Internationale Konferenz "Archaeology in Conflict"   

erstellt am
06  04. 10

6. bis 10. April 2010, Tech Gate Vienna, Donau-City-Straße 1, 1220 Wien
Wien (afa) - Unter dem Ehrenschutz der UNESCO findet vom 6. bis 10. April 2010 im Tech Gate Vienna, dem Wissenschafts- und Technologiepark bei der Wiener UNO-City, die internationale Konferenz "Archaeology in Conflict" statt, die vom World Archaeological Congress und der Association of National Committees of the Blue Shield (Den Haag) veranstaltet wird.

Unter der Leitung von Dr. Friedrich T. Schipper, Universität Wien sowie Österreichisches Nationalkomitee Blue Shield, und Magnus T. Bernhardsson, Universität Island, diskutieren rund 200 Experten über das rasant wachsende Problem der Gefährdung und Zerstörung von kulturellem Erbe im Kontext bewaffneter Konflikte.

Bedingt durch den radikalen Wandel des Kriegswesens sowie der Konfliktszenarien in den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde kulturelles Erbe zu einem Angriffsziel von primärer Bedeutung. Gegen alle Konventionen des humanitären Völkerrechts wurden "kulturelle Säuberungen" ganzer Landstriche - neben dem vieldiskutierten Phänomen der "ethnischen Säuberungen" - zu einem integralen Bestandteil der taktischen Kriegsführung. Die gezielte Vernichtung von kulturellem Erbe in einem breiten Maßstab im Kontext der so genannten "neuen Kriege" ist der Weltöffentlichkeit vor allem durch die Ereignisse im Zuge der Balkankriege (1990-1999) bekannt geworden. Auch bei eher konventionellen Kriegen wie dem zweiten Irakkrieg (2003 bis heute) ist das Phänomen der Zerstörung von Kulturgut evident; verstärktes Augenmerk muss hier auf die Postkonfliktszenarien gelegt werden. Aber auch lang anhaltende militärische Besetzungen wie jene des Westjordanlandes (1967 bis heute) im Kontext des israelisch-palästinensischen Konflikts bedingen eine Gefährdung und Zerstörung von Kulturgut in einem hohen Ausmaß. Derartige Tendenzen sind - auch abseits des medialen Interesses und der Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit - überall auf der Welt fassbar.

Im Rahmen der Konferenz versuchen Experten verschiedenster Disziplinen eine Standortbestimmung und den Entwurf realistischer Perspektiven des eigenen Handelns. "Wien präsentiert sich damit darüber hinaus einmal mehr zum Austragungsort internationaler Expertentagungen", so Michael F. Pfeifer, Präsident des Akademischen Forums für Außenpolitik (AFA), das als Facilitator die Konferenz betreut. Einer der Höhepunkte der Konferenz ist die Teilnahme der Delegierten an einer Rede des UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon auf Einladung von Nationalratspräsidentin Mag. Barbara Prammer und dem Präsidenten der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten Nationen (ÖGAVN), Altbundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel.
     
Informationen: htt://www.archaeologyinconflict.org    
     
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