Festsitzung im Wiener Rathaus anlässlich 20 Jahre Arbeitsgemeinschaft
Donauländer
Wien (rk) - Auf den Tag genau vor 20 Jahren wurde in Niederösterreich die Arbeitsgemeinschaft
der Donauländer gegründet, der heute etwa 40 Regionen aus den Anrainerstaaten Deutschland, Österreich,
der Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, der Ukraine und die Republik Moldau angehören.
Da Wien erneut nach 1996 und 2005 die Präsidentschaft innehat, wurde am 17.05 in feierlichem Rahmen im Festsaal
des Wiener Rathauses dieses Jubiläum gefeiert.
Wirtschaftsraum Donau
Die Arbeitsgemeinschaft Donauländer wurde unmittelbar nach dem Fall des Eisernen Vorhangs mit dem
Ziel gegründet, einen Beitrag zur friedlichen Entwicklung des Donauraumes zu leisten. Das Generalsekretariat
befindet sich in St. Pölten. In zahlreich Arbeitskreisen werden Strategien zur wirtschaftlichen und kulturellen
Zusammenarbeit über die Staatsgrenzen hinweg erarbeitet und umgesetzt. So konnte die Donau in den beiden Jahrzehnten
erheblich als europäischer Transportsweg an Bedeutung gewinnen. Der Wiener Hafen, als sogenannter trimodaler
Verkehrsknotenpunkt mit Anbindung an den Schiffs-, Bahn- und LKW-Transport, zählt mittlerweile zu den bedeutendsten
in Europa. Für einen Binnenhafen besonders herausragend ist die große Zahl von verschifften PKWs.
Kulturraum Donau
Auch als einigender Kulturraum hat die Donau die Menschen in den angrenzenden Regionen näher zueinander
rücken lassen. Jugendcamps, wie z.B. im Wiener Nationalpark Lobau, haben Brücken zu Menschen geschlagen
und eine verbindende Identität entstehen lassen. Touristische Konzepte werden mittlerweile zwischen den Donauanrainer-Regionen
abgestimmt und ermöglichen ein Kennenlernen der Naturschönheiten dieses europäischen Stroms entlang
seines gesamten Verlaufs. Sogar die lukullische Verbundenheit entlang der Donau wird erlebbar. Das im Residenz-Verlag
erschienene Kochbuch "Daheim in Nachbars Küche" lädt zu einer kulinarischen Entdeckungsreise
durch Mittel- und Osteuropa ein.
Häupl: Wien als treibende Kraft
Landeshauptmann Dr. Michael Häupl nannte in seiner Festrede als wichtigste Herausforderungen für
die Donauregionen Umwelt und Hochwasserschutz, Verkehr und Mobilität, Wirtschaft und Innovation sowie Tourismus
und Freizeit. Der nachmittäglichen Regierungskonferenz saß der Amtsführende Stadtrat DI Rudolf
Schicker vor, der über die EU-Strategie für den Donauraum sprach und die von den TeilnehmerInnen angenommene
ARGE Donauländer Resolution zum Donauraum als gemeinsamen europäischen Zukunftsraum präsentierte.
Die Resolution fordert die Einbindung von Gemeinden, Städten und Regionen in die EU-Donauraumstrategie.
Verdienste um den Donauraum
Den neugeschaffenen Ehrenring der ARGE Donauländer erhielten Landeshauptmann Dr. Michael Häupl
und Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, dessen Bundesland der Initiator der ARGE Donauländer war. Wiens
Magistratsdirektor Dr. Ernst Theimer wurde für seine langjährige Tätigkeit für den Donauraum
mit einem Ehrengeschenk ausgezeichnet. Zu den weiteren Ausgezeichneten gehörten der Vorsitzende des besonders
aktiven ungarischen Komitats Bács-Kiskun Dr. István Ferenczi, der Präsident der Internationalen
Touristischen Werbegemeinschaft Prof. Gerhard Skoff und der niederösterreichische Landesamtsdirektor Dr. Werner
Seif.
Hubert von Goisern und die Donauausstellung
Ehrengast der Festsitzung war Hubert von Goisern, der über seine Donaureise von Linz (europäische
Kulturhauptstadt 2009) bis zum Delta berichtete. Passend zum Thema wurde auch die berühmte Statue des Donauweibchens
im Rathaus ausgestellt. Im Arkadenhof des Rathauses wird bis 13. Juni die Ausstellung "Donau Ansichten vom
Ursprung bis zum Ausflusse ins Meer 1826" mit 26 Lithographien, Stichen und Bildern gezeigt. |