LH Dörfler bei Lokalaugenschein der Hightech-Wildbrücke in Völkermarkt - Bauteile
sind eine Mischung aus hochfestem Beton und Stahlfasern
Klagenfurt (lpd) - Bei der ersten Ultra Hochleistungsbeton Bogenbrücke der Welt, der 157 Meter
langen Wildbrücke über den Mühlgraben in Völkermarkt, fand am 13.04. ein Lokalaugenschein im
Beisein von Straßenbaureferent LH Gerhard Dörfler, den STRABAG-Direktoren Kurt Rieder und Gerold Laubreiter,
gemeinsam mit Brückenplaner Welf Zimmermann und dem geschäftsführenden Abteilungsvorstand der Landesstraßenbauabteilung,
Volker Bidmon, statt.
"Vor dem Hightech Werk Wild wird eine Hightechbrücke gebaut", zeigte sich der Landeshauptmann vom
neuen Brückenbauwerk und der neuen Zufahrt begeistert. Für den Straßenbaureferenten ist die Brücke
ein Entwicklungs- und Forschungsprojekt, bei dem Kärnten seine Themenführerschaft beim Brückenbau
erneut unter Beweis stelle. Aufgrund der innovativen Bauweise werde sich die Lebensdauer der Brücke verdoppeln,
es werde weniger Sanierungen geben und die Erhaltungskosten würden sich somit halbieren, ist sich Dörfler
sicher.
Das Novum der ersten Bogenbrücke besteht darin, dass ihre Fertigteile das erste Mal weltweit aus ultrahochfestem
Beton vermischt mit Stahlfasern (UHPFRC-Ultra High Performance Fibre Reinforced) im Bogenklappverfahren hergestellt
wurden, teilte Zimmermann dem Landeshauptmann mit. Der verwendete Beton hat dabei die zehnfache Festigkeit gegenüber
dem konventionellen Beton, seine Wandanteilstärke beträgt jedoch nur sechs Zentimeter statt 20 Zentimeter.
Bisher sind bei der Wild-Brücke die Vorlandtragwerke Ost und West fertig gestellt. Die UHPFRC Fertigteile
des Bogens, zwölf Stabelemente und 16 Knotenelemente sind zur Gänze fertig gestellt, sie wurden seitens
der Planer und dem Land Kärnten, Abteilung 17 freigegeben, und sind aus Deutschland bereits angeliefert.
Mit der Bogenmontage, dem Einheben der Segmente wurde Anfang April begonnen. Sollte wettermäßig alles
nach Plan verlaufen, könnte das Einklappen des Bogens voraussichtlich Anfang nächster Woche stattfinden.
Nach Herstellung des Bogens werden die Stützen über dem Bogen und das Tragwerk in herkömmlicher
Ortbetonbauweise errichtet. Anschließend werden die Abdichtungsarbeiten, Randbalken, Brückenentwässerung,
Leitschienen, Geländer und Asphaltierungsarbeiten, sowie die Erdarbeiten im Brückenumfeld durchgeführt.
Die Gesamtfertigstellung ist für Ende August 2010 vorgesehen. |