LH Dörfler bei Spatenstich für Unterführung Ebentaler Straße und Bahnhaltestelle
Klagenfurt-Ebenthal
Klagenfurt (lpd) - Die Schienen in eine europäische Verkehrszukunft werden jetzt in Klagenfurt
gelegt. Am 29.04. fand der Spatenstich für die Unterführung Ebentaler Straße und den Umbau der
Haltestelle Klagenfurt-Ebenthal statt. Mit den Bauarbeiten werden die beiden Gleise der Koralmbahn in den Hauptbahnhof
Klagenfurt eingebunden. In dieses Projekt der ÖBB-Infrastruktur AG werden ca. 22 Mio. Euro investiert, die
Fertigstellung ist für 31. August 2012 vorgesehen.
"Wer nicht auf die Schiene setzt, verspielt seine Zukunft", machte Verkehrsreferent Landeshauptmann Gerhard
Dörfler beim Spatenstich klar. Es verwies auf den Umweltaspekt, die enormen wirtschaftlichen Chancen sowie
die reduzierte Abhängigkeit von Erdöl. "Die Koralmbahn ist wirklich das Jahrhundertbauwerk, von
dem wir immer sprechen. Eine Milliarde Bauvolumen bedeuten bei diesem Projekt 17.000 Arbeitsplätze",
betonte er. Die Schienen der Koralmbahn würden ins große Europa führen. Die Hochleistungsbahnverbindung
der Baltisch-Adriatischen Achse (deren Teil die Koralmbahn ist) gehe von Danzig bis Bologna, Klagenfurt und St.
Paul würden zu europäischen Bahnhöfen. Für Kärnten tue sich auch die Zusammenarbeit z.B.
mit dem Hafen von Venedig auf, verwies Dörfler auf ein Gespräch mit dem Hafenpräsidenten. Dörfler
führte auch aus, dass sich die Länder entlang der Baltisch-Adriatischen Achse für eine Mitfinanzierung
der EU einsetzen. Kärnten sei bei diesem Projekt führend mit dabei.
Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider erwartet sich durch die Anknüpfung der Landeshauptstadt
an das internationale Verkehrsnetz viele Impulse. Es gelte, die Stärken im Alpen-Adria-Raum zu vernetzen,
das werde durch das moderne Verkehrswesen unterstützt und beschleunigt. Verkehrsstadtrat Peter Steinkellner
sagte, dass die neue Unterführung die Verkehrssicherheit wesentlich erhöhen werde. Auch die öffentlichen
Verkehrsmittel könnten durch sie schneller und besser verkehren. Unterführung und Haltestelle werden
den gesamten Stadtteil aufwerten, ist er sich sicher.
Geschäftsbereichsleiter Franz Bauer von der ÖBB-Infrastruktur AG sagte, dass die Südbahn eine der
wichtigsten Strecken Österreichs sei. Sie verbinde Wirtschaftsräume mit 2,3 Mio. Einwohnern. Als Teil
der Baltisch-Adriatischen Achse biete sie große Chancen. "Wirtschaftsstandorte zu stärken ist der
Zweck einer Hochleistungsstrecke", betonte Bauer. Von der 130 Kilometer langen Koralmbahn seien bereits 50
Prozent in Bau, einige Streckenabschnitte seien schon fertig.
Projektleiter Klaus Berger von der ÖBB-Infrastruktur AG präsentierte einige Details zur Koralmbahn und
zum aktuellen Projekt in Klagenfurt. 2020 solle die Koralmbahn in Betrieb gehen, in die bisher über eine Milliarde
Euro investiert worden sei. Diese Bahnverbindung zwischen Klagenfurt und Graz sei eine sogenannte Flachbahn mit
wenigen Steigungen. Güterzüge könnten hier mit hohen Lasten fahren, für Züge seien Geschwindigkeiten
von 200 bis 250 km/h möglich. Die Unterführung Ebentaler Straße bezeichnete er als komplexes Bauwerk.
Um auch die Flatschacher Straße einbinden zu können, müsse man sieben bis acht Meter in den Boden
hineingehen. Eine Herausforderung bilde daher das Grundwasser, sogar Taucher würden zur Unterstützung
herangezogen. Berger sagte, dass beim Bau auch mit Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg zu rechnen sei.
Das Baulos in der Ebentaler Straße ist rund 1,2 Kilometer lang und beinhaltet außerdem die Herstellung
von zwei Streckengleisen für die Koralmbahn sowie den Bau einer modernen, barrierefrei zugänglichen Bahnhaltestelle
Klagenfurt-Ebenthal. Die Einbindung der Koralmbahn in den Hauptbahnhof Klagenfurt wird mit Lärmschutzwänden
ausgestattet. Die Eisenbahnkreuzung in der Ebentaler Straße wurde täglich von 8.000 Fahrzeugen frequentiert.
Beim heutigen Spatenstich waren u. a. auch der Leiter der Straßenbauabteilung des Landes, Volker Bidmon,
und Theodor Obrietan von der Firma Massivbau anwesend. Die Segnung erfolgte durch Dompfarrer Peter Allmaier und
die evangelische Pfarrerin Lydia Burchhardt. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Bläserquartett
Villach. |