Wertvoller Beitrag zur Landesgeschichte   

erstellt am
08  04. 10

LH Dörfler und Geschichtsverein für Kärnten zeichneten Junghistorikerin Renate Katharina Kohlrusch aus
Klagenfurt (lpd) - Der Geschichtsverein für Kärnten befasst sich nicht nur mit der Vergangenheit, sondern schaut auch in die Zukunft. Zur Förderung von jungen Historikern gibt es den Preis des Geschichtsvereines und des Landeshauptmannes, der mit insgesamt 3.000 Euro dotiert ist. Am 07.04. wurde er von Landeshauptmann Gerhard Dörfler und Geschichtsvereinsdirektorin Claudia Fräss-Ehrfeld an Renate Katharina Kohlrusch verliehen. Sie wurde für ihre Diplomarbeit "Ökonomie und Gesellschaft des Steuerbezirks Klagenfurt im Vormärz - Das Bild einer Stadt und ihres Umlandes konstruiert auf der Grundlage des Franziszeischen Katasters" ausgezeichnet.

Für den Landeshauptmann ist Geschichtsforschung ein kostbares Gut des Hinterfragens. Durch die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte könne man nämlich Land und Menschen verstehen. Dörfler lobte den Geschichtsverein für seine außergewöhnlichen Leistungen. Durch den gestifteten Preis sollen junge Menschen zum Forschen motiviert werden, der Preis sei somit auch ein Verjüngungsprozess. "Denn Geschichte hat auch ein Morgen", sagte Dörfler.

Die Laudatio für die junge Preisträgerin hielt der Betreuer ihrer Diplomarbeit, Werner Drobesch. Er sprach von einem wertvollen Beitrag zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Kärntens und Klagenfurts in der Umbruchszeit des Vormärz. Drobesch beschrieb, dass die Nutzung des Franziszeischen Katasters als Quelle vor allem für eine Diplomandin außergewöhnlich ist. Sie habe damit Forschungsneuland betreten.

Direktorin Fräss-Ehrfeld berichtete, dass der Preis des Geschichtsvereines und des Landeshauptmannes seit 1997 Studierenden zuerkannt werde, die eine ausgezeichnet beurteilte Dissertation oder gleichwertige Arbeit zur Kärntner Landesgeschichte verfasst haben. Stolz zeigte sich die Direktorin auch auf das im Vorjahr ins Leben gerufene Stipendium des Geschichtsvereins. Stefan Eichert sei der erste Junghistoriker, der nun drei Jahre lang finanziell bei seiner Dissertation unterstützt werde. Eichert präsentiert übrigens am Mittwoch, 14. April, (17.00 Uhr, Landesarchiv) sein Buch zu frühmittelalterlichen Grabfunden in Kärnten.

Im Rahmen der gestrigen Mitgliederversammlung wurde auch noch der Eisenbahnhistoriker Horst Knely mit der Ehrenmedaille des Geschichtsvereins ausgezeichnet. Die Laudatio für ihn hielt Alfred Ogris. Berichte gab es von Sekretär Gernot Piccottini und Kassier Heinz Anetter. Piccottini konnte im Vorjahr 2.892 Vereinsmitglieder und 1.878 Publikationsseiten zählen. Kassier Anetter legte schwarze Zahlen vor.

Den Festvortrag hielt Hans-Joachim Bodenhöfer zu "Wirtschafts-, Finanz- und Währungskrisen - eine historische Perspektive". Er ging dabei auf verschiedene Krisentypen wie Hyperinflation, Währungskrise oder Verschuldungskrise ganzer Volkswirtschaften ein und brachte historische Beispiele. "Wir wissen nicht, wann die nächste Krise kommt, aber dass sie kommt", resümierte er.
     
Informationen: http://www.geschichtsverein-ktn.at    
     
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