Brüssel (europarl) - Am 7. Juni wird in Barcelona das zweite Gipfeltreffen der Union für den Mittelmeerraum
stattfinden. Trotz der schwierigen Umstände erhoffen sich die Abgeordneten des Europäischen Parlaments
neuen Schwung für den Prozess.
Es bedarf angemessener Finanzmittel für große Projekte und der Stärkung der Einrichtungen, die
den Prozess unterstützen, um der Union für den Mittelmeerraum (UfM) neue Impulse zu geben, so die am
Donnerstag angenommene Entschließung, ausgearbeitet von Vincent PEILLON (S&D, Frankreich). Seit dem Gaza-Konflikt
im Dezember 2008 steht die UfM still, obwohl bereits seit September 2009 wieder Treffen mit Ministern und hohen
Beamten aufgenommen wurden.
Die meisten neuen Projekte der Union für den Mittelmeerraum sollen sich mit Bildung, Schüler- und Studentenaustauschprogrammen
sowie Forschung beschäftigen. Das EP ist ferner der Überzeugung, dass eine Aufstockung des Studentenaustauschprogramms
"Erasmus Mundus" für den Mittelmeerraum und die Errichtung des Europa-Mittelmeer-Programms "Erasmus
Junior", um einen intensiveren Schüleraustausch zwischen den Mitgliedstaaten der UfM zu ermöglichen,
benötigt wird.
Die UfM wurde während des Gipfels in Paris im Juli 2008 eingeführt, wobei man auf sechs große Projekte
geeinigt hatte, die den Barcelona-Prozess wiederbeleben sollten. Zu den Projekten zählen unter anderem der
Zivilschutz, Meeresautobahnen und Autobahnen an Land, Bekämpfung der Verschmutzung des Mittelmeeres, Solarprogramm
für den Mittelmeerraum, Mittelmeer-Initiative für Unternehmensförderung und Europa-Mittelmeer-Universität.
Außerdem sollte die Einrichtung eines ständigen Sekretariats ab März 2010 ins Auge gefasst werden.
Ausreichende Finanzmittel
Die heute angenommene Entschließung schlägt vor, dass dem Sekretariat mehr Mittel zur Verfügung
gestellt werden, um einwandfrei funktionieren zu können. Dem Sekretariat unter der Leitung des Jordaniers
Ahmed Maas'deh werden sechs stellvertretende Generalsekretäre unterstellt, von denen einer Israeli und einer
Palästinenser sein wird. Das Sekretariat wird mit der Kommission und insbesondere mit EuropeAid und der Europäischen
Investitionsbank, als Hauptgeldgeber der UfM, in Verbindung stehen.
Auf längere Sicht erhoffen sich die Abgeordneten eine signifikante Aufstockung der Mittel für die UfM
in der kommenden langfristigen Haushaltsplanung der EU für 2014-2020. Das EP schlägt schließlich
die Errichtung einer Investitions- und Entwicklungsbank Europa-Mittelmeer vor. |