LH Dörfler sprach mit Venedigs Hafenpräsident Paolo Costa - für Ausbau der Logistikzentren
entlang Baltisch-Adriatischer Verkehrsachse (mit Koralmbahn)
Klagenfurt (lpd) - Die Umsetzung gemeinsamer Verkehrs- und Logistikinteressen bahnt sich zwischen
Kärnten und dem Hafen von Venedig an. Verkehrsreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler empfing am 15.04.
den Hafenpräsident von Venedig, Paolo Costa, um Kooperationsmöglichkeiten zu besprechen. Das Zusammenspiel
der Verkehrssysteme Schiene (Bahn) und Hafen (Schiff) bzw. der Ausbau und die Weiterentwicklung der Bahnhochleistungsstrecke
der Baltisch-Adriatische-Achse (mit Koralmbahn und Koralmtunnel) spielen dabei eine zentrale Rolle.
Eine intensive Kooperation oder eine mögliche strategische Partnerschaft zwischen dem Hafen Venedig und dem
Combi Cargo Terminal Villach Süd sowie dem Alplog Carinthia, das dort als Logistikzentrum im Aufbau begriffen
ist, wurden erörtert. Im Hinblick auf Alplog Carinthia wies Dörfler auf die Drehscheibenfunktion im Raum
Villach hin, weil hier der Schnittpunkt zwischen der Baltisch-Adriatischen-Achse und dem Korridor X (Salzburg via
Villach bis nach Thessaloniki) liegt. Dieses Logistikzentrum könne für beide Partner, Kärnten sowie
den Hafen Venedig, von großem wechselseitigen Nutzen sein, befanden Dörfler und Costa.
Die Wirtschaftsentwicklung entlang der Baltisch-Adriatische-Achse mit dem Herzstück der Koralmbahn und damit
der Anschluss an Wirtschaftsräume nach Süd- und Osteuropa müsse forciert werden, waren sich Dörfler
und Costa einig. Es gehe auch darum, zukunftsweisende Verkehrssysteme wie Bahn und Schiff auszubauen und abzusichern,
damit Europa unabhängiger vom Erdölimport werde und um den Gütertransport umweltschonend und effizient
durchzuführen.
Costa sagte, dass in Venedigs Hafen viel investiert werde. Die bestehende Infrastruktur müsse verstärkt
genutzt werden und zudem seien die weiteren Investitionen, wie der Ausbau der Koralmbahn, voranzutreiben. Logistik
sowie Standortentwicklung entlang der Baltisch-Adriatische-Achse würden riesige Chancen bieten, so Dörfler.
Die Kombination von Schiene und Schiff bzw. Hafen sei besonders leistungsstark, unterstrich Costa.
Angesprochen wurde von Costa als Pilotprojekt weiters die schnelle Verteilung von frischen Lebensmitteln via Schiff
und Bahn von Ägypten bis in den hohen Norden. Auch hier gehe es um Partnerschaften in der Logistik. Der Landeshauptmann
sagte, dass er diesbezüglich Gespräche mit Lebensmittelkonzernen führen werde.
An der Unterredung nahmen auch Landtagspräsident Josef Lobnig, Antonio Revedin, Planungsdirektor des Hafens
von Venedig, sowie Martina Rattinger, Chefin des Kärntner EU-Verbindungsbüros in Brüssel, teil.
Paolo Costa ist Teilnehmer am heute begonnen Kickoff-Meeting des vom Land Kärnten federführend organisierten
EU-Projektes "BATCo", das sich intensiv und umfassend der Entwicklung der Baltic-Adriatic-Achse widmet.
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