|
Debatte um Ökosteuer |
|
erstellt am
12 04. 10
|
Pröll:
Faktor Arbeit entlasten
Im "Austria Plus"-Interview erklärt Finanzminister Josef Pröll, warum
es eine Ökologisierung des Steuersystems braucht.
Wien (övp-pd) -Die Budgetkonsolidierung im Verhältnis 60 : 40 ausgaben- und einnahmenseitig
ist für Josef Pröll der einzig mögliche Weg. Denn zum einen darf Österreich nicht kaputt gespart
werden und zum anderen musste mit dem Koalitionspartner ein Kompromiss gefunden werden. Der Finanzminister stellt
aber klar: "An der Notwendigkeit einer Verwaltungsreform, die wir auch weiterhin mit voller Kraft vorantreiben
werden, ändert das nichts."
Steuersystem ökologisieren
Auf der Einnahmenseite braucht es für Pröll eine Ökologisierung des Steuersystems: "Wir müssen
intelligent steuern, statt einfach an der Steuerschraube zu drehen." Durch die Besteuerung fossiler Energieträger
sollen "Green Jobs" und Innovationen gefördert und der Faktor Arbeit enlastet werden. Pröll:
"Jene, die nachhaltig und effizient mit natürlichen Ressourcen umgehen, sollen belohnt werden."
Steuern mit Steuern
Erhöhungen von Einkommens-, Lohn- oder anderer Massensteuern kommen für die ÖVP nicht in Frage.
Ebenso wenig die Wiedereinführung der Schenkungs- und Erbschaftssteuer. Prölls Motto lautet vielmehr:
"Steuern mit Steuern. Auf diese Weise schaffen wir Arbeitsplätze, machen im Energie- und Umweltbereich
einen Riesenschritt in Richtung Effizienz und Nachhaltigkeit und sanieren außerdem noch das Budget." |
|
|
|
Krainer: Finanzminister will mit "Ökologisierungsschmäh" Sprit- und Heizkosten
verteuern
SPÖ-Finanzsprecher teilt grüne Bedenken, dass hinter Prölls Vorschlägen
kein soziales Gesamtkonzept steckt
Wien (sk) - SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer warnte am 11.04. die Grünen, nicht auf den "Ökologisierungsschmäh"
von Finanzminister Pröll hereinzufallen: "Pröll will damit lediglich die Sprit- und Heizkosten verteuern
- Ökologisierung ist das mit Sicherheit keine." Krainer teile die Befürchtung der Grünen, dass
hinter Prölls Vorschlägen kein soziales und ökologisches Gesamtkonzept stecke. Für die SPÖ
sei die Einführung neuer Massensteuern - wie sie Teile der ÖVP und der Finanzminister fordern - ein Tabu.
Krainer betonte in diesem Zusammenhang die Vorschläge der SPÖ "für eine faire und gerechte
einnahmenseitige Budgetkonsolidierung": Bankenabgabe, Finanztransaktionssteuer, eine Einschränkung der
Gruppenbesteuerung sowie ein Ende der Absetzbarkeit von Managergehältern über 500.000 Euro, eine Abschaffung
der Spekulationsfrist auf Aktiengewinne und das Schließen von Steuerschlupflöchern. |
|
|
|
Kickl: Koalitionskonflikt um Ökosteuer ist nur Scheingefecht
Nun gehe es innerhalb der Koalition nur darum, wer den schwarzen Peter der gebrochenen
Wahlversprechen zugeschoben bekomme.
Wien (fpd) - Der von SPÖ-Finanzstaatssekretär Schieder vom Zaun gebrochene Koalitionskonflikt
um die Ökosteuern sei nichts anderes als ein Scheingefecht, sagte der freiheitliche Generalsekretär NAbg.
Herbert Kickl, seien doch neue Steuerbelastungen für die Österreicher längst beschlossene Sache
zwischen Rot und Schwarz.
Nun gehe es innerhalb der Koalition nur darum, wer den schwarzen Peter der gebrochenen Wahlversprechen zugeschoben
bekomme, so Kickl, der die Bundesregierung einmal mehr aufforderte, zuerst einmal die ausstehenden Reformen in
Angriff zu nehmen, statt über Mehrbelastungen für die österreichische Bevölkerung nachzudenken.
Es dürfe nicht sein, dass immer wieder die Steuerzahler die Reformunwilligkeit der roten und schwarzen Interessensvertretungen
auszubaden hätten, so Kickl.
Eine SPÖ, die sich vom Koalitionspartner am Nasenring durch die Innenpolitik führen lasse, sei genauso
reformunfähig, wie eine ÖVP, die durch ihre Bünde und Bankverbindungen gelähmt sei, so Kickl,
der im Reformprogramm der FPÖ die einzige Chance für Österreich sieht, die Wirtschaftskrise zu bewältigen. |
|
|
|
Bucher: BZÖ unterstützt SPÖ im Kampf gegen Steuererhöhungspartei
ÖVP
"Der Zug in Richtung Ökosteuern muss gestoppt werden"
Wien (bzö) - Die ablehnende Haltung von Andreas Schieder zur geplanten Belastungswelle auf Energie
durch die Steuererhöhungspartei ÖVP ist zu begrüßen. Ich hoffe nur, dass die SPÖ bei
dieser eingeschlagenen Linie bleibt und nicht wieder bei nächster Gelegenheit umfällt und sich dann in
dieser Frage wieder einmal die Steuererhöhungspartei ÖVP durchsetzt", meinte BZÖ-Bündnisobmann
Abg. Josef Bucher in Richtung des SP-Finanzstaatssekretärs.
"Der Zug in Richtung Ökosteuern muss gestoppt werden, damit die enorme rot-schwarze Belastungswelle nicht
die österreichische Bevölkerung erreicht. Wir werden die SPÖ beim Kampf gegen die Steuererhöhungspartei
ÖVP voll und ganz unterstützen", sagte Bucher. "Im Gegensatz zur Steuererhöhungspartei
ÖVP steht das BZÖ für einen effizienten und schlanken Staat, für Entlastungen des Mittelstandes
beziehungsweise für die leistungsbereiten Menschen sowie für eine umfassende Politsystemreform",
erklärte Bucher. |
|
|
|
Kogler: SPÖ soll notwendige Ökologisierung des Steuersystems nicht kaputt jammern
Grüne: Sozial austarierter Gesamtumbau des Steuersystems und vermögensbezogene
Staatseinnahmen selbstverständlich
Wien (grüne) - Der Budgetsprecher der Grünen, Werner Kogler, mahnt die SPÖ, die längst
notwendige Ökologisierung des Steuersystems nicht kaputt zu jammern. Gleichzeitig fordert Kogler vermögensbezogene
Steuereinnahmen. "Bei der SPÖ besteht sehr wohl der Verdacht, dass sie mit der längst notwendigen
Ökologisierung des Steuersystems nichts am Hut hat und diese blockieren will. Allerdings teilen wir die Skepsis
Schieders darüber, ob die ÖVP ihrerseits zu einer ökologisch und sozialen Gesamtreform des Steuersystems
bereit ist, mit einer Kompensation durch Senkung der Lohn- und Einkommenssteuer beziehungsweise einer generellen
Entlastung des Faktors Arbeit", so Kogler.
"Das bedeutet im Umkehrschluss, dass für die notwendige Budgetsanierung neben Ausgabeneinsparungen vor
allem vermögensbezogene Steuereinnahmen herangezogen werden müssen. Auch das würde einer Anpassung
an internationale Steuerstandards entsprechen. Österreich ist hier international Schlusslicht, extreme Steuerungerechtigkeiten
die Realität", so Kogler. "Aus beschäftigungs- und budgetpolitischer Sicht sind daher zwei
gleichzeitig wirksame Maßnahmen-Pakete notwendig: Erstens ein tatsächlicher ökologisch-sozialer
Umbau des Steuersystems und zweitens ein ausreichender Beitrag zur Budgetsanierung durch Banken, Konzerne, Reiche
und Superreiche", so Kogler abschließend. |
|
zurück |
|
|