Große Chancen für Österreich - Kooperation mit Deutschland wird verstärkt
Wien (bmvit) - Verkehrsministerin Doris Bures hatte am Nachmittag des 13.05. ihren deutschen Amtskollegen
Peter Ramsauer in Wien zu Besuch. Bei ihrem Arbeitsgespräch standen die großen Zukunftsthemen der europäischen
Verkehrspolitik auf dem Programm. Ganz im Zentrum dabei: Umweltfreundlicher Verkehr und E-Mobilität. Durch
volle Konzentration auf Forschung und Entwicklung will Deutschland künftig zu den Marktführern bei E-Mobilität
gehören. Den selben Ansatz verfolgt auch Ministerin Bures, die in verstärkten Kooperationen mit Deutschland
große Chancen für den Wirtschaftsstandort Österreich sieht. "Deutschland ist wichtigster Exportmarkt
für Österreichs automotive Zulieferindustrie - diese Position wollen wir weiter ausbauen", erklärt
Bures. Die Exportquote des heimischen automotiven Bereichs liegt bei 90 Prozent. Rund zwei Drittel davon gehen
nach Deutschland. Österreich produziert weltweit die meisten Motoren pro Kopf. Das ehrgeizige Ziel von Bures:
Das soll künftig auch für alternative Antriebe, wie E-Antriebe, gelten.
Sowohl in Österreich als auch in Deutschland ist die Auto- und Autozulieferindustrie eine der wichtigsten
Branchen. Die Umstellung auf strombetriebene Fahrzeuge ist in Sicht. Jetzt geht es beiden Ländern darum, dass
davon auch die Wirtschaft und die Beschäftigten profitieren. Bures: "Das Ziel ist nicht nur, möglichst
rasch möglichst viele E-Fahrzeuge auf die Straße zu bringen, sondern vor allem auch: Dass die umweltfreundliche
Mobilität von österreichischer Technologie angetrieben wird. Dass wir damit Wertschöpfung und Arbeitsplätze
in Österreich schaffen. Wir wollen produzieren, nicht nur importieren", so Bures.
Kooperation als Chance für Österreich und Deutschland
Die deutsche Bundesregierung hat vor wenigen Tagen das Ziel definiert, international zum Marktführer bei den
E-Fahrzeugen zu werden. Die deutsche Autoindustrie will bei Serienfahrzeugen mit E-Mobilität stark aufholen.
"Das ist für Österreich eine große Chance, denn vom Know-How unserer Zulieferbetriebe kann
Deutschland profitieren", so die Verkehrsministerin. Alleine VW kauft in Österreich jährlich um
600 Mio. Euro ein und will bis zum Jahr 2018 führend bei E-Autos sein. Deshalb ist es Ministerin Bures wichtig,
auch in diesem Bereich die Zusammenarbeit mit Deutschland zu forcieren. Bures hat bereits als Ziel definiert, dass
bis 2020 jedes vierte KFZ auf Österreichs Straßen einen alternativen Antrieb haben soll, davon rund
130.000 rein elektrisch betrieben.
Die Verkehrsministerin stellt ein Rekordbudget für die technologische Weiterentwicklung von E-Mobilität
bereit (60 Mio. Euro für den automotive Sektor; zwei Drittel davon für neue Antriebstechnologien). Diese
Initiative ihres Ressorts hat in der Branche zu einer echten Aufbruchsstimmung geführt.
Erst vor kurzem wurde in Deutschland eine Geschäftsstelle E-Mobilität eingerichtet, damit die öffentliche
Förderung von E-Mobilität nach einem einheitlichen Konzept zentral gesteuert werden kann. "Auch
in meinem Ministerium wird gerade an einer nationalen Strategie zur Einführung der E-Mobilität gearbeitet
und seit Kurzem gibt einen eigenen Koordinator für E-Mobilität. Denn um erfolgreich zu sein, muss die
Förderung sinnvoll und einheitlich von statten gehen", so Bures.
Während die generelle Exportquote Österreichs gemessen am BIP bei rund 36 Prozent, im Sachgüterbereich
bei 58 Prozent liegt, liegt die Exportquote im automotiven Bereich sogar bei 90 Prozent. Zwei Drittel dieser Exporte
im automotiven Bereich gehen nach Deutschland. Unser Ziel: Die österreichische Position als wichtiger Zulieferer
für Deutschland weiter ausbauen und somit die heimischen Unternehmen stärken.
Deutsche Unterstützung gegen die 60-Tonner
In der EU wird gerade am Weißbuch Verkehr gearbeitet, also an neuen europaweiten Leitlinien für das
Verkehrssystem. Hier sieht Ministerin Bures allerdings noch ein sehr großes Gefälle zwischen den allgemeinen
Bekenntnissen zur umweltfreundlichen Schiene und der EU-Realpolitik zugunsten der Lkws, Stichwort Gigaliner. Umso
erfreulicher, dass Österreich beim Kampf gegen die 60-Tonnen-Laster auf die Unterstützung Deutschlands
zählen kann, wie Verkehrsminister Ramsauer erneut bekräftigt hat. |