New York (dpa) - Österreich hat den Vereinten Nationen ein Abrüstungsbüro in Wien angeboten.
"Wir schlagen ein Liaison-Office vor, von dem aus die Vereinten Nationen ihre Abrüstungsmaßnahmen
koordinieren können", sagte Außenminister Michael Spindelegger am 03.05. vor der UN-Konferenz zum
Atomwaffensperrvertrag in New York. "Wir werden dafür Büros zur Verfügung stellen und in den
ersten zehn Jahren die Finanzierung übernehmen." Spindelegger sprach von einem Verbindungsbüro "mit
einigen Mitarbeitern." "Für die Details sind wir offen. Ich habe Generalsekretär Ban Ki Moon
das Angebot unterbreitet und er hat es für gut befunden." Wien ist neben der Zentrale in New York und
Außenstellen in Genf und Nairobi bereits einer der Standorte der Vereinten Nationen.
Spindelegger schlug weiter vor, Privatorganisationen enger in die Abrüstungsbemühungen einzubeziehen.
"Es sind gerade die Nichtregierungsorganisationen, die in den einzelnen Ländern an die Leute herankommen.
Die können die Menschen ganz anders zusammenbringen", sagte der ÖVP-Politiker. Diesen Organisationen
könne "die Verlinkung zu den Vereinten Nationen" gelingen, deshalb würde Österreich sie
gern stärker eingebunden sehen.
Spindelegger verteidigte seine Entscheidung, bei der Rede des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad
den Raum zu verlassen. "Seine Attacken gegen Israel, die USA und auch die Vereinten Nationen waren alles andere
als konstruktiv. So etwas Destruktives hat auf einer internationalen Konferenz nichts zu suchen." Die Österreicher
hätten deshalb als eine der ersten den Saal verlassen. "Wenn jemand mit solch einer Provokation eine
Show macht, will ich mir das nicht auch noch anhören." |