LH-Konferenz in Klagenfurt - LH Dörfler: Gegen verschärfte Normen, die Wirtschaft und
Betriebe belasten
Klagenfurt (lpd) - Wichtige Schwerpunkte der Landeshauptleutekonferenz im Seeparkhotel Lindner in
Klagenfurt bildeten am 20.05. die ORF-Landesstudios, die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte angesichts
der Wirtschaftskrise, das Thema Bildung bzw. die Neue Mittelschule, die Flugrettung und die Normenflut bzw. Verwaltungsreform.
Dies teilte der Vorsitzendes der Landeshauptleutekonferenz, Landeshauptmann Gerhard Dörfler in einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer
mit.
Wie Dörfler betonte, stehen die Länder hinter ihren ORF-Landesstudios. Diese müssten außer
Streit gestellt werden. Sie sollten weiterhin viele Projekte und Kooperationen durchführen dürfen, um
ihre Zukunft abzusichern, so Dörfler.
Weiters sprach sich Dörfler für die gemeinsame Schule aus. Hier gebe es den Wunsch, die Zehn Prozent-Deckelung
aufzuheben, um dem großen Bedarf gerecht zu werden. Auch die Bildungsministerin Claudia Schmied war anwesend
und habe ihre diesbezügliche Unterstützung zugesagt, so Dörfler. Zudem meinte der Landeshauptmann,
dass die Synergien von Bildung und Betreuung besser genutzt werden sollten. In den Bezirken brauche es regionaler
und hochqualitativer Bildungszentren.
Ein weiterer Punkt betraf die Normenflut. Wenn Österreicher strengere Normen oder schärfere Gesetze habe
als die EU vorschreibe, so sei dies schädlich für den Wirtschaftsstandort Österreich. Als Beispiel
erwähnte Dörfler die Lärmschutzauflagen entlang von Autobahn in Österreich gegenüber Deutschland.
"Die Grenzwerte sind in Bayern um zehn Prozent höher als bei uns", so Dörfler
Bei der Flugrettung müsse ebenfalls rasch Klarheit geschaffen werden, erwähnte Dörfler eine weitere
Forderung der Landeshauptleute an den Bund. Es sei nicht klar, ob die Vereinbarung zwischen Bund, ÖAMTC und
Ländern gekündigt sei oder nicht. Um Vorsorgen treffen zu können, müsse mit dem Bund eine klare
Regelung bezüglich der Mit-finanzierung getroffen werden.
Landeshauptfrau Burgstaller sagte ebenfalls, dass überbordende bzw. die Wirtschaft zu sehr einschränkende
Gesetze einzubremsen seien. Wenn selbst Betriebsansiedelungen an Autobahnen deshalb nicht mehr möglich seien,
sei dies unverständlich. Es brauche ein Durchforsten der Normen. Auch eine Aufwandabgeltung für die Länder
wurde von ihr eingefordert, denn es könne nicht sein, dass die Verkehrsstrafen durch die Bezirkshauptmannschaften
eingehoben werden, der Erlös aber zur Gänze der Asfinag oder dem Bund zufließe. Auch sie wies auf
die Notwendigkeit der erfolgreichen Landesstudios hin. Sie einzuschränken, wäre ein großer Verlust
für die Regionalität. Wie Dörfler sprach sie sich für gänztägige Schulformen und
flexible Betreuungsmodelle aus.
Landeshauptmann Pühringer untermauerte die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu erhalten
bzw. nicht zu schmälern, indem der Bund glaube, ohnehin strenge EU-Auflagen noch übertreffen zu müssen.
Zur Haushaltskonsolidierung meinte er, dass die Länder keine Reformverweigerer seien. Man sei aber an den
Grenzen der Finanzierbarkeit der öffentlichen Haushalte bei den Ländern und Gemeinden angelangt. Es brauche
Reformen, man erwarte sich eine offene, gute Diskussion mit dem Bund. Jetzt müsse seriös geprüft
werden, ob die Einsparungsziele seitens des Bundes auch machbar seien. Festgehalten wurde auch, dass am Finanzausgleich
nicht gerüttelt werden sollte. Es sollte gespart werden, aber nicht so, dass die Konjunktur gebremst werde. |