Interdisziplinäre Zusammenarbeit auf höchstem medizin-technischem Niveau zum Wohle der
WienerInnen
Wien (rk) - Durchblutungsstörungen treten am häufigsten am Herzen, in den Beinen, Armen
und im Gehirn auf. Sie können zu lebensbedrohlichen Zuständen wie Herzinfarkt und Schlaganfall führen.
Neben vorbeugenden Maßnahmen ist schnelle Hilfe für PatientInnen von großer Bedeutung, in manchen
Fällen sogar lebensrettend. "Mit der Errichtung des Interventionellen Radiologischen Kardiologischen
Kompetenzzentrum (IRKK) am Kaiser-Franz-Josef-Spital erhalten die PatientInnen alle nötigen Behandlungen schnell
und kompetent aus einer Hand.", so Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely am 23.04. Sie
präsentierte heute gemeinsam mit Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner und KAV-Generaldirektor Dr. Wilhelm
Marhold dieses neue Kompetenzzentrum.
Das Zentrum ist eine Gemeinschaftseinrichtung zwischen dem Zentralröntgeninstitut (ZRI) und der 5. Medizinischen
Abteilung. Die Kosten der kompletten medizintechnischen Neuausstattung und räumlichen Adaptierung belaufen
sich auf rund 8,4 Millionen Euro. "Hier arbeiten also RadiologInnen und KardiologInnen Hand in Hand mit den
medizinisch-technischen AssistentInnen (MTD) zum Wohle der PatientInnen.", erklärt KAV-Generaldirektor
Marhold. Behandelt werden PatientInnen u.a. mit Thrombosen, Embolien, koronaren Herzkrankheiten, Tumorerkrankungen
oder Gebärmuttermyomen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit schließt aber auch ChirurgInnen und
OnkologInnen ein. Während eines Eingriffes können beispielsweise verengte Herzkranzgefäße
erweitert, die Halsschlagader reguliert, Stents gesetzt oder Prothesen in die Bauchaorta eingenäht werden.
Über 6.100 Patientinnen wurden bereits behandelt. Die Leistungen erstrecken sich on minimal-invasiven Eingriffen
(Schlüssellochchirurgie) über Vor- und Nachsorgegepräche bis hin zu Beratungsterminen mit den niedergelassenen
ÄrztInnen.
Neue Wege beschritten
Durch die gemeinschaftliche Zusammenarbeit entsteht auch ein neuer Kenntnis- und Wissenstransfer. So kommen Spitzenleistungen
direkt und ohne Umwege den PatientInnen zugute. Die beiden Röntgengeräte, Angiografie und Herzkatheter
sind zudem mit der neuesten Detektortechnologie ausgestattet: Filme oder Kassetten gehören der Vergangenheit
an. Die Röntgenstrahlen werden direkt in Bilder umgewandelt und auf Bildschirme projiziert. Die hohe Qualität
in der Bildgebung ermöglicht den behandelnden ÄrztInnen präzise und schnell mit dem Katheter zu
navigieren und somit optimale Therapieentscheidungen für die/den PatientIn zu treffen.
Ein weiterer Meilenstein ist die Einbettung des Operationsbereichs in die Umgebung. Dieses Areal ist ausschließlich
über Schleusen zugängig - sowohl für die Patientinnen und MitarbeiterInnen als auch für das
benötigte OP-Material wie Stents oder Prothesen. Das IRKK erfüllt höchste hygienische Operationsbedingungen,
es herrscht hoher Strahlenschutz vor und es gibt ein gegenseitiges Ausfallskonzept der beiden Geräte. Dies
bedeutet für die PatientInnen vor allem eine optimale Terminplanung, schonende Eingriffe an den Gefäßen
bzw. am Herzen und somit eine kürzere Aufenthaltsdauer im Krankenhaus. Hohe Qualitätsansprüche,
die auch mit einem ISO-Zertifikat ausgezeichnet wurden.
Das Kaiser-Franz-Josef-Spital verfügt über 777 Betten. Im ZRI werden jährlich über 100.000
Untersuchungen, mehr als 3.000 radiologische Interventionen, über 1.000 Herzkatheteruntersuchungen und Eingriffe
sowie Vor- und Nachsorgegespräche durchgeführt. |