Sinkende Sparquote (11,0%); Rückgang auf das Niveau von 2006
Wien (statistik austria) - Die österreichischen Haushalte sparten im Jahr 2009 11,0% ihres Verfügbaren
Einkommens. Im Jahr 2008 lag die Sparquote der Privaten Haushalte bei 12,0%, im Jahr 2007 bei 11,3%. Dies bedeutet
einen Rückgang des Sparens vom bisher historisch hohen Niveau des Vorjahres. Zu diesem Ergebnis kommen die
vierteljährlichen Berechnungen der Statistik Austria zu den volkswirtschaftlichen Sektorkonten.
Der aktuelle Rückgang der Sparquote resultiert aus dem leichten Anstieg der privaten Konsumausgaben (nominell:
+1,5%), verbunden mit einer Stagnation des Verfügbaren Einkommens. Auswirkungen der gegenwärtigen wirtschaftlichen
Lage auf die Sparquote aber auch auf die Einkommen der Haushalte können vermutet werden, wobei unterschiedliche
Einkommensarten unterschiedlich betroffen sind.
Verfügbares Einkommen österreichischer Haushalte
Verglichen mit dem Jahr 2008 nahm das Verfügbare Einkommen im Jahr 2009 nominell geringfügig zu (+0,1%).
Während das Arbeitnehmerentgelt gewachsen ist (+1,5%), gingen die Selbständigeneinkommen zurück
(–1,7%). Die Vermögenseinkommen sanken nahezu um ein Drittel; hier wirken sich neben stark verringerten Dividenden
und Gewinnentnahmen auch die niedrigen Zinssätze aus.
Betrachtet man diese drei Einkommensbestandteile längerfristig, zeigt sich 2009 exakt die gegenläufige
Entwicklung zu den fünf Jahren davor: Von 2003 bis 2008 betrug die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate
des Arbeitnehmerentgelts 4,1% und jene der Selbständigeneinkommen 5,7%, die Vermögenseinkommen stiegen
im Jahresschnitt um 12,9%.
Was die sekundäre Einkommensverteilung betrifft, stiegen die Sozialleistungen (+5,9%) im Vergleich zum Vorjahr
deutlich stärker als die Sozialbeiträge (+1,3%); die Steuern vom Einkommen sanken um 8,2%. Zurückzuführen
ist dies vor allem auf einen Rückgang der Lohnsteuer (-6,5%), aber auch der Kapitalertragssteuer (-19,6%).
Österreich im internationalen Vergleich
Im internationalen Vergleich ist das Niveau der Sparquote der österreichischen Haushalte eher hoch. Den 12,0%
im Jahr 2008 stehen 5,5% für die EU und 8,3% für den Euroraum gegenüber. Ähnlich hoch ist die
Sparquote in Deutschland (2009: 11,3%, 2008: 11,2%). Aktuelle Quartalswerte für die EU und den Euroraum veröffentlicht
Eurostat jeweils 4 Monate nach Quartalsende, das nächste Mal am 30. April 2010. |