Österreichs Holzabsatz rückläufig   

erstellt am
15  04. 10

Rückgang in Tirol vergleichsweise „moderart“
Innsrbuck (lk) - Die Zahlen und Fakten zur Forstwirtschaft in Österreich für 2009 liegen nun vor. Es zeigt sich, dass die Umsätze und auch die Holzpreise generell gesunken sind und die Wirtschaftskrise auch diesen Sektor merklich betroffen hat.

„Trotz dieser ungünstigen Vorzeichen hat sich die Forstwirtschaft in Tirol viel besser gehalten, als in anderen Regionen, wo die Holznutzung regelrecht abgestürzt ist, wie die gerade erst veröffentlichten Zahlen der österreichweiten Holzeinschlagsmeldung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft zeigen“, freut sich LHStv Anton Steixner.

Während die Holznutzung in Österreich im Jahr 2009 um 20 Prozent zurückgegangen ist, war der Rückgang in Tirol mit minus sieben Prozent deutlich geringer. Gerade im Privatwald konnten die anziehenden Preise im Spätsommer und Herbst gut genutzt werden und der Rückstand aus dem ersten Halbjahr beinahe aufgeholt werden.

Besonders erfreulich: Der Anteil des Holzes aus so genannten „Pflegeeingriffen“ konnte in den letzten fünf Jahren auf insgesamt 18 Prozent erhöht werden.

"In Pflegenutzungen wurden allein im Jahr 2009 ganze 1,6 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln investiert, die Beiträge der Waldeigentümer für die Waldpflege beliefen sich auf beinahe eine Million Euro", erklärt dazu LHStv Steixner.

Unter „Pflegeeingriffen“ versteht man die regelmäßige Nutzung von Holz aus jüngeren und mittelalten Beständen. Diese ist aus mehreren Gründen wichtig:

Regelmäßige Pflegeeingriffe machen die Wälder stabiler gegen Stürme und Schneebruch, weil die Bäume dann weniger in die Höhe und mehr in die Breite wachsen. Dieses Fitnessprogramm für die Bäume verbessert damit auch den Schutz vor Lawinen, Steinschlag und anderen Naturgefahren.

Der Holzzuwachs kann gezielt auf qualitativ hochwertige Stämme konzentriert werden, was künftig mehr Ertrag verspricht.

Durch die Auflockerung werden die Wälder als Lebensräume für eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen besser geeignet, die Artenvielfalt wird durch Pflegeeingriffe deutlich verbessert.

Pflegeeingriffe liefern hohe Anteile an Energieholz, damit kann mit diesem Programm auch ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Versorgung Tirols mit erneuerbarer Energie geleistet werden. Die Energieholzmenge konnte 2009 um mehr als 8% gesteigert werden.

Ein Förderungsprogramm des Landes, das durch Bundes- und EU-Mittel mitfinanziert wird und eine Beratungsoffensive des gesamten Tiroler Landesforstdienstes haben diesen Erfolg trotz ungünstiger Rahmenbedingungen am Holzmarkt ermöglicht.
 
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