Wiener Erzbischof eröffnete Kongress der österreichischen Pfarrgemeinderäte in
Mariazell
Mariazell (kap) - Mit einem Appell zu einem kirchlichen Neuaufbruch ohne Resignation hat der Wiener
Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, am 13.05. den Kongress der österreichischen Pfarrgemeinderäte
in Mariazell eröffnet. Er sei trotz aller Anfechtungen und aktuellen Krisen zuversichtlich, dass der Kirche
eine positive Zukunft beschieden sei - "keine einfache, keine irdisch gesehen glorreiche, aber eine lebendige",
so Kardinal Schönborn. "Nicht Macht" habe Christus seiner Kirche verheißen, "sondern
Kraft".
Gemeinsam mit der gesamten Gesellschaft stehe die Kirche vor gewaltigen Herausforderungen, die weit über die
eigenen Probleme hinausweisen: "Wir leben in einer Zeit, in der das Überleben der Menschheit bedroht
ist", zitierte Kardinal Schönborn in diesem Kontext aus einem "Aufruf für eine prophetische
Kirche" von Katholiken, Laien, Bischöfen und Ordensleuten in Deutschland. Der Klimawandel drohe die Existenzgrundlage
von Millionen von Menschen zu zerstören, Wasser- und Energieknappheit drohen, zugleich sei die Gesellschaft
durch die Finanzkrise "in Geiselhaft" genommen worden.
Auch wenn die Versammlung der rund 500 Delegierten mit den österreichischen Bischöfen auf diese komplexe
Fragen keine vollständigen Antworten finden werde, so gelte es doch, diesen Anliegen und Sorgen, wie sie auch
in der Pfarrgemeinderäte-Studie formuliert wurden, in der Hoffnung auf den Beistand des Heiligen Geistes offen
zu begegnen, so Kardinal Schönborn. "Der Heilige Geist hat noch in jeder Zeit der Kirche Menschen erweckt,
die durch sein Wirken das Antlitz der Erde 'neu gemacht' haben. Auf diese Überraschungen dürfen wir hoffen,
sie dürfen wir erbitten." |