Japanischer Vize-Innenminister Shu Watanabe bei Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka
Wien (bmf) - Österreichs Vorreiterrolle in Sachen E-Government und wichtige Steuerfragen waren
Hauptthema beim Besuch des japanischen Vize-Innenminister Shu Watanabe am 03.05. bei Finanzstaatssekretär
Reinhold Lopatka. "Es ist erfreulich, dass sich Japan als hochtechnisiertes Land bei Österreich Informationen
über unsere Entwicklung des E-Government holt", so Lopatka.
Shu Watanabe betonte: "Die neue japanische Regierung möche vom österreichischen System lernen, um
Reformen im Bereich der japanischen Finanzverwaltung einzuleiten."
Mit Fragen zur Steuer- und Sozialversicherungsnummer startete das rund einstündige Gespräch im Finanzministerium.
Denn die japanische Regierung plant die Einführung einer gemeinsamen Nummer für Steuerfragen und Sozialversicherungen.
In Österreich unterliegen personenbezogene Daten dem Datenschutz. Um die öffentliche Verwaltung dennoch
effizient durchführen zu können, wurde im E-Governmentgesetz ein Transformationsmechanismus geschaffen,
der es erlaubt, die Identifikation einer Person in verschiedenen Bereichen so durchzuführen, dass der Datenschutz
gewährleistet ist. In der Praxis habe sich zudem gezeigt, dass den Österreichern ihre Sozialversicherungsnummer,
die auch auf der E-Card jedes Versicherten ausgewiesen ist, besser geläufig ist, als die Steuernummer. Darum
finde in der Arbeitnehmerveranlagung wie auch in der Einkommensteuererklärung die Sozialversicherungsnummer
Verwendung. Dies werde von den Steuerpflichtigen als Erleichterung empfunden, erklärte Lopatka.
Im Anschluss diskutierte der japanische Vize-Innenminister, der in Vertretung von Vize-Finanzminister Naoki Minezaki
zum Gespräch mit Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka gekommen war, wie das Management von persönlichen
Informationen der Steuerzahler und das Einkommensteuergesetz in Österreich aufgebaut sind. Lopatka: "Die
bilateralen Beziehungen zwischen Japan und Österreich sind exzellent. Vertieft wurde das auch durch das Japan-Österreich-Festjahr
2009, bei dem der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern vor 140 Jahren gedacht
wurde. Das Gespräch mit Shu Watanabe ist ein weiterer Beitrag zur Festigung der Beziehungen. Japan steht in
Zeiten der Krise vor großen wirtschafts- und finanzpolitischen Herausforderungen. Premierminister Hatoyama
wird mit hilfreicher Unterstützung von Shu Watanabe alles daran setzen, diese zu meistern." |