Mitterlehner unterstützt Initiative für mehr Energieeffizienz in den Kommunen    

erstellt am
28  04. 10

Moderne Beleuchtung bringt Kommunen Einsparungspotenziale von bis zu 50 Prozent - Österreichweite Informations-Roadshow "Kommunale Beleuchtung: Mehr Licht weniger Kosten" lanciert
Wien (bmwfj) - Unter der Patronanz von Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner haben der Österreichische Gemeindebund, der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) und die Kommunalkredit Austria die österreichweite Informations-Roadshow "Kommunale Beleuchtung: Mehr Licht - Weniger Kosten" gestartet. "Angesichts knapper werdender Ressourcen muss Österreich mit Energie effizienter umgehen. Mit dem Austausch von ineffizienten Beleuchtungstechnologien unterstützen Städte und Gemeinden das Erreichen der in der Energiestrategie festgelegten Energie- und Klimaziele und können bis zu 50 Prozent der Energiekosten sparen. Außerdem wird die regionale Wirtschaft angekurbelt", betonte Mitterlehner bei der heutigen Präsentation der Initiative mit Helmut Mödlhammer, dem Präsidenten des Österreichischen Gemeindebundes, Robert Pfarrwaller vom FEEI sowie Alois Steinbichler, dem Vorstandsvorsitzenden der Kommunalkredit. Ziel ist es, durch die Förderungen der Umstellung und durch bewusstseinsbildende Maßnahmen in den kommenden sieben Jahren 50 Prozent der Beleuchtungen auszutauschen. "Das bedeutet für die Wirtschaft ein zusätzliches Auftragsvolumen von 100 Millionen Euro", betont Mitterlehner.

In der "Energiestrategie Österreich" wurde die Stabilisierung des Energieverbrauches auf dem Niveau des Jahres 2005 festgeschrieben. Um dieses Ziel zu erreichen, sind neben Gesetzesvorhaben insbesondere Initiativen zur Bewusstseinsbildung und Anreizsysteme wie die aktuelle Initiative wichtig. Allein durch effizientere Lampen und Leuchtmittel können bei der Beleuchtung in Häusern, Unternehmen und Kommunen 10 Petajoule (PJ) eingespart werden. Zudem sieht die Ökodesign-Richtlinie der EU vor, dass ab dem Jahr 2012 mehr als 30 Prozent der Straßenbeleuchtung in Österreichs Städten und Gemeinden auf effizientere Systeme umgerüstet werden sollen.

Die Informations-Roadshow umfasst auch die Beratung über ein dafür entwickeltes Fördermodell der Kommunalcredit Public Finance. Zusätzlich veranstalten FEEI und Wirtschaftsministerium einen Wettbewerb, in dem Vorzeigeprojekte prämiert werden. Das Wirtschaftsministerium unterstützt diesen Wettbewerb mit 25.000 Euro für die Landes- und Bundessieger. Kriterien für die Jurybewertung sind eine hohe Energieeffizienz der gesetzten Maßnahme, die Wirtschaftlichkeit über den Lebenszyklus, die technische Qualität der Beleuchtung und die Sicherheit. "Damit schaffen wir neue Anreize für Best-Practice-Modelle", sagte Mitterlehner.

Mit der Senkung des Energieverbrauchs ist für die Kommunen zudem eine enorme Kosteneinsparung verbunden. In einer Mustergemeinde mit 4.300 Einwohnern und einer Jahresbrenndauer der Straßenbeleuchtung von 4.200 Stunden - das sind 11,5 Stunden pro Tag - reduziert sich beispielsweise der Stromverbrauch von 297.532,2 Kilowattstunden (kWh) um 48 Prozent auf 141.913,8 kWh pro Jahr. Gleichzeitig gehen die jährlichen Betriebskosten von 40.196,60 Euro auf 19.172,60 Euro zurück.

Österreichs Gemeinden mit Vorreiterrolle
Auch für Gemeindebund-Präsident Mödlhammer ist die kommunale Beleuchtung ein wichtiges Zukunftsthema. „Kluge Lösungen in Verbindung mit neuen Technologien bringen einerseits ein großes Potenzial an Einsparung, sind andererseits aber auch ein wichtiges Zeichen für den Klimaschutz. Daher unterstützen wir die Roadshow aus vollem Herzen. Und gerade in Zeiten knapper Budgets und leerer Kassen liegt es im Interesse jedes einzelnen Bürgermeisters, die daraus möglichen Kostenvorteile auch zu nutzen“, so Mödlhammer.

Hochwertige Produktlösungen bringen mehr Sicherheit auf Wegen und Straßen, eine verringerte Streulichtbelastung, weniger Lichtverschmutzung und nicht zuletzt eine Verbesserung der modernen Lebensqualität, wie Robert Pfarrwaller, Präsident des FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie ergänzt. „Bei sozialer Infrastruktur – in Schulen, Kindergärten, Pflegeheimen oder Krankenhäusern - sorgt qualitätsvolles Licht für ein gesundes und leistungsförderndes Umfeld", so Pfarrwaller. Insbesondere mit der neuen Lichttechnologie LED (Licht emittierende Dioden) eröffnen sich neue Chancen. „Lange Lebensdauer, längere Wartungszyklen und extrem niedriger Energieverbrauch machen die LED Technologie für die Innen- wie auch die Außenbeleuchtung interessant. Es gibt schon die ersten Straßenzüge in Österreich, die komplett mit LED beleuchtet sind", so Pfarrwaller.

Budgetschonende Umsetzung mit richtigem Finanzierungsmodell
Eine wesentliche Voraussetzung für eine budgetschonende Technologieumstellung sind die richtigen Finanzierungsmodelle und Förderungsmöglichkeiten. Damit seien trotz der Investitionskosten bereits ab dem ersten Jahr Kosteneinsparungen möglich, betont Alois Steinbichler, Vorstandsvorsitzender der Kommunalkredit Austria AG. „Als Kompetenzzentrum für das kommunale und infrastrukturnahe Projektgeschäft haben wir für die Kommunen auch im Lichtbereich ein Angebot: Mit der Finanzierungsinitiative 'Licht' bieten wir attraktive Möglichkeiten zur Finanzierung geplanter Innen- und Außenbeleuchtungsprojekte. Wir schnüren für kleine wie für große Projekte eine maßgeschneiderte Finanzierungsvariante, die eine verbesserte Liquiditätssituation sowie eine langfristige Kostensenkung bietet.“

Roadshow tourt durch Österreich
Die neue Roadshow "Kommunale Beleuchtung: Mehr Licht – Weniger Kosten" gibt kommunalen Entscheidungsträgern einen guten Überblick zu allen relevanten Themen im Zusammenhang mit der Beleuchtungssanierung im kommunalen Bereich. An insgesamt sechs Standorten, die über ganz Österreich verteilt sind, finden jeweils halbtägige Informationsveranstaltungen statt, in deren Rahmen aufgezeigt wird, welche Veränderungen auf Kommunen durch die neuen Rahmenbedingungen auf nationaler und EU-Ebene zukommen. Neben den rechtlichen Grundlagen bilden die neuesten Technologien bzw. deren Vorteile - wie Einsparpotenziale bei Kosten und CO2 - die inhaltlichen Schwerpunkte. Darüber hinaus demonstrieren zahlreiche Praxisbeispiele von bereits umgesetzten Beleuchtungskonzepten die Möglichkeiten moderner Technik. Begleitend zu den Expertenvorträgen findet eine ganztägige Ausstellung statt.
 
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