Höchste Auszeichnung für Hans Ströbitzer   

erstellt am
30  04. 10

Bundeskanzler Werner Faymann ehrte den 80-jährigen Journalisten und Buchautor mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
Wien (bpd) - "Es ist mir eine besondere Freude, heute eine ganz besondere Persönlichkeit zu ehren", sagte Bundeskanzler Werner Faymann am 30.04. in seinen Begrüßungsworten, denn Hans Ströbitzer habe das Unglaubliche geschafft, aus einer Reihe von kleinen Bezirkszeitungen eine der heute wichtigsten österreichischen Regionalzeitungen, die Niederösterreichischen Nachrichten, die NÖN, aufzubauen.

31 Jahre lang stand Ströbitzer als Chefredakteur an der Spitze dieser Zeitung und konnte die Leserzahl von 90.000 auf 600.000 steigern, also mehr als versechsfachen. Und das sei ihm nicht mit simplem Sensationsjournalismus gelungen, so Bundeskanzler Faymann, denn: "Hans Ströbitzer steht für Fairness, es ging und geht ihm immer darum, den Wahrheitsgehalt zu prüfen." Gerade die regionale Nachricht, die Nachricht über die Geschehnisse vor Ort hätten für die Menschen immer eine besondere Bedeutung, "denn das sind Nachrichten, die die Leute betreffen und betroffen machen. Deshalb hat die Kommunal- und Regionalpolitik so große Bedeutung und auch diejenigen, die darüber berichten." Professor Hans Ströbitzer stehe mit dieser Auszeichnung nun in einer Reihe mit Sir Simon Rattle oder Simon Wiesenthal.

Erwin Pröll dankte dem Bundeskanzler für die Einladung, die Laudatio zu halten: "Es ist schon etwas ganz Besonderes, wenn der Landeshauptmann von Niederösterreich in Wien im Bundeskanzleramt zu Wort kommen darf", so Pröll. Er habe mit Freude die Aufgabe angenommen, denn Ströbitzer sei ein Mann, der aufs Engste mit Niederösterreich verbunden sei. "Er ist ein Könner des Handwerks, ein Kenner des Landes und eine Leitfigur für Generationen von Journalisten."

Er habe darüber hinaus zahlreiche Publikationen und Bücher verfasst, die die Geschichte des Landes erläutern und damit die Brücke von der Vergangenheit zur Zukunft bauen. Die von Ströbitzer verfassten Biographien wie etwa die über Alt-Landeshauptmann Andreas Maurer oder die Geschichte der christlich-sozialen Gewerkschaftsbewegung seien Standardwerke geworden. Ströbitzer habe aber die Feder noch lange nicht aus der Hand gelegt: "Er steht mitten im Leben und mit beiden Beinen in Niederösterreich", sagte Pröll.

Der Geehrte dankte dem Bundeskanzler und dem Landeshauptmann für die große Ehrung und die vielen lobenden Worte, die ihn "Gott sei Dank noch zu Lebzeiten" erreichten. "Die feierliche Stunde zählt nun im Spätherbst meines Lebens zu den großen Höhepunkten." Ströbitzer dankte auch launig den drei Landeshauptleuten - Andreas Maurer und Siegfried Ludwig waren ebenso unter den Ehrengästen - dass sie ihm so viel Stoff für Kommentare und ganze Bücher geliefert hätten, "dabei hab ich die Geheimarchive noch gar nicht bearbeitet", scherzte Ströbitzer. Er hob die Bedeutung Niederösterreichs für die Politik hervor. "Es ist das alte Kernland Österreichs und viele große Politiker der jungen Republik, von Karl Renner über Leopold Figl bis hin zu Bruno Kreisky, haben ihre politischen Wurzeln in Niederösterreich." Zum Abschluss lud Ströbitzer zur Präsentation seines neuen Buches über 350 Jahre Maria Taferl im Juni ein: "So ein hoher Orden verpflichtet einfach zum Weiterarbeiten."

Ein Quartett der Wiener Philharmoniker rundete die Feier mit Stücken von Joseph Haydn ab.
     
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