Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2010   

erstellt am
22  04. 10

Innsbruck (altemusik) - Das älteste, noch bestehende Festival für Alte Musik in Europa setzt neue Akzente. Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2010 in der europäischen Musikresidenz der Renaissance- und Barockzeit warten von 8. bis 29. August mit einer Reihe von Neuigkeiten auf, wie der neue Künstlerische Leiter Alessandro De Marchi und die Geschäftsführerin Christa Redik bei einer Pressekonferenz am 21.04. verlauten ließen, an der als Vertreterinnen der Subventionsgeber Tirols Kulturlandesrätin Dr. Beate Palfrader und Innsbrucker Kulturstadträtin Dr. Patrizia Moser teilnahmen.

So kommt es erstmals im Rahmen dieses Festivals zu Aufführungen von Opern der Komponisten Pergolesi und Vivaldi. Beide Opern werden als Neuheiten in Innsbruck einstudiert, beide Regie- und Ausstattungsteams lassen sich vom barocken Geist inspirieren. Pergolesis „L’Olimpiade“ wird in Alexander Schulins in einer Nachempfindung eines barocken Holztheaters (Bühnenbild: Alfred Peter) spielen, die Szenerie von Vivaldis „Ottone in villa“ (Regie: Deda Cristina Colonna, Bühnenbild: Pier Paolo Bisleri, Kostüme: Monica Iacuzzo) wird die Lust am Spiel in barocken Gärten und Labyrinthen thematisieren. Mit Raffaela Milanesi in „L’Olimpiade“ und Sonia Prina und Veronica Cangemi in „Ottone in villa“ werden führende Kräfte des Barockoperngesangs in Innsbruck zu hören sein. Während sich Alessandro De Marchi mit der Academia Montis Regalis der Oper des Jahresregenten Pergolesi (300. Geburtstag) annimmt, ist in „Ottone in villa“ Il Giardino Armonico unter der Leitung von Giovanni Antonini als Opernorchester zu hören.

Erstmals findet im Rahmen der Innsbrucker Festwochen ein Internationaler Gesangswettbewerb für Barockoper statt, der nach dem einstigen Innsbrucker Hofopernkapellmeister Pietro Antonio Cesti benannt ist. PreisträgerInnen des Wettbewerbs, zu dem junge SängerInnen aus aller Welt erwartet werden und der von einer international hochkarätigen Jury begleitet wird, werden auch für das Projekt „BAROCKOPER:JUNG“ ausgewählt, das im kommenden Jahr erstmals durchgeführt und dann jedes Jahr parallel zum Wettbewerb stattfinden wird (eine zusätzliche Barockopernproduktion mit jungen KünstlerInnen aus allen Sparten).

Durch das erste Programm Alessandro De Marchis und seines Teams zieht sich unter dem Motto „Ein Stück vom Glück“ eine in solcher Konzentration noch nicht dagewesene Themenlinie mit italienischer und italienisch beeinflusster Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts. So umfangreich wie noch nie ist dabei das Rahmenprogramm, das – in Kooperation mit Partnern aus der Wirtschaft und mit verschiedenen Kulturinstitutionen – vom Kinofrühstück bis zur Jazznacht mit zahlreichen Neuerungen aufwarten kann, ohne das Bewährte zu vernachlässigen.

Das Programm der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik und ihres vier Konzerte umfassenden Prologs der Ambraser Schlosskonzerte (13., 20., 27. Juli, 3. August) entführt die MusikerInnen und das Publikum dorthin, wo die musikalische Glückseligkeit zur Barockzeit besonders hoch war: nach Italien. Klare Strömungen der Italianità ergeben innere Zusammenhänge und lassen untrügliche Verwandtschaften erkennen: Die italienische Barockmusik mit ihrer Eleganz, ihrer Grandezza und Raffinesse, aber auch mit ihren Leidenschaften und ihrer Pracht, von Palestrina und Frescobaldi über Monteverdi und Matteis bis zu Fux (350. Geburtstag) und Bach. Beste MusikerInnen und Ensembles mit historisch informierter Musizierweise werden auch in den Konzerten erwartet: die Geigerin Amandine Beyer, die Sopranistin Nuria Rial, Café Zimmermann, L’Orfeo Barockorchester sowie mit dem Trompetenconsort Innsbruck und Moderntimes_1800 auch zwei in Tirol stationierte Originalklangensembles.
 
Informationen: http://www.altemusik.at
     
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