Herkunftslandrecherche im Asylwesen   

erstellt am
04  05. 10

Wien (bmi) - Die Herkunftslandrecherche der Staatendokumentation des Bundesasylamts ist ein wichtiger Bestandteil des Asylverfahrens und Säule für die Arbeit des Bundesasylamts und des Asylgerichtshofs.

Die Staatendokumentation wurde mit der Einführung des Asylgesetzes 2005 im Bundesasylamt etabliert, um die Qualität der österreichischen Asylverfahren zu sichern und weiter zu verbessern. Gemäß dem gesetzlichen Auftrag ist es Aufgabe der Staatendokumentation, Informationen zur Situation in den Herkunftsländern von Asylwerbern aufzubereiten. Die gesammelten Informationen werden wissenschaftlich aufbereitet und auf einer Datenbank im Internet abgelegt. In der Staatendokumentation sind derzeit Absolventen der Geschichtswissenschaften, Politikwissenschaften, sowie Kultur- und Sozialantrophologie tätig. Die Arbeit der Staatendokumentation wird von einem Beirat unterstützt, in dem unter anderem das Rote Kreuz und UNHCR vertreten sind.

Die Staatendokumentation im Bundesasylamt sammelt Fakten, die relevant sind

  • für die Beurteilung, ob Tatsachen vorliegen, die auf die Gefahr von Verfolgung im Sinne des Asylgesetzes in einem bestimmten Staat schließen lassen,
  • für die Beurteilung der Glaubwürdigkeit der Angaben von Asylwerbern und
  • für die Entscheidung, ob ein bestimmter Staat ein sicherer Herkunftsstaat oder sicherer Drittstaat im Sinne des Gesetzes ist.


Zu ihrer Arbeit zieht die Staatendokumentation unterschiedliche Quellen heran – einerseits öffentlich zugängliche Berichte von Nichtregierungsorganisationen (wie Amnesty International, Human Rights Watch) und internationalen Organisationen (wie den Vereinten Nationen) und Regierungen, andererseits aber auch Informationen in Herkunftsländern vor Ort. So werden etwa zu konkreten Themen Anfragen an österreichische Botschaften gestellt und Studienreisen (Fact Finding Missions) organisiert. Zudem bestehen eine Zusammenarbeit und ein reger Informationsaustausch mit den Asylbehörden der EU-Mitgliedstaaten und internationalen Organisationen.

 
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