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Hermann Nitschs Meisterwerke aus der Duerckheim Collection |
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…zum ersten Mal in ihrer Gesamtheit präsentiert Wien (kunstnet) - Eine über 20 Meter lange, blutrot dominierte Malwand aus der 25. Malaktion 1987 im Chateau d'Oiron, einer der eindrucksvollsten "Altäre" aus der 22. Malaktion am 22. Juli 1987 in der Galerie Hoschek in Graz und die Gesamtinstallation, die Hermann Nitsch eigens für die Sydney Biennale 1988 geschaffen hat, bilden neben rund 100 Exponaten, das Herzstück der Ausstellung des Hermann Nitsch Museum im MZM Museumszentrum Mistelbach, die von 02. Mai 2010 bis Frühjahr 2011 unter dem Titel Hermann Nitschs Meisterwerke aus der Duerckheim Collection zu sehen ist. Die Duerckheim Collection zählt zu den interessantesten Sammlungen Moderner Kunst in Europa. Seit über dreißig Jahren beschäftigt sich Christian Graf Duerckheim mit dem Gesamtkunstwerk des Universalkünstlers Hermann Nitsch und hat in diesem Zeitraum über 100 Exponate versammelt. Sie bieten einen repräsentativen Querschnitt und einen spannenden Einblick in den Werkkosmos von Hermann Nitsch aus der Perspektive eines Privatsammlers. Von Anfang an blieben die Arbeiten im Verborgenen in der Sammlung. Nun werden sie zum ersten Mal seit ihrer Entstehung dem kunstinteressierten Publikum präsentiert. Sowohl bei der 25. Malaktion im Chateau d´Orion als auch bei der Gesamtinstallation, die auf der Sydney Biennale zu sehen war, hat Hermann Nitsch mit den räumlichen Gegebenheiten gearbeitet. Damit die Arbeiten im Hermann Nitsch Museum in ihrer ursprünglichen Kraft und auratischen Wirkung erstrahlen, hat Hermann Nitsch für die Ausstellung ein Raumkonzept entwickelt, das den Hauptraum mit Hilfe von Installationselementen strukturiert. Waren 1987 bei der 22. Malaktion in Graz, bei der 25. Malaktion im Chateau d'Oiron sowie 1988 bei der Biennale in Sydney Blut und die Farbe Rot, mit denen Hermann Nitsch experimentierte, vorherrschend, so geben die Schüttbilder aus der 28. Malaktion aus dem Jahr 1989 auf eindrucksvolle Weise die Auseinandersetzung und Beschäftigung dieses Ritualmeisters aller Künste mit dem gesamten Farbspektrum wieder. Diese Bilder - dreißig "handverlesene" Kreuzwegstationen - aus den späten 1980er Jahren zählen ebenfalls zu den Glanzstücken der Duerckheim Collection. Diese schon fast historischen Meisterwerke dokumentieren den Beginn einer künstlerischen Auseinandersetzung, die bis heute andauert und bei der Hermann Nitsch das Verschütten von Farbe, als Grundritual jeder Malaktion definiert. Der österreichische weltweit anerkannte Künstler Hermann Nitsch hat ab 1958 mit dem Orgien-Mysterien-Theater (OMT), das große allumfassende Gesamtkunstwerk des zwanzigsten Jahrhunderts entwickelt und 1972 bei der documenta 5 in Kassel erstmals international vorgestellt. Mit dem Orgien-Mysterien-Theater verwirklicht Nitsch seine Vorstellung eines Gesamtkunstwerkes, das unter Einbeziehung der Malerei, der Architektur und der Musik auf der Grundlage griechischer Mysterienfeste eine Katharsis (Reinigung) zum Ziel hat, die letztendlich zum Erkennen des eigenen Selbst führen soll. Diese ästhetische Grundhaltung zieht sich durch das gesamte Werk von Hermann Nitsch. Bei allen Werken steht dabei die Sensibilisierung der fünf Sinneswahrnehmungen sowohl beim Betrachter / Zuschauer als auch beim Akteur im Mittelpunkt. Bis in die 80er Jahre widmet sich Hermann Nitsch ausschließlich der Verwirklichung seiner Idee des Orgien-Mysterien-Theaters und beginnt erst Mitte des letzten Jahrzehnts wieder mit der Fertigung autonomer Malerei. Im Mittelpunkt steht dabei für Hermann Nitsch die Auseinandersetzung mit dem Phänomen Farbe. Nachdem in den Jahren zuvor wegen ihres symbolischen Gehalts ausschließlich die Farbe Rot zum Einsatz gekommen war, führt Hermann Nitsch nun alle Farben des Spektrums in die Bildgestaltung ein. Ein wesentliches Anliegen seiner Farbenlehre sind die "synästhetischen Beziehungen zu anderen Sinneseindrücken" und die "Farbharmonik" (Hermann Nitsch). Anhand ausgewählter Werke und Farbobjekte (Farbskalen) sowie spezieller Farblehrtexte wird der Farbkosmos des Künstlers in äußerst sinnlicher Weise sichtbar. Hermann Nitsch hat ein vielseitiges und kompromissloses Werk geschaffen, das stets in Begleitung mit kontroversiellen Debatten in der Öffentlichkeit wahrgenommen und rezipiert wurde. Lange musste der Begründer des Orgien-Mysterien-Theaters um die öffentliche Anerkennung seiner ästhetischen Haltung kämpfen. Die Schau "Hermann Nitsch - OrgienMysterien Theater", eine groß angelegte Retrospektive seines umfassenden Werks in der Nationalgalerie in Berlin 2006 - zu sehen waren in 18 Räumen des Martin-Gropius-Baus 300 Werke, unter anderem Altäre und großformatige Schüttbilder sowie Schreine, Partituren, Zeichnungen und Gewänder - war dabei ein weiterer Höhepunkt in der Würdigung seines außergewöhnlichen und streitbaren Werks. Hermann Nitsch lehrte von 1989 bis 2003 an der Staatlichen Hochschule für bildende KunstStädelschule in Frankfurt am Main sowie an zahlreichen Sommerakademien und hatteGastprofessuren 1984/1985 an der Hochschule der Bildenden Künste Hamburg und 2004am Institut für Theaterwissenschaften der Universität Wien inne. Seine Werke waren beizahlreichen Ausstellungen, unter anderem 1972 bei der documenta V und 1982 bei der documenta VII in Kassel, vertreten. Im September 2008 fand in Neapel die Eröffnung desLaboratorio Archivio di Documentazione di Hermann Nitsch statt. Das große österreichische Hermann Nitsch Museum zeigt seit Mai 2007 das Gesamtkunstwerk von Hermann Nitsch und mit dem internationalen Projekt zum Thema "Private Sammlungen" bereits die vierte umfassende Sonderschau. |
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Informationen: http://www.mzmistelbach.at | ||
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