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Entwicklungshilfe |
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erstellt am
15 04. 10
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Schwentner:
Österreich und die Entwicklungshilfe - ein fortgesetzter Skandal
Österreich muss seine Verantwortung wahrnehmen
Wien (grüne) - "Dass Österreich laut neuesten OECD-Daten die Ausgaben für die
Entwicklungszusammenarbeit gegenüber dem Vorjahr um 31,2 Prozent verringert hat, ist ein fortgesetzter Skandal",
erklärt die entwicklungspolitische Sprecherin der Grünen, Judith Schwentner und weiter: "Österreich
verabschiedet sich damit von seiner globalen Verantwortung und agiert nach dem Motto 'Mein Hemd ist mir näher
als der Rock'".
Schwentner befürchtet, dass aufgrund der angekündigten drastischen Einsparungsmaßnahmen im Außenministerium
die Rolle Österreichs in der EZA unter die Wahrnehmungsgrenze sinkt und damit bedeutungslos wird. Insgesamt
widersprechen die Kürzungen der EZA-Mittel Österreichs Verpflichtungen zur Erhöhung seiner Beiträge
gemäß den Millenniumszielen.
"Wenn es um gestaltbare Mittel in der Entwicklungszusammenarbeit geht, dann lässt das Bewusstsein der
Regierung für internationale aber auch moralische Verantwortung aus", kritisiert Schwentner und fordert:
"Österreich muss sich seiner internationalen Verantwortung bewusst sein und den von EU-Kommissar Piebalgs
angekündigten Aktionsplan unbedingt umsetzen." |
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Bayr: 0,3 Prozent für Entwicklungspolitik entspricht nicht den realen Notwendigkeiten
Fantasielose Finanzpolitik am Rücken der Ärmsten ist Unfug in einer globalisierten
Wirtschaft
Wien (sk) - "Das nun bekannte Ausmaß der Mittelkürzungen für die österreichische
Entwicklungszusammenarbeit ist bestürzend", reagiert Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für
Umwelt und Globale Entwicklung auf die soeben präsentierten Zahlen der OECD. "0,3 Prozent des BIP sind
fern ab von den 0,51 Prozent, die wir international für 2010 zugesagt haben. Die Vorgaben des Finanzminister
der Ausgabenkürzungen für die einzelnen Ressorts kann vom Außenministerium nicht einfach eins zu
eins der Entwicklungspolitik zugewiesen werden, das sollte klar sein", so Bayr.
Bayr fordert, den schon vor Jahren zugesagten Finanzierungspfad für die ODA (Official Development Assistance)
nun endlich zu realisieren. "Budgetkonsolidierung kann nicht einfach das Zudrehen des Geldhahns bedeutend.
Für so eine fantasielose Finanzpolitik bräuchten wir keine Spezialisten. Ich fordere ein brauchbares
Konzept zur Finanzierung unserer Entwicklungspolitik, die der Notwendigkeit einer konstruktiven und gestaltbaren
Entwicklungszusammenarbeit Rechnung trägt", so Bayr.
Abschließend betont Bayr, dass Entwicklungszusammenarbeit keine Almosen-Politik bedeute, sondern das einzig
Vernünftige in einer globalisierten Finanz- und Wirtschaftspolitik: "Damit schaden wir nicht nur den
Entwicklungsländern, sondern letztlich uns selbst - in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist die weltweite
Zusammenarbeit unabdingbar!" |
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Glaser: Entwicklungshilfe-Statistik muss richtig gelesen werden
Nicht Budgetkürzungen, sondern auslaufende Entschuldungen sind dafür hauptverantwortlich
Wien (övp-pk) - "Die heute veröffentlichte Statistik über Österreichs Beiträge
zur Entwicklungszusammenarbeit (EZA) ist nicht erfreulich, sie muss aber auch richtig gelesen werden. Dass Österreich
2009 prozentuell weniger für EZA aufgewendet hat, liegt daran, dass umfangreiche Entschuldungsprogramme für
Entwicklungsländer ausgelaufen sind. Die reale und angewandte Hilfe für Entwicklungsländer wurde
hingegen nicht gekürzt. Auch ist das Budget für die Austrian Development Agency nicht verringert worden."
Darauf wies Abg. Franz Glaser, ÖVP-Sprecher für Entwicklungszusammenarbeit, heute, Mittwoch, hin.
"Es ist paradox, dass manche Organisationen, die die Entschuldungen Österreichs in den vergangenen Jahren
kritisiert haben, nun genau das Gegenteil kritisieren, nämlich das Auslaufen der Entschuldungen. Diese Argumentation
ist nicht sehr glaubwürdig", sagte Glaser.
"Dass der Anteil der öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit auf 0,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
zurückgegangen ist, ist sicher nicht befriedigend. Österreich muss daher das Ziel, den Anteil wieder
zu erhöhen, auf jeden Fall weiter verfolgen. Das ist zwar in Krisenzeiten schwierig, gehört aber zu unseren
moralischen Verpflichtungen als gut entwickelter Staat", betonte Glaser. |
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