Blick über die größte Baustelle Wiens ab 19. August 2010
Wien (rk) - Mit der Bezeichnung bahnorama wird in genau drei Monaten das Informationszentrum zum
Hauptbahnhof Wien eröffnet. Standort des Gemeinschaftsprojektes der ÖBB und der Stadt Wien ist die Favoritenstraße
51, am Rande des Südtiroler Platzes. Die Baufortschritte sind schon am über 66 Meter hohen Holzturm erkennbar,
einem neuen Wahrzeichen in Favoriten.
Spannende Aus- und Einblicke in das Jahrhundertprojekt
Auf dem Areal rund um den ehemaligen Südbahnhof (mit 109 Hektar etwa so groß wie die Josefstadt)
entsteht nicht nur ein neuer Bahnhof, sondern auch ein neuer Stadtteil. Grund genug, die umfangreichen Informationen
zum Projekt an alle interessierten WienerInnen zu vermitteln. Das bahnorama wird eine Ausstellung, Turmfahrt und
die Möglichkeit einer Pause im Café bieten. "Das bahnorama wird spannende Aus- und Einblicke in
das Jahrhundertprojekt Hauptbahnhof geben. Dieser Blick vom Turm auf die Großbaustelle und über Wien
wird alle begeistern. Das Jahrhundertprojekt Hauptbahnhof wird damit für alle Interessierten erlebbar",
ist Bundesministerin Doris Bures überzeugt.
Erlebnis Hauptbahnhof Wien
Stadtrat Rudi Schicker: "Mit dem neuen Informationszentrum entsteht nicht nur ein architektonisch
interessantes Bauwerk. Wir sehen schon jetzt anhand von zahlreichen Nachfragen, dass sich das bahnorama zum Besuchermagnet
entwickeln wird. In der Ausstellung findet man alle Infos rund um das Großprojekt. Und vom Turm kann man
die Entwicklung des neuen Stadtviertels von oben verfolgen - Erlebnis Hauptbahnhof pur. Was will man mehr?"
In die Kommunikation zum Projekt Hauptbahnhof wurden AnrainerInnen, Bezirke, Fahrgäste und interessierte BürgerInnen
von Planungsbeginn an laufend einbezogen. "Der Hauptbahnhof Wien wird als internationale Verkehrsdrehscheibe
enorme Bedeutung haben - für Wien und für ganz Österreich. Der Erfolg dieses Projektes hängt
wesentlich von der Unterstützung und vom Rückhalt der Öffentlichkeit ab. Mit dem neuen bahnorama
wollen wir die Menschen einladen, sich selbst ein Bild über die Arbeiten und die Dimension dieses Jahrhundertprojektes
zu machen", so Andreas Matthä, Vorstandssprecher der ÖBB-Infrastruktur AG.
Höchster begehbarer Holzturm Europas
Genau 66,72 m hoch ist der Turm aus Holz. Im Rahmen der Gleichenfeier wird er heute erstmals von prominenten
VertreterInnen und JournalistInnen bestiegen. Kreiert wurde das Bauwerk vom Team der RAHM architekten, unter dem
Motto "Sehen und Gesehen werden".
Hans Schartner von RAHM architekten: "Assoziationen mit einem Jägerhochstand für die Stadt sind
erwünscht. Es wird ein Rundblick auf das Projekt Hauptbahnhof möglich gemacht. Der Turm erlaubt ein sich
Herausheben aus dem Geschehen und eröffnet einen ahnenden Blick auf Zukünftiges."
Als Material wurde heimisches, unbehandeltes Fichtenholz verwendet. Holz steht für einen umweltfreundlichen
Rohstoff und für einfache Montage und Demontage der Konstruktion.
"Turmbau zu bahnorama"
Der Aufbau des Turms fand Ende März innerhalb von zwei Wochen statt. Gearbeitet wurde mit Hilfe eines
400 Tonnen Krans und 15 Arbeitern. In vier "Schüssen" wurden die vier vor Ort vorgefertigten Module
von jeweils 15 Metern hochgehoben und montiert. Die Module wurden nacheinander auf den Sockel aus Stahl gesetzt
und mit Konstruktionsschrauben verbunden.
Die Arbeit im städtisch dicht bebauten Raum war nicht einfach, vor allem wetterabhängig. Beim dritten
Schuss machte ein heftiger Sturm das Aufstellen zu einer echten Herausforderung für Kranführer und Monteure.
1.600 Arbeitsstunden wurden für den Zusammenbau und die Montage aufgewendet. 135 Tonnen wiegt die gesamte
Konstruktion. Der Turm misst am Boden 8x7 m und verjüngt sich nach oben auf zwei Hölzer zu 20x20cm. 160
m3 Brettschichtholz (= zu Vierkanthölzern verleimte Bretter) der Fichte wurden hier verbaut. Zwei Panoramalifte
führen ab 19. August 2010 auf eine Plattform in ca. 40 Meter Höhe.
Was bietet ein Besuch im bahnorama?
Das bahnorama wird mit einer Gesamtfläche von 1.084 m2 auf drei Etagen barrierefrei sein. Das Café
bietet etwa 80 Personen Platz.
Mit Modellen und Originalobjekten werden auf sogenannten "Bahnsteigen" alle wesentlichen Aspekte des
Stadtteils und der Verkehrsstation präsentiert. Es wird einige Attraktionen geben wie zum Beispiel einen 3D-Simulationsflug
aus der Vogelperspektive, der die Größe des Projekts erst so richtig deutlich macht. Spezielle Inhalte
für Zugreisende, Kinder und ExpertInnen bieten zahlreiche Hintergrundinformationen. Die Ausstellung soll nicht
nur informieren, sondern auch begeistern!
Das Konzept dahinter: die BesucherInnen erhalten zuerst einen Überblick über das Projekt. Schauwände,
Filme und Exponate leiten anschließend durch die Themen. Zahlreiche Visualisierungen lassen den zukünftigen
Hauptbahnhof und den neuen Stadtteil im Kopf entstehen.
Am Ende des Rundgangs ist der Baufortschritt "real" zu sehen. Die Fahrt im rundum verglasten Lift macht
die gewaltigen Dimensionen des Projekts im Weichbild der Stadt sichtbar. Die Fahrt im Panoramalift dauert etwa
40 Sekunden, die Plattform ist für 30 Personen ausgerichtet.
Ziel des bahnoramas ist es, nachhaltiges Interesse am Projekt Hauptbahnhof zu wecken und BesucherInnen zu MultiplikatorInnen
der Inhalte zu machen. Der Turm soll als Attraktion so faszinieren, dass ein Besuch im Freundes- und Bekanntenkreis
weiter empfohlen wird.
Inhalt und Gestaltung der Ausstellung wurden unterstützt von Kurator Christian Rapp (Rapp + Wimberger), Gestalter
Gerhard Abel (pla.net Architects) sowie vom Grafikunternehmen Perndl & Co.
Eröffnung am 19. August 2010
Alle WienerInnen sind schon jetzt zur Eröffnung des bahnorama am 19. August 2010 eingeladen.
* Öffnungszeiten:
Täglich von 8.00 - 22.00 Uhr
Im Winter (ab Zeitumstellung Ende Okt.-Ende März): 8.00 - 18.00 Uhr
Das Informationszentrum ist mit der U-Bahn-Linie U1, Station Südtiroler Platz gut erreichbar. Die Besichtigung
des bahnoramas wird kostenlos sein. |