Jede dritte oö. Gemeinde verliert Einwohner   

erstellt am
13  04. 10

LR Stockinger: Maßnahmenpaket für Abwanderungsgemeinden schnüren.
Linz (lk) - Während im Zentralraum und im Gürtel rund um die großen Städte die Gemeinden deutlich wachsen, verliert ein Drittel der oberösterreichischen Kommunen laufend Einwohner. In 89 oberösterreichischen Gemeinden geht dieser Bevölkerungsverlust soweit, dass sie als Abwanderungsgemeinden bereits mit deutlichen finanziellen Einbußen und dadurch einer Schwächung der Struktur zu kämpfen haben. Weniger Einwohner bedeuten für die betroffene Gemeinde sehr rasch auch weniger Steuereinnahmen, da die Überweisung der sogenannten Ertragsanteile aus dem bundesweiten Steuerkuchen aufgrund der jeweiligen Einwohnerzahl erfolgt.

Die 89 am schwersten von Abwanderung betroffenen Gemeinden hatten in den letzten 10 Jahren einen Einwohnerschwund zwischen 2 und 12 Prozent zu verschmerzen.

Oberösterreichs Gemeinde-Landesrat Dr. Josef Stockinger will dieser negativen Wanderungsbilanz von den Randlagen in die Zentrallagen aktiv entgegenarbeiten: "Für die Landesentwicklung ist es nicht gut, wenn junge Leute aus ländlichen Gemeinden wegziehen und sich das Land in den Randbezirken so stark ausdünnt. Langfristig leidet darunter auch die Lebensqualität."

Stockinger schlägt daher ein gemeinsames Maßnahmenprogramm aller Regierungsmitglieder vor, um diesen negativen Trend in den Abwanderungsgemeinden einzubremsen. "Wir müssen die Arbeit zu den Menschen bringen, weshalb die regionale Betriebsansiedlung dem Pendlerschicksal entgegenarbeiten soll. Für Abwanderungsgemeinden wird dabei die gemeindeübergreifende Arbeit besonders wichtig. Denn Betriebsansiedlung und moderne Infrastrukturentwicklung sind so am besten zu bewältigten", verweist Stockinger auf aktuelle Beispiele, wie etwa das Betriebsbaugebiet Machland, an dem 5 Gemeinden beteiligt sind.

Ganz konkret schlägt Stockinger auch eine Verbesserung der Wohnbauförderung in Abwanderungsgemeinden vor und nennt als konkretes Beispiel Niederösterreich, wo es bereits Erfahrungen gibt. In signifikanten Abwanderungsgemeinden wird dort eine um 20 Prozent erhöhte Wohnbauförderung gewährt.

"Raumordnung und Wohnbauförderungen müssen in solchen Gemeinden für junge Menschen die Möglichkeit schaffen, sich kostengünstig niederzulassen. Denn darin entscheidet sich auf Dauer die Einwohnerentwicklung einer Gemeinde", so Landesrat Stockinger.
 
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