12. Mai – Tag der Pflege  

erstellt am
12  05. 10

Hundstorfer dankte allen in der Pflege tätigen Menschen
2010 sollen mehr als 6.000 Personen durch das AMS zu Pflegeberufen qualifiziert werden
Wien (bmask) - Anlässlich des am 12.05. stattfindenden "Tags der Pflege" drückt Sozialminister Rudolf Hundstorfer den zahlreichen in der Pflege beschäftigten Menschen seine Wertschätzung aus: "Die Pflege ist ein so komplexes Beziehungsgeflecht und braucht professionell arbeitende und starke Persönlichkeiten. Den vielen in der Pflege tätigen Menschen, die zu einem sehr hohen Prozentsatz Frauen (rund 79 Prozent) sind, möchte ich heute meinen besonderen Dank für ihre aufopfernde Tätigkeit aussprechen", so der Sozialminister.

Durch die demografische Entwicklung und die steigende Lebenserwartung nimmt die Zahl der Menschen mit Hilfebedarf kontinuierlich zu. Aktuell beziehen in Österreich mehr als 420.000 Personen ein Pflegegeld, was etwa fünf Prozent der österreichischen Bevölkerung entspricht. Für die nächsten Jahre kann festgehalten werden, dass auf Grund der demografischen Entwicklung mit einer stetigen Zunahme der Anzahl der Pflegegeldbezieher zu rechnen sein wird. Es handelt sich daher bei der Pflege um einen Wachstumsmarkt, der krisensichere Berufsmöglichkeiten bietet, betont Bundesminister Hundstorfer. "2009 waren es 4.000 Personen, die durch das AMS im Bereich Pflege aus und weitergebildet wurden. Ich bin zuversichtlich, dass wir für das Jahr 2010 über das AMS rund 6.000 Personen eine Qualifikation im Bereich der Pflege ermöglichen können. Bis inklusive März dieses Jahres waren bereits 1540 Personen in Ausbildung", sagte der Sozialminister zu den erfolgreichen Maßnahmen des AMS.

Im Jahr 2008 waren insgesamt sechs Prozent aller unselbstständig Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen tätig und somit fast 189.000 Personen. Im Vergleich zu 2003 ist die Beschäftigungsquote in diesem Bereich damit um 19 Prozent gestiegen. Konkret sind in Gesundheits- und Pflegeberufen etwa 68.000 Personen tätig. Davon sind 45.500 Personen als diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Pflegehilfen in österreichischen Krankenhäusern angestellt, 17.000 in Alten- und Pflegeheimen und 3.400 Menschen arbeiten in der mobilen Pflege. "In den sozialen Diensten für pflegebedürftige Menschen (Heime, teilstationäre und mobile Dienste) sind nicht nur Gesundheitsberufe, sondern auch Sozialbetreuungsberufe und andere Berufe tätig. Nach unserer Schätzung sind dies insgesamt etwa 80.000 Personen. Hier fallen auch die zahlreichen Heimhelferinnen und Heimhelfer darunter", führte Hundstorfer aus.

"Ich werde weiterhin dafür sorgen, dass die benötigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gesundheits-, Pflege und Sozialbetreuungsberufen ausgebildet und qualifiziert werden, da wir in Zukunft noch viel mehr Menschen in diesen Berufen benötigen werden und es sich auch um eine große Chance für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer handelt, die über Lebenserfahrung verfügen", so der Sozialminister abschließend.

 

 Mikl-Leitner: Ausbau und bessere Vernetzung der NÖ Pflegeangebote
Künftige Aufgabenschwerpunkte sieht die Soziallandesrätin etwa im Ausbau der Übergangspflege oder im Schnittstellen- und Qualitätsmanagement
St. Pölten (nöi) -
Angesichts der demografischen Entwicklung setzt Niederösterreich auch bei der Pflege und Betreuung der älteren Menschen auf eine Vielzahl von Angeboten - ob nun Betreuung im Heim, durch soziale Dienste, die 24-Stunden-Betreuung, Betreubares Wohnen in den Gemeinden und vieles mehr. Einerseits um den Betroffenen größtmögliche Wahlfreiheit zu bieten, andererseits aber auch, um die für den jeweiligen Einzelfall bestmögliche und kostengünstige Betreuung zu gewähren, erklärt Soziallandesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner anlässlich des Internationalen Tages der Pflege.

Mikl-Leitner: "Wir müssen in Zukunft die Synergien zwischen den unterschiedlichen Angeboten noch besser nützen und die ehrenamtliche Komponente noch weiter ausbauen. Nur so können wir das soziale Netz in Niederösterreich noch enger knüpfen."

Künftige Aufgabenschwerpunkte sieht die Soziallandesrätin etwa im Ausbau der Übergangspflege oder im Schnittstellen- und Qualitätsmanagement. So nimmt Niederösterreich seit Jahren am EU-weiten Qualitätsmanagement-Modell E-Qalin, ein für die stationäre Altenpflege entwickeltes Qualitätsmanagementsystem, teil. Am 19. Mai werden im Rahmen einer Festveranstaltung 34 NÖ Pflegeheime ausgezeichnet. Damit liegt Niederösterreich, so Mikl-Leitner, mit einem Drittel seiner Heime im europäischen Spitzenfeld. Auch am Zertifizierungsprozess zum "Nationalen Qualitätszertifikat für Alten- und Pflegeheime in Österreich", der vor wenigen Wochen startete, beteiligen sich heuer wieder zwei Heime aus Niederösterreich. Wie Schnittstellenmanagement zum Krankenhaus funktionieren kann, zeigt ein aktuelles Projekt in sieben Landespflegeheimen, das 2011 abgeschlossen sein soll. Ein neuer Aufnahme- und Entlassungsmodus bei der sogenannten Übergangspflege - die Überbrückungshilfe zwischen Akutbehandlung im Spital und vor der Rückkehr nach Hause - wird noch bis nächstes Jahr getestet.

"Und gerade jetzt vor Sommerbeginn bieten die NÖ Landespflegeheime ein spezielles Service für alle pflegenden Angehörige an, nämlich die sogenannte Urlaubspflege, also eine Kurzzeitpflege bis zu sechs Wochen", so die Landesrätin. "Denn jede und jeder in Niederösterreich soll exakt die Betreuung und Pflege erhalten, die sie, er tatsächlich braucht".

 

Karlsböck: Pflegeberufe müssen attraktiver gemacht werden
Der Bedarf an Gesundheits- und Krankenpflegepersonal wird dramatisch zunehmen
Wien (fpd) - "Die Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege müssen rasch attraktiver gemacht werden, sonst droht uns binnen kürzester Zeit ein Pflegenotstand gigantischen Ausmaßes", warnte der freiheitliche Ärztesprecher NAbg. Dr. Andreas Karlsböck. Derzeit würden bereits rund 7.000 Pflegekräfte fehlen, Tendenz steigend, so Karlsböck.

"Gesundheits- und Krankenpflegeberufe gelten laut jüngster Studie als wichtig, verantwortungsvoll, unentbehrlich sowie zukunftssicher - haben also das beste Image, so Karlsböck, der darauf verwies, dass diese Berufe aber auch anstrengend und beanspruchend seien. Hier müsse man ansetzen um diese Berufe auch für junge Menschen attraktiv zu machen, forderte der freiheitliche Ärztesprecher.

Der Bedarf an Gesundheits- und Krankenpflegepersonal werde dramatisch zunehmen, da immer mehr Menschen immer älter würden, so Karlsböck. Sparen sei hier der falsche Weg. Es müsste ganz im Gegenteil massiv in die Ausbildung investiert werden und auch die Entlohnung der hohen psychischen und physischen Beanspruchung angepasst werden, forderte Karlsböck.

Bedauerlicherweise seien derzeit keinerlei diesbezügliche Aktivitäten der Rot-Schwarzen Bundesregierung zu erkennen, kritisierte Karlsböck, der dies als Verrat an der ältern Bevölkerung bezeichnete. "In Österreich werden Pflegebedürftige einfach im Regen stehen gelassen. Konzepte für die zukünftige Entwicklung gibt es keine", so Karlsböck, der den Gesundheitsminister dringend aufforderte aktiv zu werden.

 

 Öllinger: Pflegeberufe aufwerten
Grüne fordern bundeseinheitlichen Pflegefonds
Wien (grüne) - Anlässlich des internationalen Tages der Pflege fordert der Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger, eine Aufwertung der Pflegeberufe: "Studien zeigen, dass es bereits einen großen Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal gibt. Um einen drohenden Pflegenotstand zu verhindern muss der Pflegeberuf aufgewertet werden. Ein durchlässigeres Ausbildungssystem, das auch Aufstiegsmöglichkeiten bis hin zu einem Studienabschluss vorsieht, ist daher unbedingt notwendig." Einer aktuellen Studie zufolge fehlen derzeit mehr als 7.000 Pflegekräfte in Österreich. Die Beschäftigten in der Pflege erfüllen eine sehr wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe, die leider nicht ausreichend honoriert und geschätzt würde. Die Entwicklung gehe in die falsche Richtung, denn in Wien wurde das Studium der Pflegewissenschaften sogar wieder eingestellt.

Ungesichert sei auch nach wie vor die Finanzierung der Pflege in der Zukunft: "Ein klares Bekenntnis der Regierung für eine umfassende finanzielle Absicherung der Pflege durch einen steuerfinanzierten Pflegefonds fehlt bis heute. Es müssen endlich Konzepte für die Umsetzung eines bundeseinheitlichen Pflegefonds auf den Tisch kommen", fordert Öllinger. Derzeit fließe zu viel Geld in die Bürokratie und zu wenig in die Pflege. Immer wieder beklage der Rechnungshof in seinen Prüfberichten die unsinnige Zersplitterung der Kompetenzen bei den Pflegegeldverfahren. Für die Abwicklung der Pflegegeldverfahren sollte in Zukunft nur mehr eine einzige, dezentrale Einrichtung zuständig sein, so Öllinger: "280 verschiedene Stellen für die Pflegegeldabwicklung bundesweit, das ist ein Verwaltungsdschungel der enorme Kosten hervorruft und die Ungleichbehandlung von Pflegebedürftigen bei den Ansuchen begünstigt." Denn je nach Entscheidungsträger müssten pflegebedürftige Menschen unterschiedlich lange auf ihren Pflegegeldbescheid warten.

 

Anderl: Kürzere Arbeitszeiten statt McJobs plus Gratisarbeit
Bundesfrauenvorstand der Produktionsgewerkschaft will Arbeitslosigkeit mit Arbeitszeitverkürzung bekämpfen
Wien (ögb) - "Wir brauchen dringend kürzere Arbeitszeiten, um die Situation am Arbeitsmarkt auch für Arbeitnehmerinnen zu entschärfen", fordert Renate Anderl, Bundesfrauenvorsitzende der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE), bei der heutigen Sitzung des Bundesfrauenvorstandes in Bad Hofgastein. Schon jetzt sei es für viele Arbeitnehmerinnen kaum möglich, Beruf und Familie zu vereinbaren. "Wir müssen jetzt handeln und Arbeit auf möglichst viele Menschen verteilen. Längere Arbeitszeiten und unbezahlte Überstunden, wie es die Wirtschaft fordert, sind eindeutig der falsche Weg", so die Bundesfrauenvorsitzende.

Nach einer Karenz ist der Wiedereinstieg in den Beruf für viele Frauen sehr schwierig. Oft haben sie keine andere Wahl, als Teilzeitarbeit zu schlechten Bedingungen und geringer Bezahlung zu akzeptieren. Obwohl es gesetzlichen Regelungen widerspricht, werden Teilzeit-Stunden häufig weniger entlohnt als Vollzeit-Stunden. Zudem leistet ein Großteil der Teilzeit-Beschäftigten regelmäßig Mehr- und Überstunden, weil das Arbeitsausmaß nicht auf die Arbeitszeit abgestimmt ist. Laut Schätzungen der Arbeiterkammer ist ein Drittel dieser Überstunden unbezahlt.

Seit Jahren werde eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie versprochen, tatsächlich habe sich aber wenig geändert. "Frauen leisten immer noch den Großteil der Hausarbeit, sind für Kinderbetreuung und Pflege zuständig und stoßen im Berufsleben rasch an die gläserne Decke", so Anderl. Anstatt Arbeitnehmerinnen durch Überstunden, niedrige Gehälter und Mehrfachbelastungen weiter auszubeuten, seien dringend Maßnahmen für mehr und bessere Beschäftigung von Frauen nötig. "Das geht nur, wenn die Arbeitszeiten reduziert und zugleich ein existenzsicherndes Einkommen gewährt wird", ist sich der Bundesfrauenvorstand der PRO-GE einig.

 

Adler: Und jetzt Sozialmilliarde für Pflegefonds-Baustelle Soziale Dienste
Erinnerung am Tag der Krankenpflege: Regierung soll zu ihren Versprechen stehen
Wien (aknö) - "Die Beschäftigten in den Sozial-, Pflege- und Betreuungsberufen stehen mit dem Rücken zur Wand", erinnerte AKNÖ-Vizepräsidentin Adler anlässlich des Tages der Krankenpflege die Bundesregierung an ihr Versprechen, einen Pflegefonds einzurichten. Die Patientensicherheit steht auf dem Spiel, wenn die Arbeitsverdichtung weiter im selben Ausmaß zunimmt. Jede/r fünfte Beschäftigte in Sozialbetreuungsberufen ist bereits emotional erschöpft und kann nicht mehr, geht aus einer jüngst veröffentlichten AKNÖ-Studie unter 40.000 Gesundheits- und Krankenpflegepersonen hervor.

Die Einrichtung eines Pflegefonds ist ein Gebot der Stunde und würde auch eine Entlastung der Länder bringen, ist die AKNÖ-Vizepräsidentin überzeugt: "Die Bankenmilliarden waren sehr schnell aufgestellt, der Pflegefonds zieht sich in die Länge."

Die Niederösterreichische Arbeiterkammer hört täglich die Klagen der BetriebsrätInnen aller privaten und öffentlichen Sozialen Dienste. So wird befürchtet, dass nicht einmal die von den Gewerkschaften ausgehandelten Lohnerhöhungen in vollem Umfange bezahlt werden können, weil die Sozialen Dienste ihrerseits auf Subventionen der Länder und Gemeinden angewiesen sind. "Durch noch flexibleren Einsatz der mobilen Dienste sollen sich die ArbeitnehmerInnen in Wahrheit die Lohnerhöhungen selber bezahlen", fürchtet Diplomkrankenschwester und AKNÖ-Vizepräsidentin Adler.

Die AKNÖ fordert daher, dass der Streit um die Finanzierung der Kranken-, Alten- und Behindertenbetreuung "nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden darf".

Auch die wiederholt geäußerte Kritik des Rechnungshofes schlägt in die selbe Kerbe. Es gibt einen Kuddelmuddel an auszahlenden Stellen, an Träger- und Besteller- und Anbieterorganisationen und nicht erklärbare Unterschiede in der Pflegegeldeinstufung.

Löschwasser für die einen - Arbeit in Sicherheit für die anderen AKNÖ-Vizepräsidentin Adler: "Auf der Baustelle der Sozialen Dienste brauchen wir nicht Löschwasser sondern ein solides finanzielles Fundament. Wenn weiter nichts geschieht, wird Löschwasser nicht reichen, dann ist die Versorgung unserer Alten, Kranken und Pflegebedürftigen in Gefahr."  

 

Korosec: Familie ist, wo (Groß-) Eltern sind!
Schluss mit den überholten Senioren-Klischees! Bretschneider mit aktuellen Studienergebnissen.
Wien (seniorenbund) - "Wer denkt, Familie würde mit dem Auszug der Kinder enden, der hat Familie nie verstanden! Seniorinnen und Senioren leisten materielle wie immaterielle Unterstützung für ihre Familien, sie stellen den Großteil der pflegenden Angehörigen und so mancher Elternteil könnte den beruflichen Verpflichtungen ohne die Hilfe der Großeltern gar nicht erst nachkommen. Deshalb lenken wir zum "Internationalen Tag der Familie" am 15. Mai die Aufmerksamkeit auf die Rolle der Älteren in den Familien", erklärt LAbg. Ingrid Korosec, 1. Bundesobmann- Stellvertreterin des Österreichischen Seniorenbundes und Landesvorsitzende des Wiener Seniorenbundes.

Dr. Rudolf Bretschneider, Geschäftsführer von GfK-Austria, hatte im Auftrag des Seniorenbundes in seiner Studie "Generation 60plus" auch die Situation der Älteren in den Familien sowie die Bedeutung von Familie für die älteren Generationen erhoben.

"Die über 60jährigen fühlen eine deutliche Verbindung zu den jüngeren Generationen, sie sehen sich gleichzeitig als Vorbild für die Jüngeren und fühlen sich mehrheitlich gebraucht. 57% geben an, ihre Kinder finanziell zu unterstützen, 54% tun dies für ihre Enkelkinder. Darüber hinaus betreuen 10% ihre Enkelkinder (fast) täglich und weitere 15% tun dies (zumindest) einmal wöchentlich, damit deren Eltern arbeiten können. Und Familie spielt die wichtigste Rolle im persönlichen Umfeld der Senioren. Es scheint also einen stillen Generationenvertrag zu geben. Einen vielfältigen Austausch an Aufgaben, Unternehmungen, Gefühlen, Finanzen und an Fürsorglichkeit", zitiert Bretschneider die Ergebnisse der vorliegenden Studie. Schluss mit der "Senioren-Hetze" - Mehr Angebote beim "Urlaub von der Pflege" für pflegende Angehörige

Genau darauf bezieht Korosec ihre Positionen: "Der Generationenvertrag lebt in und mit den Familien. Es wäre also höchst angebracht, die "Senioren-Hetze" endlich einzustellen. Und wenn wir wissen, dass das durchschnittliche Alter pflegender Angehöriger bei 58 Jahren liegt, bedeutet dies, dass der Großteil von ihnen Seniorinnen und Senioren sind. Für diese Personengruppe wünschen wir uns vor allem einen raschen Ausbau des Angebots für Urlaub von der Pflege."

Pensionsbegründende Anrechnung der Kindererziehungszeiten auch für ältere Frauen!
Korosec ging ganz besonders auf die Situation der sogenannten "Mütter des Baby-Booms" (Anm.: vor allem Geburtsjahrgänge 1932 - 1941) ein: "Mütter des "Baby-Booms" haben in besonderem Maße zur positiven Entwicklung und zum Wohlstand unseres Landes beigetragen. Sie haben im Durchschnitt 2,34 Kinder zur Welt gebracht (heute: durschnittl. 1,4 Kinder pro Frau) und haben Großteils - vor allem aufgrund fehlender Karenz-Regelungen und nicht vorhandener Kinderbetreuungseinrichtungen - auf die Rückkehr in ihre Berufe verzichtet. Deshalb leben die meisten von ihnen heute in Alleinverdiener-Haushalten. So würde die Abschaffung der Alleinverdienerabsetzbeträge für Familien ohne unterhaltspflichtige Kinder diese Familien zu Unrecht treffen", betont Korosec weiter. "Diese Frauen haben meist nicht genügend Pensionsversicherungszeiten erworben, um eine eigene Pension zu beziehen. Und weil die Kindererziehungszeiten erst seit 2002 als pensionsbegründende Zeit anerkannt werden, sind viele von diesen Frauen schlichtweg durch den Rost gefallen. Das wollen wir ändern. Auch diesen Frauen sollten die Kindererziehungszeiten pensionsbegründend angerechnet werden, damit auch sie über eine eigene Alterspension verfügen können", unterstreicht Korosec eine wichtige Seniorenbund-Forderung.

Immer mehr Geschiedene im Seniorenalter. "Fiktiven Unterhalt" neu regeln!
"Im Zusammenhang von Senioren und ihrer Rolle in den Familien, sollten wir auch den auf uns zukommenden Strukturwandel beachten. Zum einen kommen die Kinder des Baby-Booms nun langsam aber sicher ins Pensionsalter. Zum anderen erfolgten zuletzt schon 11% der Scheidungen erst nach der "Silbernen Hochzeit", also nach dem 25. Hochzeitstag. Das wird Veränderungen bringen, auf die wir uns einstellen müssen", blickt Korosec in die Zukunft.

"Konkret werden wir andere Wohnformen für das Alter entwickeln und schaffen müssen! Wir werden nachdenken müssen, wie Pflege ohne die Ehepartner als pflegende Angehörige funktionieren kann. Und bei der derzeit geltenden Regelung des so genannten "Fiktiven Unterhalts" (Anm.: Auch wenn ein Expartner den Ehegattenunterhalt gar nicht bezahlt, wird ein fiktiver Wert der Pension des anderen Expartners hinzugerechnet, bevor zB eine Ausgleichszulage, Befreiungen, etc. gewährt werden.) muss uns klar werden, dass wir Handlungsbedarf haben. Diese anachronistische Regelung wird nämlich schon sehr bald mehr Menschen - und dabei vor allem Frauen - betreffen, als uns lieb ist. Da geht es um echte Armutsgefährdung im Alter, die wir unbedingt verhindern müssen", erklärt Korosec abschließend.

 

Schnabl: Samariterbund fordert Aufwertung der Pflegefachkräfte
Samariterbund zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai
Wien (samaritebund) - Anlässlich des Internationalen Tages der Pflege setzt sich der Präsident des Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs, Franz Schnabl, für eine stärkere Position der Pflegenden ein: "Pflegefachkräfte leisten im mobilen wie im stationären Bereich tagtäglich hervorragende Arbeit. Die Lebensqualität und Menschenwürde hunderttausender älterer und pflegebedürftiger Menschen hängt von ihnen ab. Sie verdienen höchste Anerkennung", erklärt Franz Schnabl.

Pflegeberufe fördern
In Österreich arbeiten pro 1.000 Einwohner nur 7,1 Personen im Pflegebereich. Im Vergleich dazu sind es in Deutschland 10,4 Personen, in Finnland gar 21,7 Personen. Die Pflege gehört zu den wenigen Berufssparten mit einem Überschuss an offenen Stellen. "Schon heute ist der Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal spürbar, und der Pflegebedarf wird in den kommenden zehn Jahren massiv steigen. Wir müssen heute die Voraussetzungen dafür schaffen, dass wir auch im Jahr 2020 noch genügend Pflegefachkräfte haben", fordert Franz Schnabl.

Pflegegeld-Einstufung mit Pflegenden
Voraussetzung dafür sei eine Aufwertung des gesamten Berufsstandes. So könnten die Aus- und Weiterbildungswege im Pflegebereich vielseitiger gestaltet werden, zum Beispiel durch einen Ausbau von Bachelor- und Masterlehrgängen. "Ich unterstütze auch die Idee, Pflegeexpertinnen und -experten bei den Gutachten zur Feststellung der Pflegestufe einzubeziehen, wie sie derzeit von Bundesminister Rudolf Hundstorfer geprüft wird. Ärzte und Pflegende sollten in Zukunft nach dem Vier-Augen-Prinzip entscheiden", erklärt Franz Schnabl.

Podiumsdiskussion
Am 18. Mai 2010 lädt der Samariterbund ins Pflegekompetenzzentrum Weppersdorf im Burgenland zu einer Podiumsdikussion mit dem Thema "Pflege und Pflegeberufe - Anforderungen an die Zukunft." Diskutieren werden Sozialminister Rudolf Hundstorfer, Nationalrätin Mag. Christine Lapp, der burgenländische Landesrat Dr. Peter Rezar, Samariterbund-Präsident Franz Schnabl und die Leiterin der Gesundheits- und Sozialen Dienste des ASBÖ Christine Ecker, MBA, MAS.

Masterplan 2010
Unter dem Titel "Masterplan 2010" hat der Samariterbund in den vergangenen vier Jahren seine Pflegeangebote massiv ausgebaut, sowohl im mobilen als auch im stationären Bereich. So wird zum Beispiel in diesem Jahr das dritte Pflegekompetenzzentrum des Samariterbundes im Burgenland eröffnet. Drei weitere befinden sich im Bau und gehen voraussichtlich 2011 in Betrieb.

 

Karas: Es fehlt Geld und Personal
"Ausbildungsreform ist überfällig!"
Wien (hilfswerk) - Hilfswerk-Präsident Othmar Karas fordert anlässlich des internationalen Tages der Pflege eine grundlegende Reform der Ausbildung in den Sozial- und Gesundheitsberufen in Österreich. "Die Finanzierung der Pflege ist eine ganz große Herausforderung. Aber ebenso dringend ist die Personalfrage. Wir haben im Hilfswerk laufend 300 offene Stellen, davon etwa 200 in der Pflege!", sagt Karas. "Eine Ausbildungsreform ist überfällig. Es ist zum Beispiel ein grobes Versäumnis, dass es in Österreich keine berufsbildende Mittelschule für Pflegeberufe im Regelschulwesen gibt. Damit vergibt man eine große Chance, mehr junge Menschen für diesen Beruf zu gewinnen", so Karas.

"Wir fordern generell eine bessere Durchlässigkeit in den Sozial- und Gesundheitsberufen, mit allen Aufschulungsmöglichkeiten und Karrierechancen!", so Karas abschließend.

Die Job-Angebote des Hilfswerk sind auf http://www.hilfswerk.at/jobs gelistet.

Das Hilfswerk Österreich ist mit seinen Landesverbänden und dem Hilfswerk Austria International einer der größten Anbieter sozialer Dienstleistungen in Österreich. In den Bereichen Mobile Pflege und Kinderbetreuung durch Tagesmütter ist das Hilfswerk die größte Organisation in Österreich. Es unterstützt regelmäßig 29.355 alte und kranke Menschen durch professionelle Hilfe und Pflege daheim. 9.674 Kinder werden von 1.201 Tagesmüttern und -vätern betreut, weitere 5.405 Kinder sind in Kinderbetreuungseinrichtungen des Hilfswerks gut aufgehoben. Hilfswerk Austria International hilft weltweit den zivilen Opfern von Kriegen und Umweltkatastrophen und leistet wertvolle Entwicklungszusammenarbeit. Das Hilfswerk beschäftigt 8.447 MitarbeiterInnen. Die Gesamtleistung des Hilfswerks (Umsatz) beträgt 195,42 Millionen Euro.

 

Weidenholzer: Volkshilfe dankt allen Pflegenden …
…und betont Dringlichkeit eines Pflegefonds
Wien (volkshilfe) - Volkshilfe Präsident Univ.-Prof. Dr. Josef Weidenholzer nimmt den Internationalen Tag der Pflege - dem Geburtstag Florence Nightingales, der Pionierin der professionellen Pflege - zum Anlass, allen in der Pflege und Betreuung Tätigen für ihre Leistungen und ihren unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft zu danken: "Es sind in erster Linie die Pflegekräfte, die mit großer Kompetenz und enormem Einsatz die Versorgung kranker und pflegebedürftiger Menschen sicherstellen. Daher setzt sich die Volkshilfe nicht nur an diesem einen Tag, sondern das ganze Jahr über für verbesserte Rahmenbedingungen für Pflegeberufe ein. Pflegende setzen all ihr Wissen ein, um trotz knapper Ressourcen und kontinuierlich steigender Anforderungen entsprechende Lösungen und Hilfsangebote für PatientInnen, BewohnerInnen und ihre Angehörigen zu finden. Es sind die Pflegekräfte, die mit ihrer Arbeit ein Leben mit oder nach einer Erkrankung beziehungsweise bei Pflegebedürftigkeit ermöglichen." Pflegeberufe aufwerten.

In Österreich sind knapp 200.000 Menschen in Gesundheits- und Sozialberufen beschäftigt, 80 % davon sind Frauen. Rund 80.000 Frauen und Männer gehen derzeit einem professionellen Beruf im Bereich der Alten- und Behindertenpflege nach. In Österreich wird ihr Engagement oft zu wenig gewürdigt. Gerade im Langzeitpflegesektor ist in den letzten Jahren der Effizienz- und Kostendruck enorm gestiegen. Die Vielschichtigkeit des Arbeitsfeldes und die Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen aus dem Pflege- und Betreuungsbereich sowie aus dem Gesundheitssektor machen eine Tätigkeit in der Langzeitpflege zusätzlich schwierig. Hinzukommt die geringere Attraktivität des Arbeitsfeldes der Langzeitpflege im Vergleich zu anderen Gesundheits- und Sozialberufen. "Die Auswirkungen sind dramatisch, gerade diplomierte Pflegekräfte fehlen im Langzeitpflegebereich an allen Ecken und Enden." konstatiert der Präsident der Volkshilfe.

Steigender Bedarf
Weidenholzer gibt zu bedenken, dass "zu wenig Personal und zu wenig Geld für die Pflege eine der gegenwärtig größten Herausforderungen für die Politik in Österreich sind." Ursache für diese großen quantitativen Probleme ist die Zunahme von älteren und pflegebedürftigen Menschen. Derzeit gibt es in Österreich bereits rund 420.000 PflegegeldbezieherInnen. Prognosen gehen davon aus, dass sich die Anzahl der betreuungs- und pflegebedürftigen Personen in den nächsten zwanzig Jahren mehr als verdoppeln wird.

Leistbarkeit der Pflege sichern
"Die Volkshilfe drängt daher auf rasche Lösungen bei der Pflegefinanzierung: Ein reiches und produktives Land wie Österreich muss sich notwendige Mehrausgaben für Pflege und Betreuung auf qualitativ hochwertigem Niveau für alle leisten können, es bedarf dazu vor allem des politischen Willens. Die Volkshilfe fordert schon seit Jahren eine solidarische, sozial gerechte und einheitliche Finanzierung der Pflege in Österreich, die im Regierungsprogramm vorgesehene Einrichtung eines Pflegefonds ist dringend nötig. Wir erneuern zudem unsere Forderung nach einer für die Pflege zweckgebundenen Erhöhung der Vermögensbesteuerung auf das EU-Durchschnittsniveau.", schließt Josef Weidenholzer.

 

SchülerInnenpflegesymposium tagte im Wiener Rathaus
Wien (rk) - Am 12.05. fand im Wiener Rathaus das dritte SchülerInnenpflegesymposium statt. 500 KrankenpflegeschülerInnen und 100 Gesundheits- und Krankenpflegepersonen nehmen daran teil. Für die Veranstaltung des Symposiums zeichneten die Gesundheits- und Krankenpflegeschulen des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) verantwortlich. Diesjähriges Motto lautete "Die Zukunft der Pflege aus der Perspektive der SchülerInnen." Neben zahlreichen Fachvorträgen wurden auch die drei besten Fachbereichsarbeiten 2010 ausgezeichnet. "Pflege stellt sich Tabuthemen, Pflege schaut auf sich, Pflege ist eine eigene Wissenschaft - Pflege baut Brücken", so Betty Hochegger vom KAV, die den Ehrenschutz der Veranstaltung inne hatte.

Der Wiener Krankenanstaltenverbund ist größter Ausbildner der Gesundheitsberufe in Österreich. Es stehen insgesamt rund 2.100 Ausbildungsplätze für die Ausbildung im Pflegebereich zur Verfügung.  

 

Voget: Am Tag der Pflege nicht auf's Pflegegeld vergessen
Anpassung des Pflegegeldes als Gebot der Stunde
Wien (öziv) - Pflege muss für alle pflegebedürftigen Menschen leistbar bleiben. Daher plädiert der ÖZIV (Österreichischer Zivil-Invalidenverband) für eine Anhebung des Pflegegeldes. "Nur so kann der Wert des Pflegegeldes erhalten bleiben. Um die Politik für dieses Anliegen der Österreicherinnen und Österreicher zu sensibilisieren, haben wir eine Bürgerinitiative initiiert. Diese Bürgerinitiative kann im Internet unter www.oeziv.org oder in allen ÖZIV Büros unterschrieben werden.", meint Dr. Klaus Voget, Präsident des ÖZIV.    
     

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen Parteien –
sofern vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet sich in der Regel nach deren
Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der Personen. Die Redaktion

 
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