Oberösterreich ist Vorreiter in Sachen E-Mobilität   

erstellt am
28  04. 10

Linz (lk) - Elektro-Mobilität ist eine der Zukunfts- und Technologiechancen; für weniger Lärm, weniger Emissionen, mehr Energieeffizienz und weniger Öl- und Energieverbrauch. Und für Tausende neue grüne Jobs. Das Umwelt- und Energieressort des Landes startet daher ab 1. Mai 2010 eine breite Förderaktion mit dem Ziel, den Umstieg auf E-Fahrzeuge attraktiv zu machen und die E-Mobilität von Beginn an ganz stark an die Verwendung von Ökostrom zu binden.

Allen aktuellen Prognosen folgend wird sich der Elektromotor gegenüber anderen alternativen Antrieben durchsetzen. Für Europa wird, je nach Ölpreisentwicklung und politischen Maßnahmen, ein Anteil von Elektro-Autos am gesamten PKW-Bestand von drei bis 14 Prozent im Jahr 2020 prognostiziert. Bis 2030 ist ein Anteil von 31 (!) Prozent möglich. (Quelle: VCÖ Potenziale von Elektro-Mobilität, Mai 2009) Im Jahr 2008 waren in Österreich 146 Elektro-Autos zugelassen. Weitere 2.592 PKW hatten einen Hybridmotor - von insgesamt 4,28 Millionen PKW. Der VCÖ rechnet, dass im Jahr 2020 neun Prozent der PKW in Österreich einen Elektro-Motor haben (inklusive Hybridautos). Damit würde die Zahl der Autos mit Elektromotor um das 148-Fache von 2.738 Wägen im Jahr 2008 auf rund 405.000 steigen! Der Umstieg auf E-Mobilität hat daher neben der ersten Priorität für den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs einen hohen Stellenwert bei unserer Energiewende.

National und international wird mit Hochdruck an der Zukunft der E-Mobilität gearbeitet. 115 Millionen Euro wird von der deutschen Bundesregierung in den nächsten Jahren in die Förderung neuer Technologien investiert. Das wohl ambitionierteste Elektroautoprojekt läuft derzeit in Israel: Bis 2011 soll das Land mit 5.000 Lade- und Batteriewechselstationen ausgestattet werden - und auch Oberösterreich leistet seinen Beitrag und stellt die Weichen in Richtung Nutzung der Elektromobilität durch ein entsprechendes Angebot.

LR Anschober: "Die für Oberösterreich besonders wichtige Automobilindustrie mit 65.000 Arbeitsplätzen befindet sich in einer tiefen Krise. Doch jede Krise bietet auch Chancen. So wie bei den letzen großen Umbrüchen - etwa 1985/86 bei der großen Krise der Verstaatlichten - muss Oberösterreich diese Chance nützen und wie bei der Ökoenergie auch Technologieführer bei den Zukunftsformen der Mobilität werden. Die Zukunft gehört den Elektroantrieben - davon bin ich zutiefst überzeugt. Wegen des fünffach höheren Wirkungsgrades der Klimaverträglichkeit, der Lärmvermeidung, dem möglichen Ausstieg aus der Abhängigkeit von Öl und damit verringerten Kosten. Daher müssen wir jetzt in die Forschung der Elektromobilität investieren: Von der Speicherung über das Lastmanagement und eine Tankstellenlogistik bis zur Leichtbauweise von Fahrzeugen der Zukunft. Begleitend dazu versuche ich einen starken Heimmarkt aufzubauen durch die Förderungsaktivitäten für Elektromobilität und eine erste Serie an Solartankstellen. Ich bin überzeugt, dass wir mit einer Doppelstrategie - rasche Entwicklung der Elektromobilität und Effizienzoffensive bei konventionellen Fahrzeugen - enorme wirtschaftliche Chancen nutzen können."

Ausbau der E-Mobilität bringt weniger Ölverbrauch, weniger Energieverbrauch durch höhere Effizienz, weniger Lärm und Luftschadstoffe sowie CO2-Einsparungen
Oberösterreich will bei der Umstellung des Verkehrs auf Elektromobilität führend sein. "Nicht entweder Ausbau des öffentlichen Verkehrs oder Umstellung auf Elektromobilität ist die Devise, sondern wir brauchen beides. Dieses Jahrzehnt muss in Oberösterreich das Jahrzehnt eines umfassenden Umbaus der Mobilität werden. Dies ist die Voraussetzung für die Erfüllung der Klimaschutzziele, der Luftgüteziele und einer leistbaren Mobilität", fordert Umwelt-Landesrat Rudi Anschober.

Elektromobilität ist deshalb eine umweltverträgliche Alternative zur derzeitigen Mobilität, weil sie fünfmal effizienter ist und viel weniger Lärm und Schadstoffe erzeugt. Wichtig ist jedoch, dass die Umstellung auf Elektromobilität von Beginn an an die Verwendung von Ökostrom gebunden wird.

"Wenn man aufbauend auf die ökologische Energieerzeugung von der Inbetriebnahme von 20.000 E-Autos bis zum Jahr 2020 ausgeht, dann bringt allein dies eine jährliche CO2-Reduktion von rund 50.000 t CO2. Stellen wir in Oberösterreich flächendeckend innerhalb der nächsten Jahrzehnte auf E-Mobilität um, dann können wir den Import und die Verwendung von Öl deutlich verringern. Der Stromverbrauch wird sich dadurch in diesem langen Zeitraum in Oberösterreich um 5-6% erhöhen. Daher ist es wichtig, diesen zusätzlichen Strom aus Ökostrom abzudecken", so Anschober.
 
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