Rund 50 Projekte im Wettbewerb um Forschungsförderung – Großes Interesse an wissenschaftlicher
Auseinandersetzung mit Interkulturalität
Wien (rk) - Die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK) sind ein zentrales Feld der Wiener
Forschungslandschaft mit langer und erfolgreicher Tradition. Die Stadt Wien unterstützt seit 2008 im Rahmen
eines mehrjährigen Förderprogramms hochqualitative Forschungsvorhaben in diesem Bereich. Auch die diesjährige
Ausschreibung, der Diversität - Identität Call 2010, stieß wieder auf überwältigendes
Interesse bei den Wiener Forscherinnen und Forschern und bestätigte dadurch die inhaltliche Ausrichtung und
Relevanz des Themas.
"Wien war immer schon eine Stadt, in der viele unterschiedliche Kulturen zusammenleben - das ist ein wesentlicher
Bestandteil der Identität Wiens und eine große Chance. Die rege Beteiligung am aktuellen GSK-Call zeigt,
dass das Interesse der wissenschaftlichen Community, dieses Thema empirisch zu bearbeiten, sehr groß ist",
freut sich Wissenschaftsstadtrat Andreas Mailath-Pokorny über den Erfolg der Ausschreibung.
Call "Diversität-Identität"
Das Wiener Impulsprogramm für Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK) wurde 2008 als mehrjähriges
Förderprogramm der Stadt Wien für disziplinenübergreifende Forschung im Bereich der GSK ins Leben
gerufen. Das Programm wird vom Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) durchgeführt.
Nachdem die ersten beiden Calls 2008 und 2009 den thematischen Fokus an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft
und Kunst ("Art(s)&Sciences") angesiedelt hatten, wurde heuer ein neuer thematischer Fokus mit besonderer
Relevanz für Wien gesetzt: Gefördert werden mehrjährige Forschungsprojekte, die sich mit den sozialen,
kulturellen, ökonomischen, politischen und medialen Herausforderungen einer zunehmend von Diversität
und Vielfalt gekennzeichneten Gesellschaft auseinander setzen. Insbesondere geht es darum, die damit verbundenen
Möglichkeiten und Chancen für Wien ins Zentrum zu stellen. Im Fokus der Ausschreibung stehen dabei disziplinenübergreifende
Forschungsarbeiten zu Fragen ethnischer Herkunft, der Migration, interkultureller Mobilität, der Integration
und des Zusammenlebens. Für die Förderung dieser Projekte stehen insgesamt 1,3 Mio. Euro aus Mitteln
der Stadt Wien zur Verfügung.
Breite Resonanz - Förderempfehlungen im Herbst 2010
Mit Einreichschluss 6. Mai 2010 sind insgesamt 46 Projektvorschläge beim WWTF eingelangt. Die beantragte Fördersumme
beläuft sich auf rund 12,5 Mio. Euro, dh. die Ausschreibung ist damit angesichts der Dotation mit 1,3 Mio.
Euro fast zehnfach überzeichnet, was die Aktualität und die Relevanz des Themas für Wien eindrucksvoll
bestätigt. Die durchschnittliche beantragte Fördersumme pro Projekt beläuft sich auf ca. 275.000
Euro, die Laufzeit der eingereichten Projekte auf zwei bis vier Jahre.
Ein hochrangig besetzter internationaler Programmbeirat unter der Leitung von Prof. Shalini Randeria von der Universität
Zürich wird im Herbst dieses Jahres die besten Projekte auswählen und Förderempfehlungen aussprechen.
Der Beirat wird sich dabei zusätzlich auf die Bewertung durch ausschließlich internationale FachgutachterInnen
(sog. Peer Review) stützen. Für die Bewertung sind die hohe Qualität der Projektidee und der beteiligten
Personen ebenso zentral wie die Relevanz der gewählten Fragestellung und des Projektes für Wien. |