationen rund um den Masterplan
Verkehr sowie die Radwegplanung in Wien gefragt. |