Kooperationsgespräche zwischen Kärnten und Hafen Venedig   

erstellt am
16  04. 10

LH Dörfler sprach mit Venedigs Hafenpräsident Paolo Costa - für Ausbau der Logistikzentren entlang Baltisch-Adriatischer Verkehrsachse (mit Koralmbahn)
Klagenfurt (lpd) - Die Umsetzung gemeinsamer Verkehrs- und Logistikinteressen bahnt sich zwischen Kärnten und dem Hafen von Venedig an. Verkehrsreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler empfing am 15.04. den Hafenpräsident von Venedig, Paolo Costa, um Kooperationsmöglichkeiten zu besprechen. Das Zusammenspiel der Verkehrssysteme Schiene (Bahn) und Hafen (Schiff) bzw. der Ausbau und die Weiterentwicklung der Bahnhochleistungsstrecke der Baltisch-Adriatische-Achse (mit Koralmbahn und Koralmtunnel) spielen dabei eine zentrale Rolle.

Eine intensive Kooperation oder eine mögliche strategische Partnerschaft zwischen dem Hafen Venedig und dem Combi Cargo Terminal Villach Süd sowie dem Alplog Carinthia, das dort als Logistikzentrum im Aufbau begriffen ist, wurden erörtert. Im Hinblick auf Alplog Carinthia wies Dörfler auf die Drehscheibenfunktion im Raum Villach hin, weil hier der Schnittpunkt zwischen der Baltisch-Adriatischen-Achse und dem Korridor X (Salzburg via Villach bis nach Thessaloniki) liegt. Dieses Logistikzentrum könne für beide Partner, Kärnten sowie den Hafen Venedig, von großem wechselseitigen Nutzen sein, befanden Dörfler und Costa.

Die Wirtschaftsentwicklung entlang der Baltisch-Adriatische-Achse mit dem Herzstück der Koralmbahn und damit der Anschluss an Wirtschaftsräume nach Süd- und Osteuropa müsse forciert werden, waren sich Dörfler und Costa einig. Es gehe auch darum, zukunftsweisende Verkehrssysteme wie Bahn und Schiff auszubauen und abzusichern, damit Europa unabhängiger vom Erdölimport werde und um den Gütertransport umweltschonend und effizient durchzuführen.

Costa sagte, dass in Venedigs Hafen viel investiert werde. Die bestehende Infrastruktur müsse verstärkt genutzt werden und zudem seien die weiteren Investitionen, wie der Ausbau der Koralmbahn, voranzutreiben. Logistik sowie Standortentwicklung entlang der Baltisch-Adriatische-Achse würden riesige Chancen bieten, so Dörfler. Die Kombination von Schiene und Schiff bzw. Hafen sei besonders leistungsstark, unterstrich Costa.

Angesprochen wurde von Costa als Pilotprojekt weiters die schnelle Verteilung von frischen Lebensmitteln via Schiff und Bahn von Ägypten bis in den hohen Norden. Auch hier gehe es um Partnerschaften in der Logistik. Der Landeshauptmann sagte, dass er diesbezüglich Gespräche mit Lebensmittelkonzernen führen werde.

An der Unterredung nahmen auch Landtagspräsident Josef Lobnig, Antonio Revedin, Planungsdirektor des Hafens von Venedig, sowie Martina Rattinger, Chefin des Kärntner EU-Verbindungsbüros in Brüssel, teil. Paolo Costa ist Teilnehmer am heute begonnen Kickoff-Meeting des vom Land Kärnten federführend organisierten EU-Projektes "BATCo", das sich intensiv und umfassend der Entwicklung der Baltic-Adriatic-Achse widmet.
 
zurück