"Konjunkturpakete haben Wirkung gezeigt"
St. Pölten (nlk) - Die aktuelle Wirtschaftslage stand am 22.04. im Zentrum einer gemeinsamen
Pressekonferenz von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner im NÖ
Landhaus in St. Pölten. Beide erinnerten an das letzte Zusammentreffen im März 2009, nun seien die wirtschaftlichen
Turbulenzen dank des raschen und effizienten Krisenmanagements "nicht mehr in dieser Intensität spürbar".
Dennoch wolle man "weiter hart arbeiten, um die Konjunkturdelle auch in Zukunft flach zu halten und den Aufschwung
aktiv gestalten zu können".
"Unsere Konjunkturpakete haben Wirkung gezeigt", resümierte Landeshauptmann Pröll eingangs
über die vier niederösterreichischen Konjunkturpakete mit einem Gesamtvolumen von rund 880 Millionen
Euro. "Grundlage für Optimismus" seien die Prognosen der Wirtschaftsforscher, die für Niederösterreich
ein Wirtschaftswachstum von 1,5 bis 2 Prozent im Jahr 2010 vorhersagen. Die Betriebsneugründungen seien im
ersten Teil dieses Jahres im Vergleich zu den Vorjahren stabil geblieben, die Auftragslage in der Industrie habe
sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert und seit Jahresbeginn könne man 30 Betriebsansiedlungen bzw. -erweiterungen
mit insgesamt 750 Arbeitsplätzen verzeichnen, informierte Pröll weiters. Als Beispiele nannte der Landeshauptmann
die Betriebsansiedlung von Modine Austria im ecoplus Park Kottingbrunn sowie die "Polymun Scientific"
in Klosterneuburg.
Drei Schlussfolgerungen ließen sich aus diesen Fakten ableiten, meinte Pröll weiters: Die intensive
Zusammenarbeit zwischen Bundes- und Landeseinrichtungen habe viele Synergieeffekte gebracht, es sei gelungen, die
Standortqualität Niederösterreichs weiter voranzutreiben und man habe gut daran getan, einen Schwerpunkt
auf den Bereich Technologie und Forschung zu setzen. "Seit dem Jahr 2000 haben wir rund 300 Millionen Euro
in den Technologiestandort Niederösterreich investiert und damit rund 1.400 Arbeitsplätze errichtet.
In den nächsten Jahren werden wir zusätzlich rund 400 Millionen Euro investieren, etwa in das ISTA Klosterneuburg,
das UFZ Tulln oder das MedAustron-Projekt", so Pröll.
Wirtschaftsminister Mitterlehner verwies zunächst auf die äußerst positiven Wirtschaftsdaten des
Landes. "Niederösterreich hat die Krise gut gemeistert und ist besser für den Aufschwung aufgestellt
als viele andere Bundesländer", sagte Mitterlehner. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Land und Wirtschaftsministerium
sei es auch im harten Krisenjahr 2009 gelungen, die Investitionsbereitschaft anzukurbeln. "Bei unserer Förderbank
Austria Wirtschaftsservice haben sich die Förderzusagen für niederösterreichische Betriebe im Vorjahr
gegenüber 2008 um 30,6 Prozent erhöht. Das ist im Bundesländer-Vergleich der zweithöchste Zuwachs
und zeigt die optimistische Einstellung der niederösterreichischen Unternehmer", so Mitterlehner.
"Niederösterreich ist gerade in den zukunftsorientierten Bereichen wie den Öko-Innovationen sehr
gut aufgestellt", betonte Mitterlehner weiter. Bei den Förderungen der Forschungsförderungsgesellschaft
FFG gab es für niederösterreichische Firmen im Vorjahr ein Plus von sieben Millionen Euro. Eine "sehr
gute Nachfrage" habe man auch bei den Innovationsschecks für Klein- und Mittelbetriebe verzeichnet, 13,6
Prozent aller Innovationsschecks in Österreich seien für niederösterreichische Betriebe genehmigt
worden. Auch bei den Patentanmeldungen gebe es eine "sehr positive Tendenz", wie der Wirtschaftsminister
informierte. "Niederösterreich zählt zu den innovativsten Bundesländern", resümierte
Mitterlehner. Die gute Zusammenarbeit mit dem Land wirkt sich auch beim COMET-Kompetenzzentren-Programm positiv
aus. Allein in die sechs niederösterreichischen Kompetenzzentren investiert der Bund rund 33,5 Millionen Euro:
"COMET-Zentren sind wichtige Anziehungspunkte für hochwertige internationale Betriebsansiedlungen und
stärken somit den Standort und die Wettbewerbsfähigkeit", betonte Mitterlehner. |