LR Stockinger: Maßnahmenpaket für Abwanderungsgemeinden schnüren.
Linz (lk) - Während im Zentralraum und im Gürtel rund um die großen Städte die
Gemeinden deutlich wachsen, verliert ein Drittel der oberösterreichischen Kommunen laufend Einwohner. In 89
oberösterreichischen Gemeinden geht dieser Bevölkerungsverlust soweit, dass sie als Abwanderungsgemeinden
bereits mit deutlichen finanziellen Einbußen und dadurch einer Schwächung der Struktur zu kämpfen
haben. Weniger Einwohner bedeuten für die betroffene Gemeinde sehr rasch auch weniger Steuereinnahmen, da
die Überweisung der sogenannten Ertragsanteile aus dem bundesweiten Steuerkuchen aufgrund der jeweiligen Einwohnerzahl
erfolgt.
Die 89 am schwersten von Abwanderung betroffenen Gemeinden hatten in den letzten 10 Jahren einen Einwohnerschwund
zwischen 2 und 12 Prozent zu verschmerzen.
Oberösterreichs Gemeinde-Landesrat Dr. Josef Stockinger will dieser negativen Wanderungsbilanz von den Randlagen
in die Zentrallagen aktiv entgegenarbeiten: "Für die Landesentwicklung ist es nicht gut, wenn junge Leute
aus ländlichen Gemeinden wegziehen und sich das Land in den Randbezirken so stark ausdünnt. Langfristig
leidet darunter auch die Lebensqualität."
Stockinger schlägt daher ein gemeinsames Maßnahmenprogramm aller Regierungsmitglieder vor, um diesen
negativen Trend in den Abwanderungsgemeinden einzubremsen. "Wir müssen die Arbeit zu den Menschen bringen,
weshalb die regionale Betriebsansiedlung dem Pendlerschicksal entgegenarbeiten soll. Für Abwanderungsgemeinden
wird dabei die gemeindeübergreifende Arbeit besonders wichtig. Denn Betriebsansiedlung und moderne Infrastrukturentwicklung
sind so am besten zu bewältigten", verweist Stockinger auf aktuelle Beispiele, wie etwa das Betriebsbaugebiet
Machland, an dem 5 Gemeinden beteiligt sind.
Ganz konkret schlägt Stockinger auch eine Verbesserung der Wohnbauförderung in Abwanderungsgemeinden
vor und nennt als konkretes Beispiel Niederösterreich, wo es bereits Erfahrungen gibt. In signifikanten Abwanderungsgemeinden
wird dort eine um 20 Prozent erhöhte Wohnbauförderung gewährt.
"Raumordnung und Wohnbauförderungen müssen in solchen Gemeinden für junge Menschen die Möglichkeit
schaffen, sich kostengünstig niederzulassen. Denn darin entscheidet sich auf Dauer die Einwohnerentwicklung
einer Gemeinde", so Landesrat Stockinger. |