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Rauchen / Tabakgesetz |
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erstellt am
08 04. 10
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Stöger:
Studie zeigt breite Zustimmung der Österreicher
Kampagne für Bewusstseinsbildung in den Startlöchern
Wien (sk) - "Die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung befürwortet das Tabakgesetz",
so Gesundheitsminister Alois Stöger am 08.04. bei einer Pressekonferenz, in deren Rahmen er gemeinsam mit
der Geschäftsführerin des IFES (Institut für empirische Sozialforschung) Imma Palme die Ergebnisse
der Evaluierung des Tabakgesetzes präsentierte. Wie bereits am Beginn seiner Amtszeit angekündigt, gab
Gesundheitsminister Stöger nach einem Jahr Praxistest die Evaluierung des Tabakgesetzes in Auftrag. Befragt
wurden Bevölkerung, Gastronomen und Beschäftigte in der Gastronomie. Das zentrale Evaluierungsergebnis:
Raucher wie Nichtraucher stehen mehrheitlich hinter der österreichischen Lösung. Wichtig ist der Bevölkerung
aber, dass das Gesetz auch eingehalten wird und es in der Gastronomie eine räumliche Trennung von Nichtraucher-
und Raucherbereichen gibt.
"Es ist wichtig, dass die Gastronomie das Gesetz auch tatsächlich umsetzt, hier gibt es noch Verbesserungspotential.
Klar ist: Ab 1. Juli muss das Tabakgesetz tatsächlich umgesetzt sein, da gibt es keine Ausreden mehr. Der
Hauptraum hat der Nichtraucherraum zu sein", bekräftigte der Gesundheitsminister dazu. Ab 1. Juli endet
die Übergangsfrist für den Umbau der Lokale und "sie wird auch nicht verlängert", so Stöger,
der weiters betonte: "Als Gesundheitsminister freue ich mich über jene Wirte, die die Qualität ihrer
Gaststätte verbessern, indem sie ihr Lokal zum Nichtraucherlokal machen". Massive Umsatzrückgänge
müssten, so die Studie, nicht erwartet werden. Zum einen sei die Mehrheit der Bevölkerung, nämlich
55 Prozent, Nichtraucher. Die Evaluierung habe außerdem ergeben, dass eine Umverlagerung der Kundengruppen
stattfinde - wo Raucher den Lokalen fernbleiben, kommen nichtrauchende Kunden hinzu, es bleibe also keine Lücke.
Kampagne für Bewusstseinsbildung und Jugendschwerpunkt in Arbeit
Um den Nichtraucherschutz verstärkt einzuhalten, kündigte Gesundheitsminister Stöger einige
Maßnahmen an. So habe er eine Kampagne in Auftrag gegeben, die noch vor dem Sommer gestartet wird. Das Ziel:
"Bewusstseinsbildung für besonders gefährdete Gruppen", so Stöger. Das seien jene, die
besonders viel rauchen. Einen Schwerpunkt wird der Gesundheitsminister darüber hinaus im Bereich der Kinder-
und Jugendgesundheit legen, um "die Jugend vom Rauchen wegzubringen". Drittens hat Stöger mit WKÖ-Präsident
Leitl Möglichkeiten erörtert, wie die Interessenvertretung der Wirtschaft verstärkt ihren Beitrag
zur Information der Wirte leisten kann. Und schließlich lässt Stöger gerade prüfen, welche
Inhalte eine mögliche Weisung haben kann, die ab 1. Juli die Höhe der Strafen bestimmt. "Die Strafen
sollen deutlich spürbar werden und an die ökonomischen Gegebenheiten des jeweiligen Lokals angepasst
sein", erläutert Stöger.
70 Prozent der Österreicher für räumliche Trennung
IFES-Geschäftsführerin Palme informierte über die konkreten Ergebnisse der Evaluierungsstudie.
Einige zentrale Daten: "Eine deutliche Mehrheit, nämlich knapp 70 Prozent, findet es wichtig, dass es
eine Trennung von Nichtraucher- und Raucherbereich in Lokalen gibt", so Palme. Geraucht wird am liebsten bei
Lokalbesuchen (91 Prozent) - das zeige, dass gerade in diesem Bereich der größte Handlungsbedarf besteht.
Ein generelles Rauchverbot hingegen befürwortet nur knapp ein Fünftel aller Österreicher, knapp
drei Viertel bevorzugen die räumliche Trennung. |
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Spadiut: Umfrage bestätigt BZÖ-Forderung
Das totale Rauchverbot sei der falsche Weg
Wien (bzö) - Als "vernünftig und ungleich praxisbezogener als viele Politiker", sieht BZÖ-Gesundheitssprecher
Dr. Wolfgang Spadiut die Meinung der Österreicher angesichts der heute, Donnerstag, präsentierten Raucherumfrage.
"Nicht einmal jeder fünfte Lokalbesucher will ein totales Rauchverbot - das bestätigt die BZÖ-Forderung,
mit dem Reglementierungswahn der Regierung Schluss zu machen", so Spadiut. Nun müssten SPÖ und ÖVP
auch entsprechend dem Ergebnis handeln, statt tausende Wirte im Unklaren zu lassen.
"Wenn sich fast drei Viertel der Österreicher einen Raucherbereich in den Lokalen wünschen, dann
ist das zu berücksichtigen und auch gegenüber der EU zu vertreten. Denn auch eine große Zahl der
Nichtraucher hat sich klar für diesen Weg ausgesprochen", mahnt Spadiut. Das totale Rauchverbot sei der
falsche Weg, dies zeige auch die Rücknahme der ursprünglich rigorosen Bestimmungen in mehreren europäischen
Ländern. "Stöger muss sich nach der Umfrage diesem "Österreichischen Weg" beugen.
Das Tabakgesetz muss den Gastwirten auch Sicherheit bieten, das Investitionen nicht in wenigen Monaten für
die Katz sind", verlangt Spadiut. |
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Hinterleitner: IFES-Studie bestätigt Weg der rot-weiß-roten Gastronomie
Tabakgesetz ist vernünftiger Kompromiss: Mehrheit der Österreicher mit heimischer
Regelung zufrieden - Es existieren keine EU-Pläne für generelles Rauchverbot
Wien (pwk) -"Allen Unkenrufen zum Trotz: Das Tabakgesetz ist eine vernünftige Regelung,
weder die Bevölkerung, noch die Wirte wollen ein totales Rauchverbot", ist Helmut Hinterleitner, Obmann
des Fachverbandes der Gastronomie in der WKÖ, überzeugt und sieht die bisherigen Linie der heimischen
Gastronomie durch die heute präsentierte Studie des Institutes für empirische Sozialforschung (IFES),
die das Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben hat, bestätigt.
Die Ergebnisse der Studie: 70 Prozent der Österreicher sind für räumlich getrennte Raucherbereiche
in Lokalen, lediglich 19 Prozent wünschen sich einen totales Rauchverbot. Die Mehrheit der Bevölkerung
(59 Prozent) ist dafür, dass Österreich in puncto Tabakkonsum in der Gastronomie seinen bisherigen Weg
fortsetzt. "Diese Ergebnisse sind für die heimische Gastronomie sehr erfreulich und bestärken uns
auf unserem bisherigen Weg", so Hinterleitner.
In Hinblick auf die Forderungen der Grünen nach einem generellen Rauchverbot entgegnet der Fachverbandsobmann:
"Wir verwehren uns dagegen, dass durch Falschmeldungen und puren Populismus Verunsicherung bei den Gastwirten
erzeugt wird. Eines ist sicher: Die Europäische Union kann kein generelles Rauchverbot für ihre Mitgliedsländer
erlassen, weil ihr dazu derzeit die rechtlichen Kompetenzen fehlen. Wann und in welcher Form es allenfalls zu einer
Regelung beim Arbeitnehmerschutz kommen könnte ist reine Spekulation." Der Branchensprecher der rot-weiß-roten
Gastronomie fordert daher ein Ende der Verunsicherungspolitik und erwartet sich, dass "die Grünen zu
dem von ihnen im Nationalrat mit beschlossenen Tabakgesetz stehen."
"Die Frist für Umbaumaßnahmen läuft jedenfalls noch bis zum 1. Juli 2010. Bis dahin müssen
die Gastronomen die wärmere Jahreszeit zur Vornahme der notwendigen Umbauten nutzen, oder sich zum Nichtraucherlokal
erklären", stellt Hinterleitner klar. |
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Donner: Ärzte weiter für generelles Rauchverbot
Ärztepräsident Dorner: "Evaluierung nicht zufriedenstellend" - europäische
Vorsorgeziele auch in Österreich realisieren
Wien (ärztekammer) - "Nicht zufriedenstellend" lautet das Urteil der Ärzte über
die heute vorgestellte Evaluierung des Tabakgesetzes. Er sehe seine Befürchtungen bestätigt, dass die
Umsetzung der Vorgaben des Gesetzes von den Gastronomen bislang nur schleppend verlaufen sei, erklärt der
Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Walter Dorner, in einer Stellungnahme.
"Es ist traurig, dass die Gastronomie trotz der langen Übergangsphase mehrheitlich nicht in der Lage
war, die Vorgaben des Gesetzes umzusetzen", bedauert Dorner. Zwar sei es zu begrüßen, dass die
Übergangsfrist über den 1. Juli hinaus nicht verlängert werde und es härtere Strafen für
säumige Gastronomen geben solle. "Im Sinne der Gesundheitsvorsorge konsequent wäre aber ein generelles
Rauchverbot - nicht zuletzt für die Beschäftigten in der Gastronomie", so Dorner. Österreich
liege an der europäischen Spitze, was die Zahl der erwachsenen Raucher angehe und sei - schlimmer noch - auch
bei den jugendlichen Rauchern ganz vorn. "Prävention ist daher oberstes Gebot. Selbst die Türkei
hat ein unlängst generelles Rauchverbot eingeführt", berichtet Dorner.
Den Gastronomen empfiehlt Dorner, jetzt schon freiwillig ein generelles Rauchverbot umzusetzen. Damit könnten
sie der EU zuvor kommen, die im Sinne des Arbeitnehmerschutzes unweigerlich europaweit ein Rauchverbot einführen
werde. Über 400 Gastronomen in ganz Österreich seien für diesen Schritt von der Österreichischen
Ärztekammer bereits mit einem Nichtraucher-Gütesiegel ausgezeichnet worden. "Sie handelten vorbildlich
im Sinn des Vorsorgedankens", lobt Dorner. Im Übrigen sei es ein Gerücht, dass langfristig Umsatzeinbrüche
entstünden. "Wir wissen aus Studien, dass dem international nicht so ist. Touristen aus dem Ausland wundern
sich schon, dass es in Österreich so wenig Nichtraucherlokale gibt", so der Ärztepräsident.
Erst unlängst hatte ÖÄK-Präsident Dorner eine Studie präsentiert, wonach die Krankheitskosten
durch die riskante Lebensweise österreichischer Kinder und Jugendlicher in absehbarer Zeit explodieren werden.
Durch Nikotin- und Alkoholabusus, Übergewicht, mangelnde Bewegung und unzureichenden Obstkonsum würden
die Krankenstände der künftigen Erwachsenengeneration dramatisch ansteigen. Dadurch sei für die
Volkswirtschaft ein Verlust von 20 000 zusätzlichen verlorenen Erwerbsjahren ab 2030 zu erwarten und ein Ressourcenverlust
von 40 000 verlorenen Erwerbsjahren für das Jahr 2050.
Bis 2050 würden die Versorgungskosten durch den Anstieg der Morbidität um 3,7 Milliarden Euro wachsen,
so die Prognose. "Neben einem generellen Rauchverbot wäre es daher sinnvoll, künftig deutlich mehr
Mittel für die Prävention bereit zu stellen", fordert Dorner abschließend. |
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