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Österreichische Griechenland-Hilfe |
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erstellt am
03 05. 10
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Swoboda:
Einigung auf Griechenland-Hilfe zu begrüßen
Bei Sparmaßnahmen auf soziale Ausgewogenheit achten
Wien (sk) - "Die Einigung auf ausgedehnte Kredite für Griechenland ist sehr zu begrüßen.
Sie ist nicht nur für Griechenland wichtig, sondern auch für die Stabilität der Eurozone und der
EU insgesamt", betont der Vizepräsident der S&D-Fraktion, Hannes Swoboda, am 03.05. Der EU-Abgeordnete
weist darauf hin, dass die internationalen Erfahrungen bisher gezeigt haben, dass bei Kreditvergaben durch den
Internationalen Währungsfond die Kredite stets zurückgezahlt werden. Davon sei auch bei den Krediten
für Griechenland auszugehen, wenngleich die wahltaktischen Verzögerungen durch die deutsche Bundeskanzlerin
Merkel für Europa und vor allem für Griechenland große Nachteile gebracht haben. "Griechenland
musste in den letzten Wochen erneut teure Kredite aufnehmen und Europa hat global ein Bild der Uneinigkeit und
Hilflosigkeit abgeben", kritisiert Swoboda.
Nun gelte es, die griechischen Sparmaßnahmen zu unterstützen und ihre Durchführung konsequent zu
überwachen. "Dabei müssen aber auch die Erfüllung der dringendsten sozialen Bedürfnisse
und eine entsprechende Ausgewogenheit der Sparmaßnahmen gewahrt bleiben", so Swoboda, der erläutert,
dass nur Reformen, die der breiten Öffentlichkeit einsichtig gemacht werden können, auch eine nachhaltige
Wirkung haben. "Die europäische Sozialdemokratie und die europäischen Gewerkschaften müssen
in dieser Ausnahmesituation die griechische Regierung und die unter diesen Umständen notwendigen Maßnahmen
unterstützen. Nur mit europäischer Solidarität kann die griechische Krise zum Wohle ganz Europas
gelöst werden", unterstreicht der EU-Parlamentarier. Um ähnliche Krisen zukünftig zu vermeiden,
müssen jedoch auch Regeln der Aufsicht und der Kontrolle auf europäischer Ebene beschlossen werden. |
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Stummvoll: Wichtiger Schritt für Euro-Stabilisierung
Griechenland muss sämtliche Vorgaben erfüllen
Wien (övp-pk) - Als "wichtigen Schritt in Richtung einer Stabilisierung der Euro-Zone"
sieht ÖVP-Finanzsprecher Dr. Günter Stummvoll die erfolgte Einigung der EU-Finanzminister auf das Maßnahmenpaket
für Griechenland. "Auch Österreich wird sich seiner Verantwortung stellen, wenn es darum geht, diese
Krise gemeinsam zu meistern", so Stummvoll, und weiter: "Alles andere wäre äußerst kurzsichtig.
Finanzminister Josef Pröll hat als verlässlicher Krisenmanager daher den nötigen Weitblick bewiesen,
indem er stets klar gesagt hat: Es geht nicht um Griechenland, sondern um den Euro. Nicht zu handeln, bedeutet
immensen Schaden für die Euro-Zone und damit auch für den Wirtschaftsstandort Österreich."
Stummvoll sieht nun Griechenland gefordert, denn klar ist: "Die beschlossenen Maßnahmen sind alles andere
als Geldgeschenke." Das Milliardenpaket ist schmerzhaft für die Griechen, notwendig für Europa und
sinnvoll für Österreich. "Griechenland muss nun echten Reformwillen beweisen und die strengen Vorgaben
von EU und IWF auf Punkt und Beistrich erfüllen. Einen anderen Weg wird es nicht geben", so der ÖVP-Finanzsprecher
abschließend. |
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Mölzer: Kerneuropäische Hartwährungszone als Ausweg aus der Euro-Krise
Ehemaliger Hartwährungsverbund um D-Mark soll wiederbelebt werden - Schwache europäische
Volkswirtschaften sollen währungspolitisch eigene Wege gehen
Wien (fpd) - Weil das Griechenland-Desaster gezeigt habe, daß die Währungsunion in ihrer
derzeitigen Form nicht funktioniere, müsse nun nach Alternativen gesucht werden, forderte der freiheitliche
Delegationsleiter im Europäischen Parlament, Andreas Mölzer, am 03.05. "Ein überlegenswerter
Vorschlag, den manche Wirtschaftswissenschafter gemacht haben, wäre eine Teilung der Eurozone in eine Weichwährungsregion
und in eine Hartwährungsunion. Denn diese Lösung trägt dem Umstand Rechnung, daß in den starken
Volkswirtschaften Nord- und Mitteleuropas andere wirtschaftspolitische Auffassungen herrschen als im Mittelmeerraum.
Außerdem könnte dadurch verhindert werden, daß Problemländer wie Griechenland zu einem noch
größeren Ballast für die erfolgreichen Euroländer werden ", betonte Mölzer.
Eine andere Möglichkeit, um aus der Sackgasse herauszukommen sei, so der freiheitliche EU-Mandatar, die Bildung
einer Währungsunion mit Deutschland, wie sie die niederländische Politikerin Rita Verdonk vorgeschlagen
hat. "Bekanntlich gab es vor Einführung des Euro einen Hartwährungsverbund, bei dem sich Währungen
wie der österreichische Schilling oder der niederländische Gulden um die D-Mark gruppiert haben. Dieser
harte Währungsverbund als eine Art kerneuropäische Eurozone sollte wiederbelebt werden und Staaten wie
Griechenland, Spanien oder Portugal sollten währungspolitisch ihre eigenen Wege gehen", erklärte
Mölzer.
Weiters wies der freiheitliche Europa-Abgeordnete auf die Notwendigkeit hin, eine Diskussion ohne Scheuklappen
zu führen. "Im Sinne falschverstandener europäischer Solidarität wird es nicht genügen,
daß Österreich 2,3 Milliarden Euro an Griechenland überweist, weil mit Spanien, Portugal und vielleicht
auch Italien schon bald die nächsten Sanierungsfälle warten. Und am Ende dieser Entwicklung steht dann
ein butterweicher Euro, der die starken Volkswirtschaften Europas in den Abgrund reißt", schloß
Mölzer. |
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Scheibner: Volksabstimmung in Griechenland…
…ob Austritt aus Euro-Zone oder Sparpaket
Wien (bzö) -Der außenpolitische Sprecher und stellvertretende BZÖ-Bündnisobmann,
Herbert Scheibner, verlangte am 03.05. eine Volksabstimmung in Griechenland. Die EU müsse die Finanzhilfen
unbedingt an eine Volksabstimmung in Griechenland koppeln. "Die griechische Bevölkerung soll selbst entscheiden,
ob sie den Austritt des Landes aus der Euro-Zone oder das massive Sparpaket haben will", so Scheibner. Der
freiwillige Austritt aus der Euro-Zone - wie vom BZÖ präferiert - würde es den Griechen erlauben,
mittels einer neuen Währung und einer Abwertung, die Finanzsituation auf ein bewältigbares Maß
zu beruhigen. Wählen die Griechen den Verbleib in der Euro-Zone, dann müssen sie sich auch bewusst sein,
dass sie ein Sparpaket erwartet, wie es noch kein europäisches Land in den letzten Jahrzehnten erlebt habe.
Griechenland müsse 15 Prozent des Bruttonationalproduktes einsparen, ein "normales" Sparpaket, das
bereits massive Einschnitte für die Bevölkerung bringt, liege bei ein bis zwei Prozent. "Es ist
völlig utopisch, dass die griechische Regierung Einsparungen in der Höhe von 15 Prozent des Bruttonationalproduktes
gegen die Bevölkerung und die Gewerkschaften durchsetzt oder überlebt. Der "griechische Patient"
wird mittels EU-Geldern künstlich am Leben erhalten und zwar ohne Aussicht auf Besserung bei der jetzigen
Therapie."
Eine Volksabstimmung in Griechenland ist für Scheibner auch der "Garant für eine vernünftige
Lösung, denn wenn die Bevölkerung selbst ihr weiteres Schicksal bestimmt, dann gilt diese Entscheidung
auch langfristig, unabhängig davon, welche Regierung gerade in Athen sitzt". Eine österreichische
Volksabstimmung wie von der FPÖ gefordert, sei absurd, da man nur über ein Gesetz eine Volksabstimmung
abhalten könne, es aber bei der Griechenlandhilfe kein Gesetz dafür gebe. "Dem BZÖ geht es
darum, dass Griechenland und damit die gesamte EU diese Krise möglichst unbeschadet überstehen, dass
nachhaltig saniert und eine Kettenreaktion vermieden wird", bekräftigt Scheibner abschließend.
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