NÖ ist Österreichs Bio-Bundesland Nummer Eins		erstellt am 11  05. 10
Wien (nöwpd) - Die Zahl der Biobetriebe in Niederösterreich befindet sich mit 4.767 Landwirtschaften auf einem Rekordstand. Seit Jahresbeginn kamen 314 neue Ökobetriebe dank der Förderung biologisch bewirtschafteter Flächen aus dem österreichischen Agrarumweltprogramm ÖPUL hinzu. Die Biomilcherzeugung konnte im Jahr 2009 um 5,3 Millionen Liter auf knapp 43 Millionen Liter Milch gesteigert werden. "Wir Biobauern wollen verstärkt ins Blickfeld der Konsumenten rücken", erklärt Karl Erlach, Bio Austria Obmann und Biobauer aus Reichenau an der Rax, dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Lebensmittel seien keine losgelösten Produkte, sondern spiegeln immer ganzheitliche Zusammenhänge wider. Jeden Lebensmitteleinkauf wertet Erlach als "Handlung mit Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft." Die erfreuliche Zuwachsrate biologisch geführter Landwirtschaften in Niederösterreich ­ die höchste in ganz Österreich ­ ist dennoch keine Erfolgsgarantie. Einerseits müssen die Konsumenten von der ausgezeichneten Qualität und den zwangsläufig höheren Preisen der Produkte nachhaltig überzeugt werden. Auf der anderen Seite sollen die Biolandwirte und ihre Familien von den erwirtschafteten Produkten leben können. Darüber hinaus muss genug Geld für notwendige Investitionen, wie Stallbauten und Anschaffung von Maschinen und Gerätschaften, übrig bleiben. "Biobetriebe wirtschaften genauso modern wie konventionelle Landwirtschaften. Wir wissen aber", berichtet Johann Vonwald, Ökobauer aus Kropfsdorf, Bezirk St. Pölten, "dass Biobauern größere wirtschaftliche Erfolge erzielen können. Faire Preise für Milch und andere Produkte sichern unseren Lebensunterhalt." Damit die 900 heimischen Biomilchbetriebe von ihrer Arbeit tatsächlich leben können, sind sie auf einen akzeptablen Milchpreis angewiesen. 38 Eurocent beträgt der momentane Wert pro Liter Milch, die, laut Erlach, "in Zeiten des Globalisierungswahns zum weltweiten Spekulationsobjekt geworden ist." Damit sich der Mehraufwand der niederösterreichischen Bio-Milchbauern lohnt, bekommen sie pro Liter Milch einen Zuschlag von 7,44 Cent. Dieser "Mehrerlös² machte im Jahr 2009 in Summe 3,2 Millionen Euro aus. Dass die Kunden die bessere Qualität von Biomilch schätzen, schlägt sich in den steigenden Produktionszahlen nieder: "Jeder zwölfte Liter Milch kommt bereits von einer Biokuh, täglich wird in ganz Österreich eine Million Liter Biomilch produziert, darauf können wir stolz sein², sagt Agrarexperte und Öko-Sprachrohr Wilfried Oschischnig.
Informationen: http://www.bio-austria.at
zurück