Investitionen in die Forschung  

erstellt am
22  04. 10

Bures: Zusätzliche Anreize für Unternehmen, in Forschung zu investieren
Direkte Forschungsförderung der Wirtschaft als Konjunkturmotor
Wien (bmvit) - Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden im Jahr 2010 in Österreich laut Prognose der Statistik Austria um 3,4 Prozent auf ca. 7,8 Mrd. Euro steigen und damit etwa 2,76 Prozent des BIP ausmachen. "Auch heuer haben wir wieder alle Mittel der öffentlichen Hand mobilisiert, um dem krisenbedingten Rückgang der privaten F&E-Ausgaben erfolgreich entgegenzuwirken", so Infrastrukturministerin Doris Bures. Die F&E-Ausgaben des Bundes werden heuer gegenüber 2009 um fast 11 Prozent steigen, der Rückgang der Ausgaben des Unternehmenssektors konnte im laufenden Jahr aufgehalten werden. "Mit Initiativen für KMU wie Quick-Start, dem unbürokratischen Innovationsscheck oder der verstärkten Unterstützung für die besonders von der Krise betroffene Automobilbranche haben wir wichtige Impulse gesetzt. Um die Innovationsbasis weiter zu steigern, müssen wir aber zusätzliche direkte Anreize für Unternehmen schaffen, in Forschung zu investieren", ist Bures überzeugt.

Nun gilt es sowohl für den Staat, als auch für die Unternehmen nicht nachzulassen. Der Anstieg der Forschungsquote in den letzten zehn Jahren auf nunmehr 2,76 Prozent ist einer der stärksten Anstiege in der EU gewesen und Grundlage eines eindrucksvollen technologischen und wissenschaftlichen Aufholprozesses Österreichs. Wesentliche Aufgabe wird aus Sicht der Ministerin nun sein, vor allem die Wirtschaft wieder zu mehr Investitionen in F&E zu ermutigen, um das in greifbarer Nähe liegende 3-Prozent-Ziel zu erreichen. Bures bekräftigte in dem Zusammenhang auch ihr Bekenntnis zu dem im Regierungsübereinkommen festgeschriebenen Vorhaben, die Forschungsquote bis 2020 auf vier Prozent anzuheben. Eine wichtige Rolle wird dabei die in Ausarbeitung befindliche gemeinsame Forschungsstrategie der Bundesregierung spielen. Das BMVIT setzt dabei ganz klare Schwerpunkte auf relevante Zukunftsthemen wie "Grüne Technologien", in denen große Innovationsschübe zu erwarten sind. "Gerade jetzt gilt es, durch antizyklisches Investieren in direkte Förderung der Wirtschaft zusätzliche Dynamik in unser Forschungssystem zu bringen. Denn Forschung, Technologie und Innovation sind die Basis für zukünftiges Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand - und somit ganz entscheidend für die Zukunft unseres Landes", betonte Bures.

 

 Karl sieht Bestätigung und Auftrag für Bundesregierung
Wissenschafts- und Forschungsministerin zur F&E-Globalschätzung 2010 – F&E-Ausgaben seit 2000 beinahe verdoppelt – Anstrengungen weiter fortsetzen
Wien (bmwf) - „Die Bundesregierung hat gezielt in die Zukunftsbranchen Wissenschaft und Forschung investiert und setzt auch weiterhin einen klaren Schwerpunkt in diesen Bereichen. Wir dürfen nun nicht locker lassen und müssen den Wissenschafts- und Forschungsstandort Österreich weiter ausbauen“, so Wissenschafts- und Forschungsministerin Dr. Beatrix Karl. Sie sieht den Kurs der Bundesregierung durch die am 22. April veröffentlichte F&E-Globalschätzung 2010 der Statistik Austria in der Höhe von 2,76 Prozent des BIP bestätigt, wurden doch die F&E-Ausgaben seit 2000 beinahe verdoppelt und gegenüber dem Vorjahr wurde die Forschungsfinanzierung durch den Bund trotz wirtschaftlich herausfordernden Zeiten um 10,9 Prozent angehoben. Gleichzeitig sei dies aber auch ein „klarer Auftrag, die Anstrengungen fortzusetzen“.

Österreich gibt 2010 mehr als 7,8 Milliarden Euro für F&E aus. Der Bund alleine investiert 2010 mehr als 2,75 Milliarden Euro und setzt damit wichtige Impulse in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Karl sieht darin auch einen wichtigen Standortfaktor. „Wissen schafft die Arbeitsplätze der Zukunft. Die Investitionen in Wissenschaft und Forschung spiegeln sich am Arbeitsmarkt positiv wider“, unterstreicht Karl. Und weiter: „Starke Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind ein zentraler Turbo für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Landes und sichern bzw. schaffen Wohlstand und Beschäftigung“, so die Forschungsministerin.

Mit den Investitionen in die Lehre und den Mitteln aus dem Konjunkturpaket II für die Forschungsinfrastruktur hat das BMWF mehr als 68 Millionen Euro gezielt in die Stärkung der Hochschulen investiert. „Wissenschaft und Forschung brauchen kontinuierliche, langfristige Förderung. Wachstum kann nicht ohne Bildung und Forschung erreicht werden, deshalb setzen wir diese Anstrengungen auch fort“, verweist Karl auf die zusätzlichen 100 Millionen Euro, die im Zuge der von Finanzminister Pröll geplanten Ökologisierung des Steuersystems in die Bereiche Wissenstransfer, Exzellenz und Humanressourcen fließen sollen. „Wir stärken damit gezielt die Attraktivität des Forschungsstandortes Österreich im heftiger werdenden – weltweit geführten – Wettbewerb um F&E-Headquarters. Die Hochschulen nehmen darin eine immer wichtiger werdende Rolle ein“, so die Forschungsministerin.

Beatrix Karl kündigt an, ihre Bemühungen um eine stärkere Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen der Wissenspartnerschaft weiter fortzusetzen.

„Ich danke allen Unternehmen und Leitbetrieben dieses Landes für das Vertrauen in die Qualität und Attraktivität des Standortes. Sie verantworten 2010 Investitionsentscheidungen von mehr als 4,4 Milliarden Euro in Österreich. Um dieses Vertrauen weiter zu stärken, müssen wir auch in Hinkunft gezielt in Bildung, Wissenschaft und Forschung investieren“, so Karl abschließend.

 

Österreichische Forschungsquote 2010 voraussichtlich 2,76% des BIP
Wien (statistik austria) - Für Forschung und experimentelle Entwicklung (F&E) werden nach den neuesten Schätzungen der Statistik Austria in Österreich im Jahre 2010 voraussichtlich 7,805 Mrd. Euro ausgegeben werden. Gegenüber 2009 wird die Gesamtsumme der österreichischen F&E-Ausgaben um 3,4% steigen und 2,76% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erreichen.

Von den gesamten Forschungsausgaben 2010 wird mit 43,3% (rund 3,38 Mrd. Euro) der größte Anteil von der Wirtschaft finanziert werden. 41,2% (rund 3,22 Mrd. Euro) wird der öffentliche Sektor beitragen (Bund rund 2,74 Mrd. Euro, Bundesländer rund 389 Mio. Euro, sonstige öffentliche Einrichtungen wie Gemeinden, Kammern, Sozialversicherungsträger rund 85 Mio. Euro). 15,0% werden vom Ausland und 0,4% (rund 34 Mio. Euro) vom privaten gemeinnützigen Sektor finanziert werden. Die Finanzierung durch das Ausland (rund 1,17 Mrd. Euro) stammt zum überwiegenden Teil von mit heimischen Unternehmen verbundenen europäischen Unternehmen, die Österreich zum Forschungsstandort gewählt haben und schließt die Rückflüsse aus den EU-Rahmenprogrammen für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration ein.

Für Vergleichszwecke werden die Bruttoinlandsausgaben für F&E als Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts ausgedrückt ("Forschungsquote"). Dieser Indikator ist für Österreich seit 1981 von 1,10% auf 2,76% im Jahre 2010 angestiegen und hat in den letzten Jahren den EU-Durchschnitt deutlich übertroffen. Die aktuellsten gesamteuropäischen Vergleichsdaten liegen für 2008 vor: Demnach beträgt diese Kennzahl für die Europäische Union (EU-27) 1,90% und für Österreich 2,68%.

In der Schätzung der österreichischen Bruttoinlandsausgaben für F&E wurden die endgültigen Ergebnisse der Erhebung über Forschung und experimentelle Entwicklung der Statistik Austria über das Berichtsjahr 2007 sowie aktuelle Konjunkturdaten berücksichtigt.

Die F&E-Finanzierung durch den Unternehmenssektor wird 2010 nach einem Rückgang im Jahre 2009 auf diesem Niveau bleiben und mit 3,38 Mrd. Euro nur knapp das Erhebungsergebnis von 2007 (3,34 Mrd. Euro) übertreffen. Da die F&E-Finanzierung aus dem Ausland zum überwiegenden Teil von mit heimischen Unternehmen verbundenen europäischen Unternehmen stammt, ist hier auf Grund der aktuellen Wirtschaftsprognosen ein weitaus stärkerer Rückgang zu erwarten: Nach derzeitigem Informationsstand wird nach einem Absinken der F&E-Mittel 2009 um 5,4% auch für 2010 mit einem – wenn auch nur geringen – Rückgang zu rechnen sein. Mit 1,17 Mrd. Euro werden 2010 die Forschungsgelder aus dem Ausland um 0,6% unter dem Wert von 2009 und 4,5% unter dem Erhebungsergebnis von 2007 liegen.

Die Forschungsfinanzierung durch den Bund steigt nach den der Statistik Austria vorliegenden Informationen über die Entwicklung der F&E-relevanten Budgetanteile und weiterer F&E-Fördermaßnahmen – insbesondere die Erstattungen des Bundes an Unternehmen im Rahmen der Forschungsprämie – weiterhin an und wird im Jahre 2010 2,74 Mrd. Euro betragen. Die öffentliche Forschungsfinanzierung durch den Bund weist im Zeitraum 2007 bis 2010 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 12,7% auf und verzeichnet gegenüber 2009 einen deutlichen Anstieg von 10,9%.
     

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