Vereinbarkeit von Beruf und Familie  

erstellt am
06  04. 10

 Spindelegger: Kinder haben Vorrang
Im Interview mit dem „Profil“ fordert ÖAAB-Chef Michael Spindelegger klare Maßnahmen für bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Wien (övp-pd) - Michael Spindelegger setzt einen klaren Schwerpunkt: „Vor allem muss es den gesellschaftlichen Grundkonsens geben, dass Kinder Vorrang haben. Das gilt auch für die Arbeitswelt: Arbeitnehmer mit Kindern brauchen andere Spielregeln, etwa andere Arbeitszeiten.“ Auch der höhere finanzielle Aufwand für Kinder muss anerkannt werden: „Die Geldleistungen sind gut investiert“, betont der ÖAAB-Chef.

Am Gratis-Kindergarten will Spindelegger festhalten: „Ein Kindergarten ist ja auch eine Bildungseinrichtung. Daher bin ich dafür, dass der Vormittag im Kindergarten für alle gratis ist. Für den Nachmittag sollten aber die Eltern je nach Einkommenssituation einen Beitrag leisten.“ Andere Familienleistungen sollen aber nicht gestaffelt werden: „Sie sollen ja eher den Ausgleich zwischen Eltern und Kinderlosen schaffen. Da wäre eine soziale Staffelung kontraproduktiv.“

 

Mayer: ÖAAB-Bildungskonzept mut- und visionslos
Die weitere Trennung der Kinder in "HauptschülerInnen" und "AHS-SchülerInnen" ab 10 Jahren sei international völlig überholt und auch unsinnig.
Wien (sk) -
"Entgegen allen Erkenntnissen von Bildungsexperten und unzähligen Studien, die die frühe Trennung von Kindern mit zehn Jahren kritisieren, hält der ÖAAB in seinem Bildungsprogramm unbeirrt an seinen alten, überkommenen Konzepten fest", erklärte SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer zum von ÖAAB-Chef Michael Spindelegger angekündigten ÖAAB-Bildungskonzept. Auch das neue Team um Spindelegger agiere in der Bildungspolitik mut- und visionslos, reagierte Mayer enttäuscht.

Die weitere Trennung der Kinder in "HauptschülerInnen" und "AHS-SchülerInnen" ab 10 Jahren sei international völlig überholt und auch unsinnig, da hier spätere Lebenschancen von jungen Menschen vorbestimmt werden, die mit ihrem tatsächlichen Leistungsvermögen meist nichts zu tun haben, so Mayer.

"Bei Bildungsministerin Claudia Schmied ist die Bildungsreform in besten Händen und sie garantiert, dass das veraltete System in eine innovative, moderne Schule umgewandelt wird, in der die individuelle Zuwendung und Förderung der Kinder im Mittelpunkt steht", betonte der SPÖ-Bildungssprecher. Das sei am besten in einer gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen umzusetzen, bei der auf jede Schülerin, jeden Schüler und deren persönliche Begabungen und Schwächen eingegangen und Spitzenleistung ermöglicht wird, so Mayer.
     

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