Innsbruck: Forcierung der familienfreundlichen Stadt   

erstellt am
29  04. 10

Beiträge für private Kinderbetreuungseinrichtungen werden erhöht – Alterserweiterung in städtischen Kindergärten wird ausgebaut
Innsbruck (rms) - Kinderbetreuung auf hohem Niveau ist der Stadt Innsbruck im Sinne der Familienfreundlichkeit ein wichtiges Anliegen. Mit zwei Maßnahmen - nämlich der Erhöhung der Beiträge für private Einrichtungen und der Alterserweiterung in den städtischen Kindergärten - wird die Kinderbetreuung in Innsbruck weiter forciert. Der für Familien und Kinderbetreuung ressortzuständige Vizebürgermeister Christoph Kaufmann und Amtsleiterin Mag.a Brigitte Berchtold erläuterten gemeinsam mit Geschäftsführerin Andrea Wanker-Fessler die Themen bei einem Pressegespräch im Tiroler Sozialdienst in der Pradler Straße am 29.04.

Höhere städtische Beiträge für private Betreuungseinrichtungen
Mit durchschnittlich rund 7 % hat die Stadt Innsbruck für 2010 die Betriebsbeiträge für private Kinderbetreuungseinrichtungen erhöht. "Die Erhöhung war unter anderem deshalb notwendig geworden, weil die privaten Betreiber seit der Einführung des Gratiskindergartens einem erhöhten Konkurrenzdruck gegenüber den öffentlichen Einrichtungen ausgesetzt sind", erklärte Vizebgm. Kaufmann. Die letzte Indexanpassung erfolgte 2002.

Insgesamt werden im Jahr 2010 1.301.500 € für die insgesamt 99 privaten Betreuungseinrichtungen ausgeschüttet. Der größte Anteil davon - nämlich 883.540 € - entfallen auf die privaten Kindergärten. Private Kinderkrippen erhalten Förderungen von 134.220 €, gefolgt von den privaten Schülerhorten mit 101.280 €. Den Rest der Subventionsgelder teilen sich die privaten Kindergruppen, die privaten Spielgruppen und die Tageselternorganisationen auf. Für Investitionsbeiträge - etwa die Anschaffung von Gartengeräten oder Instandhaltungen - stehen nochmals rund 137.000 € zur Verfügung. "Wir sind auf die Subventionen durch die Stadt Innsbruck angewiesen", bestätigte die Leiterin des Tiroler Sozialdienstes Andrea Wanker-Fessler.

Die Stadt Innsbruck fördert private Kindergärten, Schülerhorte, Kinderkrippen und Kindergruppen bzw. Spielgruppen, um - gemeinsam mit den städtischen Einrichtungen - eine flächendeckende Betreuung im ganzen Stadtgebiet zu gewährleisten. "Das flächendeckende Betreuungsangebot ist für berufstätige Eltern ausgesprochen wichtig", so Vizebgm. Kaufmann. Die Stadt wolle für die Eltern ein verlässlicher Partner sein. Nicht zuletzt sei das Kinderbetreuungsangebot auch ein Faktor für den Wirtschaftsstandort Innsbruck.

Im Kindergartenalter werden in Innsbruck rund 2/3 der Kinder (rund 2000) in den 28 städtischen Kindergärten betreut, 1/3 der Kinder (knapp 900) in privaten Kindergärten. Wie Amtsleiterin Mag.a Berchtold berichtete, startet im Herbst das verpflichtende Kindergartenjahr, wobei es in Innsbruck ca. 700 kindergartenpflichtige Kinder geben wird. Auch in diesem Zusammenhang werde man die Zusammenarbeit mit den privaten Einrichtungen intensivieren.

Alterserweiterung wird bestens angenommen
Zweites Thema des Pressegespräches war die Alterserweiterung in den städtischen Kindergärten. In alterserweiterten Gruppen können Kinder ab zwei Jahren aufgenommen werden. "Die Alterserweiterung wird bestens angenommen", berichtete Vizebürgermeister Kaufmann. Im Jahr 2007/08 startete die Stadt mit 20 Kindern in vier Gruppen in vier Kindergärten. 2009/10 sind es 40 Kinder in 8 Gruppen und fünf Kindergärten. "Das ist die Zukunft", so Vizebgm. Kaufmann. Aufgrund der großen Nachfrage wird es ab Herbst 2010 das Angebot der alterserweiterten Gruppen in zwei weiteren städtischen Kindergärten (KG Bachlechnerstraße und KG Wilten West) geben.

Das pädagogische Konzept ist, wie Mag.a Berchtold berichtete, speziell auf die unter Dreijährigen ausgelegt. "Es wird individuell auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen", so Mag.a Berchtold. In den alterserweiterten Gruppen sind 18 Kinder, davon fünf Kinder unter drei Jahren. Betreut werden sie von einer Pädagogin mit Früherzieherin-Ausbildung und einer Assistentin. Zu Beginn der Kindergartenzeit gibt es gemeinsam mit der Mutter eine sensible Eingewöhnungszeit. Als Rückzugsort steht ein besonders für Kleinstkinder adaptierter Nebenraum zur Verfügung; weiters gibt es in allen Gruppen eine eigens angefertigte "Rückzugshöhle". Spezielle Spielsachen, eigene Schlafräume und Essensgruppen ergänzen das Angebot. Wichtig für die Kleinen sei auch die Gruppenleiterin als Bezugsperson. Wert gelegt wird auch auf das enge Zusammenspiel mit den Eltern.

Wie die Erfahrungen gezeigt haben, sind die kleinen Kinder sehr kompetent und profitieren in der Entwicklung von den alterserweiterten Gruppen. Sie lernen von den Größeren. Das soziale Verhalten ist sehr fortgeschritten, weil Regeln und Strukturen sehr früh gelebt und erkannt werden. Auch sprachlich sind die Kinder gut entwickelt. "Ein Vorteil der Alterserweiterung ist, dass die Kinder die Betreuungseinrichtung nicht mit drei Jahren verlassen müssen, sondern in ihrer gewohnten Umgebung bleiben", ergänzte Amtsleiterin Mag.a Berchtold.
     
zurück