Verleihung des Preises des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck an den norwegischen Regional-
und Kommunalpolitiker
Innsbruck (rns) - Im festlichen Ambiente des Riesensaals der Innsbrucker Hofburg fand am 08.05.,
am Vorabend des Europatages, die Verleihung des Kaiser-Maximilian-Preises an den früheren Präsidenten
des Kongresses der Gemeinden und Regionen des Europarates und Präsidenten der Kammer der Gemeinden, Halvdan
Skard, statt. Der norwegische Historiker ist auch Mitglied des Rates der Gemeinden und Regionen Europas.
Die Verleihung des Maximilianpreises 2010 war gleichzeitig auch ein würdiger Anlass, der Vizepräsidentin
des Kongresses der Gemeinden und Regionen Europas, Altbürgermeisterin Kommerzialrätin Hilde Zach, die
Ehrenmedaille des Europarates zu verleihen. Die Verleihung nahm der Präsident des Kongresses der Gemeinden
und Regionen Europa, Dr. Ian Micallef, vor.
Zahlreiche Prominenz aus Politik, Kirche, Universität und Gesellschaft nahm an diesem Festakt teil, der ein
starkes Signal und das Bekenntnis Innsbrucks zu Europa zum Ausdruck brachte.
Landeshauptmann Güntern Platter bezeichnete in seinen Begrüßungsworten die europäische Einigung
als Werk für die Friedenspolitik und hob hervor, dass dieses Europa Persönlichkeiten brauche, die sich
für Europa der Bürgerinnen und Bürger einsetzen.
Festredner Landtagspräsident DDR. Herwig van Staa zeigte die Entwicklung Europas auf und unterstrich das historische
Verdienst des Europarates, Demokratie nicht nur auf der Basis des Parlamentarismus sondern, vor allem auf der Ebene
der Regionen und Gemeinden zu fördern, Demokratie erlebbar zu machen und den Menschenrechten zum Durchbruch
zu verhelfen.
Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer lobte in ihrer Laudatio den Einsatz von Halvdan Skard für
die europäische Regional- und Kommunalpolitik. Er habe sein Leben der Förderung der Demokratie gewidmet,
für die Stärkung der Grundrechte aller Bürgerinnen und Bürger und für ein soziales Europa
gekämpft und sei stets eine Säule der europäischen Charta der Selbstverwaltung gewesen. Oppitz-Plörer
erinnerte daran, dass die Verleihung dieses Preises mit europäischer Dimension 1997 gemeinsam vom Land Tirol
und der Stadt Innsbruck gestiftet wurde, einerseits als ehrendes Andenken an den Regional- und Kommunalpolitiker
von europäischem Format, DDr. Alois Lugger, und andererseits als Signal Innsbrucks als Europastadt.
Halvdan Skard versprach in seinen Dankesworten diesen Preis als Motivation für die Weiterführung seiner
Arbeit und als Quelle der Inspiration zu sehen. Lösungsansätze für das vereinte Europa seien globales
Denken und lokales Handeln, und die Zusammenarbeit über die Grenzen hinaus.
Der Präsident des Kongresses der Gemeinden und Regionen Europas, Dr. Jan Micaleff, würdigte die Vizepräsidentin
des Kongresses der Gemeinden und Regionen Europas, Alt-Bürgermeisterin Hilde Zach für ihr langjähriges
kommunales und europäisches Wirken. Sie habe Demokratie an der Basis geleistet und sich für die Selbstverwaltung
in den Städten und Gemeinden stark gemacht. Sie gehöre zu jenen Persönlichkeiten, die dem Traum
eines Europas mit starken europäischen Gemeinden Hoffnung gegeben habe und nun eine würdige Trägerin
der Ehrenmedaille des Europarates sei.
Hilde Zach erinnerte an das Erbe Dr. Alois Luggers, der Innsbrucks Tradition als europäische Brückenstadt
belebt und Innsbruck zur Olympiastadt gemacht habe. Die Olympischen Jugend-Winterspiele im Jahr 2012 bezeichnete
Zach als Chance für die olympische Idee wieder verstärkt völkerverbindend und friedensstiftend zu
wirken. Die Auszeichnung nehme sie stellvertretend für alle, die sich im Sinne des Föderalismus und der
Subsidiarität in Europa einsetzen.
Geboren: 1 Dezember 1939, (N), Historiker
Werdegang:
2006-2008 Präsident des Kongresses
2002-2006 Präsident der Kammer der Gemeinden
1992 Vorstandsmitglied der Norwegischen Association
of Local and Regional Authorities
1992 Chef der Norwegischen Delegation (Kongress der
Gemeinden und Regionen)
1988 Mitglied des Kongresses der Gemeinden und Regionen
1982 Norwegisches Kulturministerium: Kabinettchef
1976-1981 Staatssekretär, Ministerium für Kultur, Bildung, Forschung und
kirchliche Angelegenheiten
ab 1968 Mitglied des Stadtrates von Stavanger und Baerum
Der Kaiser Maximilian-Preis
Der Kaiser-Maximilian-Preis wird jährlich für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Regionalpolitik
bzw. der Kommunalpolitik durch das Land Tirol und die Stadt Innsbruck in Innsbruck verliehen. Der Preis besteht
aus einer Urkunde und einer Medaille (Schautaler von 1509 Kaiser Maximilian I.) sowie einem Geldpreis in der Höhe
von € 10.000,--.
Mit der Verleihung dieses Preises werden außerordentliche Leistungen von Persönlichkeiten und Institutionen
aus dem Bereich der europäischen Regional- und Kommunalpolitik ausgezeichnet. Besondere Berücksichtigung
finden Bemühungen um die Verwirklichung des Grundsatzes der Subsidiarität und der Inhalte der Charta
der Lokalen Selbstverwaltung und der Charta der Regionalen Selbstverwaltung des Europarates.
Bisherige Preisträger
1998 erfolgte die erstmalige Vergabe des Kaiser-Maximilian-Preises an Herrn Jordi Pujol, Präsident
von Katalonien.
In den Folgejahren wurde der Preis an folgende Persönlichkeiten verliehen:
1999 Dr. Josef Hofmann, Ehrenpräsident des Rates der Gemeinden und
Regionen Europas
2000 Luc van den Brande, Präsident der Versammlung der Regionen Europas
2001 Baroness Farrington of Ribbleton, Großbritannien
2002 Erwin Teufel, Ministerpräsidenten des Landes Baden Württemberg, und
Dr. Heinrich Hoffschulte, 1. Vizepräsident des Rates der Gemeinden und
Regionen Europas
2003 Alain Chénard, Präsident des Kongresses der Gemeinden und Regionen
Europas a. D.
2004 Elisabeth Gateau, Generalsekretärin der Weltunion der Kommunen
2005 Jan Olbrycht, Mitglied des Europäischen Parlaments
2007 Dr. Michael Häupl, Präsident des Rates der Gemeinden und Regionen
Europas
Graham Meadows, Generaldirektor a.D. der Europäischen Kommission
2008 Dora Bakoyannis, griechische Außenministerin
2009 Giovanni Di Stasi, ehem. Präsident des Kongresses der Gemeinden und
Regionen Europas |