AIDS 2010: Wien präsentiert Programm zu Kultur und mehr   

erstellt am
03  05. 10

Wien (rk) - Unter dem Motto "Menschenrechte hier und jetzt" tagt in Wien von 18. bis 23. Juli AIDS 2010, die weltweit bedeutendste Konferenz zum Thema HIV/AIDS. Eine große Anzahl von Wiener Kunstschaffenden und Kulturinstitutionen unterstützt in Eigeninitiative die Anliegen von AIDS 2010 mit eindrucksvollen Veranstaltungen, die die WienerInnen anregen sollen, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. So entstand für den Zeitraum Mai bis Juli ein umfangreiches Kulturprogramm im Zeichen des "Red Ribbon". Es wurde am 03.05. von Gesundheitsstadträtin Mag.a Sonja Wehsely, AIDS 2010-Vizepräsidentin Dr.in Brigitte Schmied und Tourismusdirektor Norbert Kettner in einer Pressekonferenz vorgestellt, bei der Belvedere-Direktorin Dr.in Agnes Husslein-Arco stellvertretend für alle zum Programm beitragenden Kulturinstitutionen und KünstlerInnen auftrat.

"Wien ist ein hervorragender Veranstaltungsort für AIDS 2010. Wien ist eine Stadt der Weltoffenheit, in der Teilhabe gelebt wird - und in der Stigmatisierung keinen Platz hat. Seit Bekanntwerden hilft uns die riesige Veranstaltung im Juli dabei, gesundheitspolitisch das Thema HIV/AIDS wieder stärker in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses zu rücken. Wien wendet sich mit seiner Unterstützung für AIDS 2010 insbesondere gegen 'soziales AIDS', gegen die Ausgrenzung", erklärte Wehsely.

Wehsely verwies auf zahlreiche Maßnahmen, welche die Stadt Wien und ihre Partner rund um AIDS 2010 setzen. So setze sich etwa der Life-Ball ganz besonders stark mit AIDS 2010 auseinander. Darüber hinaus werden zahlreiche Wiener Grünflächen genützt, um auf AIDS 2010 hinzuweisen. Die Wiener Gesundheitsförderung bringt die mittlerweile weltberühmte Free-Hugs-Kampagne (http://www.freehugscampaign.org) nach Wien. Im Rahmen des Global Village wird sich die Stadt Wien mit einem einheitlichen Auftritt präsentieren.

"Mich freut besonders die Initiative der Kulturschaffenden, mit ihren Mitteln die Anliegen der Konferenz aufzugreifen und so alle Interessierten einzuladen, sich mit HIV und AIDS auseinanderzusetzen. Diese Initiative erfolgt ausschließlich in inhaltlichem, organisatorischem und finanziellem Eigenengagement, wofür ich namens der Stadt herzlich danke. Mit ihren Beiträgen helfen die Kulturschaffenden nicht nur bei der Sensibilisierung aller in Wien Lebenden für die Thematik der Konferenz, sie setzen auch für die rund 25.000 TeilnehmerInnen, die aus aller Welt anreisen werden, ein Zeichen der Verbundenheit und Identifikation mit dem Motto von AIDS 2010 'Menschenrechte hier und jetzt'".

Künstlerische Vielfalt im Zeichen des "Red Ribbon"
Das Kulturprogramm rund um AIDS 2010 wurde vom Büro für Transfer unter der Leitung von Dr.in Doris Rothauer koordiniert. Seine rund 40 Beiträge spannen den Bogen von der bildenden Kunst über Film, Tanz, Musik, Design und Architektur bis zu einem Kinder- und Jugendschwerpunkt. So zeigt etwa das Festival SOHO IN OTTAKRING die mobile Installation "Minority Logbox", mit einem speziell für den Anlass auf das Thema HIV/AIDS abgestimmten Film- und Videoprogramm und eine Fotoausstellung, die sich der Problematik in Hinblick auf Kinder und Jugendliche widmet. Filmisch wird das Thema auch vom Votivkino, dem "Kino am Dach" der Hauptbücherei Wien und dem Filmfestival auf dem Rathausplatz aufgegriffen. Das ImPulsTanz-Festival wartet mit einem Stück der südafrikanischen Choreographin Robyn Orlin und deren City Theater & Dance Group auf. Das MuseumsQuartier präsentiert u.a. die großformatige Panoramafotografie "The Human Rights Project" des österreichischen Fotokünstlers Lukas M. Müller, und Kindern bieten das Theaterhaus Dschungel und das ZOOM Kindermuseum entsprechende Programme.

Ein musikalisches Highlight bietet das ORF
Radio-Symphonieorchester Wien (RSO), das gemeinsam mit ImPulsTanz am 24. Juli, dem Tag nach Abschluss von AIDS 2010, ins Odeon lädt. Unter seinem zukünftigen Chefdirigenten Cornelius Meister führt es Olga Neuwirths "Hommage à Klaus Nomi" - erstmals für Orchester instrumentiert - auf. Im zweiten Teil des Abends, dessen Reinerlös an mit HIV/AIDS lebende KünsterInnen geht, zeigen die Allround-Künstlerin Penny Arcade und der Tänzer und Choreograph Anthony Rizzi ein speziell für dieses Ereignis kreiertes Tanz- und Performance-Programm.

Im Juli 2010 wird in Wien für Hoffnung, Fortschritt, Aufklärung und Toleranz gearbeitet
Dr.in Brigitte Schmied, Vize-Präsidentin der Konferenz und Präsidentin der Österreichischen AIDS-Gesellschaft, bekräftigte: "Die XVIII. Internationale Aids-Konferenz (AIDS 2010) bietet Wien und seiner Bevölkerung einmal mehr die Chance, die außergewöhnliche Gastfreundschaft und verständnisvolle Unterstützung in der globalen Auseinandersetzung mit HIV/AIDS zu beweisen. Ich freue mich sehr über das großartige Engagement zahlreicher kultureller Institutionen der Stadt sowie renommierter Kulturschaffender, die ein so vielfältiges kulturelles Angebot zum Thema HIV/AIDS initiiert haben. Damit wird, werblich unterstützt vom WienTourismus, bereits im Vorfeld der Konferenz das Thema präsentiert sowie auf die unveränderte Problematik und auf unser aller Verantwortung - die Epidemie einzudämmen - aufmerksam gemacht. Dies schafft die Voraussetzung und das Verständnis für wissenschaftliche und politische Debatten, die im Rahmen von AIDS 2010 geführt werden, wie beispielsweise zu den bestehenden Einschränkungen hinsichtlich des universellen Zugangs zu HIV-Therapie, Prävention und Betreuung ".

Zur Rolle des WienTourismus bei der Kulturinitiative zu AIDS 2010 erklärte Tourismusdirektor Norbert Kettner: "Diese Konferenz hat einen gesellschaftlichen, politischen, humanitären und ökonomischen Anspruch von so hoher globaler Relevanz, dass auch international registriert wird, wie eine Gastgeberstadt und deren Institutionen mit ihr umgehen. Das wird auch von rund 2.500 Journalistinnen und Journalisten, die sich dazu einstellen, weltweit beobachtet und kommentiert. Das Thema AIDS ist immer noch stark stigmatisiert, und das Kulturprogramm als Signal des Willkommens an die Konferenz untermauert nachdrücklich Wiens Ruf als Stadt der Toleranz und Weltoffenheit. Der WienTourismus unterstützt es daher mit seinen Möglichkeiten. Wir sorgen unter anderem dafür, dass das Kulturprogramm und die Konferenz schon im Vorfeld und besonders im Juli in der Stadt so stark wie möglich 'sichtbar' werden: Etwa durch ein Plakat für alle beteiligten Kulturinstitutionen, das auch unsere Partner - die Hotels, die Geschäfte der Wiener Einkaufsstraßen, die Kaffeehäuser und viele Restaurants - aushängen werden. Deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden auch das Red Ribbon tragen, dasselbe gilt für unsere Tourist-Info Wien auf dem Albertinaplatz, wo dem Kulturprogramm außerdem ein großes Schaufenster gewidmet sein wird."

Das Plakat mit der Botschaft "Im Juli 2010 wird in Wien für Hoffnung, Fortschritt, Aufklärung und Toleranz gearbeitet. Schön, dass Sie dabei sind." stellt der WienTourismus gerne auch weiteren Institutionen kostenlos zur Verfügung (Kontakt: Irmgard Steiner, Tel 211 14-664, irmgard.steiner@wien.info). Er bewirbt das Kulturprogramm prominent auf seiner Website und verteilt das Programmheft über all seine Kanäle in der Stadt. Für die KonferenzteilnehmerInnen und anreisenden JournalistInnen hält er im Design des Plakats gestaltete Notizblöcke bereit. Auf seine Initiative haben viele in Wiens Tourismusbranche Red Ribbons (das weltweit gebräuchliche Symbol für Solidarität mit den mit HIV/AIDS lebenden Menschen) angekauft, um MitarbeiterInnen damit auszustatten. 60.000 Stück sind derzeit schon vergeben: an Austrian Airlines für Personal und Passagiere, an die Sparte Tourismus der Wirtschaftskammer Wien für Hotellerie und Gastronomie, an die Wiener Einkaufsstraßen für die Geschäfte und an DO & CO. Weitere Partner des WienTourismus werden sich dieser Aktion noch anschließen.

AkteurInnen gesucht für Kiss@Belvedere: Diesen Kuss der ganzen Welt
Als Repräsentantin der KünstlerInnen und Kulturinstitutionen, die sich am Kulturprogramm beteiligen, trat Dr.in Agnes Husslein-Arco, Direktorin des Belvedere, auf. Ihr Haus wird einen besonders spektakulären Beitrag liefern und sucht dazu AkteurInnen: Im Garten des Belvedere soll sich am 21. Juli um 18.00 Uhr ein riesiges "lebendes Red Ribbon-Zeichen" formieren, bestehend aus Menschen, die jemanden küssen, den sie lieben. Die Aktion wird fotografisch und filmisch festgehalten werden. Husslein-Arco dazu: "Kiss@Belvedere ist nicht nur Titel dieser Aktion, sondern gleichzeitig auch unser Aufruf an alle, aktiv daran teilzunehmen und so symbolisch ihre Solidarität im Kampf gegen AIDS zu bekunden. Zur Erinnerung erhalten alle registrierten Mitwirkenden ein offizielles Foto von diesem, der ganzen Welt geschenkten Kuss und die ersten tausend im Garten Eintreffenden das "Kiss@Belvedere"-T-Shirt von Designer La Hong."

Abschließend betonte Husslein-Arco: "Ich stehe hier nicht nur für das Belvedere, sondern im Namen aller, die zu diesem Kulturprogramm beitragen. Sie haben sich engagiert, weil sie wissen, wie wichtig es ist, Verständnis für die HIV/AIDS-Problematik und für die Menschen, die mit dem Virus leben, auf verschiedenen Ebenen zu bewirken, besonders dort, wo die rationale Wissenschaft oder nüchterne Information nichts erreichen können: Kunst löst auf andere, einzigartige Weise Bewusstseinsprozesse aus. Ein an Kunstformen so reichhaltiges und vielfältiges Programm bietet die unterschiedlichsten Zugänge zu den Themen von AIDS 2010 und soll die Anliegen der Konferenz einer breiten Öffentlichkeit vermitteln."
     
Informationen: http://    
 
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