Neu eingerichtete Fonds berichten über ihre Tätigkeit 2009
Wien (pk) - Die Förderung von privatem Rundfunk läuft allmählich an. Wie aus dem von
Bundeskanzler Werner Faymann vorgelegten ersten Tätigkeitsbericht des Fonds zur Förderung des privaten
Rundfunks und des Fonds zur Förderung des nichtkommerziellen Rundfunks hervorgeht, sind im vergangenen Jahr
die ersten Fördergelder geflossen. 13 freie Radios und ein nichtkommerzieller Fernsehveranstalter erhielten
zusammen 375.000 €.
Der Großteil der 2009 bereitgestellten Fördermittel – 5 Mio. € für kommerzielle und 1 Mio. € für
nichtkommerzielle Fernseh- und Radiosender – wird allerdings erst im Jahr 2010 zur Auszahlung gelangen. Grund dafür
ist, dass die gesetzlichen Grundlagen für die Einrichtung der beiden Fonds und die Förderrichtlinien
erst einem beihilferechtlichen Genehmigungsverfahren vor der Europäischen Kommission unterzogen werden mussten.
Beide Verfahren wurden laut Bericht Ende Jänner 2010 positiv abgeschlossen.
Ziel der beiden im vergangenen Jahr eingerichteten Rundfunkfonds ist es, das duale Rundfunksystem in Österreich
zu fördern und die privaten Rundfunkveranstalter bei der Erbringung eines hochwertigen und vielfältigen
Programmangebots zu unterstützen. Dafür stehen derzeit insgesamt 6 Mio. € pro Jahr zur Verfügung,
die aus Teilen der Rundfunkgebühren stammen und von der Rundfunk- und Telekom-Regulierungsbehörde RTR
verwaltet werden. Über Fördervergaben entscheidet letztendlich der RTR-Geschäftsführer für
den Fachbereich Rundfunk, ihm steht ein Fachbeirat zur Seite. Beide Fonds haben für 2010 bereits erste Antragstermine
veröffentlicht.
Die vom Fonds zur Förderung des nicht kommerziellen Rundfunks im Jahr 2009 vergebenen Förderungen im
Ausmaß von 375.000 € wurden auf Basis von eigens erstellten Sonderrichtlinien gewährt. Von Seiten des
Fonds zur Förderung des privaten Rundfunks sind 2009 noch keine Auszahlungen erfolgt.
Digitalisierungsfonds zahlte 2009 rund 3,5 Mio. € aus
Neben dem Tätigkeitsbericht der beiden Rundfunkfonds liegt dem Nationalrat auch der Tätigkeitsbericht
des Digitalisierungsfonds 2009 vor ( III-128 d.B.). Der Fonds war im vergangenen Jahr nur noch mit 500.000 € dotiert,
konnte aber aufgrund von übrig gebliebenen Geldern aus den Vorjahren insgesamt rund 3,5 Mio. € für Förderungen
und Projektteilnahmen der RTR auszahlen. Rund 7,7 Mio. € verblieben mit Jahresende noch im Fonds.
Der Digitalisierungsfonds wurde seinerzeit eingerichtet, um den Übergang von analogem Fernsehen zu Digitalfernsehen
zu beschleunigen, und wird ebenfalls aus Teilen der Rundfunkgebühren gespeist. Gefördert wurden und werden
unter anderem Pilotversuche und Forschungsvorhaben, die Entwicklung von Programmen und Zusatzdiensten sowie technische
Endgeräte für TV-KonsumentInnen. Seit Ende April 2009 werden außerdem lokale und regionale Rundfunkveranstalter
unterstützt, um ihnen den Umstieg von analogen Programmangeboten auf digitale Übertragungstechnik zu
erleichtern.
Der Schwerpunkt der Endgeräteförderung lag dem Bericht zufolge 2009 im Bereich des Kabelfernsehens. So
wurden etwa Zuschüsse für HDTV-fähige Kabel-Empfangsgeräte gewährt, um die KonsumentInnen
zum Umstieg von analogem auf digitales Kabel-TV zu bewegen. Aber auch Rundfunkgebühren-befreite TV-Haushalte,
die einen mhp-fähigen Receiver zum Empfang von digitalem Antennenfernsehen erwarben, konnten noch mit einer
finanziellen Unterstützung rechnen.
Weiters konkret gefördert wurden 2009 u.a. der "Simulcast"-Betrieb von ORF und ATV (parallele analoge
und digitale Programmausstrahlung), der Betrieb von drei Kabel-Multiplexen zur Bereitstellung verschiedener österreichischer
Programme (ORF, ATV, Servus TV) in bestmöglicher Qualität für das Kabelnetz, ein Pilotversuch zur
Erprobung der Abstrahlung von digitalem terrestrischem Fernsehen im gebirgigen Gelände und die Einrichtung
der Arbeitsgemeinschaft Digitaler Hörfunk. |